Mittwoch, 15. Januar 2014

Die Bundeswehr wird weiblicher....


Vereinbarkeit von Familie und Beruf –Teilzeit für Soldatinnen und Soldaten? Nun auch Thema beim Arbeitgeber Bundeswehr. Das hätte sich vor 100 Jahren und auch vor 20 noch keine und keiner träumen lassen, stehen SoldatINnen doch erst seit 2001 alle Bereiche einer militärischen Laufbahn offen. Auch die heutige Opposition sieht sich herausgefordert und spottete vom Teilzeitsoldaten im Teilzeitkrieg – mal abgesehen von ganz lustigen frauenfeindlichen Witzchen...
Also, eine Frau auf dem Posten des Verteidigungsministers? Bis Ursula von der Leyen wohl nur schwer vorstellbar – auch jetzt. Sie hat einen langen Weg hinter sich: vom tradierten Frauenressort, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, ist sie nun in der tradierten Männerdomäne angekommen, dem Militär. Ein Novum in Deutschland; aber schon erlebt in Finnland, Schweden, Frankreich, den Niederlanden und Spanien. Aktuell leiten in Ecuador, Venezuela und Nicaragua Frauen die jeweiligen Ministerien für Verteidigung, ebenso wie in Südafrika.
Frauen und Waffen? Ein Gedanke, der sich eher scharfkantig anfühlt, wenn es nicht um einen zierlichen Damenrevolver geht, den Filmheldinnen in der Abendtasche für alle Eventualitäten bereithalten. Stehen dagegen unelegante Panzer, Bomben, Schnellfeuergewehre und Drohnen im Fokus, werden diese, schweren Waffen wohl eher noch mit Männern assoziert. Männer, die sie erfinden, verkaufen, anwenden und in der überwiegenden Zahl durch sie im Kampf sterben. Die Zeiten ändern sich; zwei der fünf größten amerikanischen Rüstungskonzerne werden bereits seit 2012 von Frauen geführt. Maryllen A. Hewson ist CEO von Lockheed Martin und Phebe N. Novakovic trifft bei General Dynamics die letzten Entscheidungen.  Wenn Hewson in ihrer Videobotschaft die Innovationskraft ihres Unternehmens stolz hervorhebt, ist es für die deutsche Betrachterin nicht leicht, den Enthusiasmus in diesem (doch sehr) speziellen Wirschaftssektor nachzuvollziehen. Die Überzeugung von der Richtigkeit des eigenen Tuns scheint nur durch einen ausgeprägten und in den USA durchaus salonfähigen Patriotismus erklärbar. Wie wird Ursula von der Leyen mit militärisch weitreichenden Entscheidungen umgehen, wenn es um Kampfeinsätze oder auch die Bestellung von – sagen wir mal (nicht ganz ausgereifter) Drohnen geht? Noch aber hat die Ministerin Schonzeit. Der Einstand – noch ganz Familien-Arbeitsministerin –, die Lebenswirklichkeiten des Heeres ganz zivil zu betrachten, Soldatinnen und Soldaten (auch) als Mütter und Väter ins Bewusstsein zu heben, mag dazu beitragen, die Bundeswehr selbstverständlicher in der breiten Öffentlichkeit zu integrieren – jenseits eines anachronstischen Hurra-Patriotismus. In jedem Fall bringt es Sympathiepunkte und ungewöhnliche Fotos wie in der F.A.Z.: Bundeswehr Teilzeit-Krieger


Vereinbarkeit von Familie und Dienst

Wieviele Frauen gibt es eigentlich in der Bundeswehr und in welchen  Bereichen
Normalität: Frauen in der Bundeswehr


Maryllen A. Hewson (Lockheed Martin)

Phebe N. Novakovic (General Dynamics)

Zeit für Familie. Die coolen Daddys.


Politik

Berlin
Schwesig: Kürzere Arbeitszeit für Eltern böte Wirtschaft Vorteile

Beer: Frauen sind keine "schutzbedürftige Art"

Auch in der Kommunalpolitik mangelt es an Frauen an der Spitze
 
Die Frauen von Merkel III

So finden Merkels Top-Frauen den Koalitionsvertrag



Wirtschaft

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/dax-vorstaende-zwoelf-frauen-maenner-1.1830441