Freitag, 28. Oktober 2011

Das waren die 42. & 43. Kalenderwochen: "Ich habe heute eine Wette gewonnen." (Kristina Schröder) –"Gehen Sie zurück auf Los...." (Monopoly)

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Freiwillige Selbstverpflichtung, Flexiquote, Stufenplan, gesetzliche Selbstverpflichtung.... Das sind die Resultate des Treffens zwischen den Ministerinnen Schröder und von der Leyen und den Personalvorständen der DAX-Konzerne. Die vielen 0000 des Women-on-Board-Index, kurz WoB-Index, offenbaren dagegen, wie es um die Anzahl von Frauen in den DAX-Unternehmen tatsächlich bestellt und wie weit der Weg zur Schlossallee noch ist: http://www.fidar.de

"Gehen Sie zurück auf Los, gehen Sie nicht über die Parkstraße, ziehen Sie nicht 4.000,- Mark ein."

Die Beharrungskräfte sind stark in diesem Land und lassen eine erschöpfte und wenig überzeugt wirkende Familienministerin vor die Kameras treten, die diese Schlappe tapfer als Erfolg feiert: "Die Unternehmen haben sich ambitionierte Ziele gesetzt, zu denen sie auch öffentlich stehen können." Kurze Zwischenfrage: hatten diese Unternehmen nicht seit 2001 Zeit, die freiwillig vereinbarten Ziele umzusetzen? Aber auch hierauf weiß die Familienministerin zu antworten: "mehr, als sich in den letzten Jahren zum Thema Frauen in Führungspositionen getan hat." http://www.tagesschau.de/inland/frauenquote154.html
Gemessen an der Entwicklung der vergangenen 10 Jahre stimmt die Aussage. Schade nur, dass von den Frauen kaum eine so recht mitfeiern will. Schon gar nicht Ursula von der Leyen.
Dennoch hat die gesamte Diskussion bereits soviel Druck aufgebaut, dass in einigen Chefetagen viel passiert ist. Diejenigen, die sowieso schon immer gegen eine unfreundliche Frauenquote waren und eher auf Familienfreundlichkeit setzen, übersehen, dass eine Familien-Beruf-Balance, erst dank konkreter Quoten-Drohung ernsthaft debattiert und als gesamtgesellschaftliche Aufgabe überhaupt wahrgenommen wurde. Zur gesamten Gesellschaft gehören eben auch Unternehmen, große und kleine, private und staatliche. Frauenquote und ein Mehr an Familienkompatibilität schließen sich nicht aus, sondern bedingen einander - jedenfalls in Deutschland. Unternehmen, vorwiegend im technischen und IT-Bereich, mögen nun erleichtert aufatmen, da ja ohnehin nicht genügend Frauen für die Besetzung entsprechender Posten bereitstünden, offenbaren aber vergangene Versäumnisse. Wer Frauen in diesem Kontext den schwarzen Peter zuschieben will, nicht das Richtige studiert zu haben, sollte bedenken, was womöglich Schule und Universität dazu beigetragen haben und noch beitragen, um technische und naturwissenschaftliche Fächer im Verlauf der Ausbildungskarriere für viele Mädchen unattraktiv werden zu lassen. Der Unterricht in diesen Disziplinen folgte und folgt(?) häufig der wettbewerbsorientierten Herangehensweise von Jungen. An den überwiegend männlich dominierten technischen Fakultäten der Unis lockte es dann wahrscheinlich nicht genügend junge Frauen, zumal sie kaum realistische Aussichten auf eine adäquate Anstellung hatten.  
Werden nun mit Ausbleiben einer gesetzlich festgelegten Quote die Anstrengungen, für ein Mehr an weiblicher Teilhabe in traditionellen Männerdomänen nachlassen? Wenn nur gebellt wurde ohne die Möglichkeit, ggf. wirklich zuzubeißen? Einen solchen wachhabenden Hund wird keiner ernst nehmen, ihn bellen lassen und wie gewohnt seinen Weg fortsetzen. Ein schwaches Knurren ist Schröders "Drohung", diejenigen Unternehmen mit einer Geldstrafe von 25.000.- Euro zu belegen, die ihre freiwillig vereinbarte Frauenquote nicht erfüllt haben. Das mag für Normalsterbliche viel Geld sein; gemessen an den Summen, die ein DAX-notiertes Unternehmen bewegt..... Nun ja. Vielleicht ein bisschen teuer, für das ein oder andere Lippenbekenntnis, wenn aber dafür alles so bleibt wie es ist....
Bleibt nur noch, auf Brüssel zu hoffen, auf die Hilfe von EU-Komissarin Viviane Reding und auf ein Gesetz? Warum nicht, reicht der Arm Brüssels doch weit in die privaten Kühlschränke, in denen vorschriftsmäßig gekrümmte Gurken für die gesunde Ernährung und in die Wohnzimmer, wo zunehmend vorschriftsmäßige Beleuchtungskörper für Licht sorgen.
Jetzt also nicht nachlassen; denn die Versuchung könnte groß sein, sich der gestellten Aufgabe mit der Eleganz der Piratenpartei zu entziehen, die eine Unterscheidung in Geschlechter für überholt hält und eher ein Gender 2.0 propagiert: "Die Piratenpartei lehnt die Erfassung des Merkmals, 'Geschlecht' durch staatliche Behörden ab". Men-Talk.

Humor ist, wenn frau trotzdem lacht:
Standup Christian Ehring
Der extra 3 Moderator ist begeistert von der Flexi-Quote - und will die auch für seine Steuererklärung.


Eine historisch-philosophische Betrachtung:
Genderkolumne | Katrin Rönicke
Wo sind die Heldinnen?
Was hält so viele Frauen davon ab, ihre politische und ökonomische Wirkungsmacht in der Gesellschaft in gleicher Weise wahrzunehmen, wie die Männer? Eine Ursachensuche


Wirtschaft:

Contra Frauenquote
Wir brauchen eine Mütterquote statt eine Frauenquote
Kommentar von FOCUS-Online-Korrespondentin Martina Fietz
Nicht eine Quote bringt mehr Frauen in Chefetagen, sondern nur ein neues Verständnis von Familie und Beruf.
Hört man Ursula von der Leyen zu, dann könnte man auf die Idee verfallen, in der deutschen Wirtschaft stünden hunderte top-qualifizierter Frauen im Wartestand auf eine Führungsposition. Allein die fest geknüpften männlichen Netzwerke verhinderten ihren Aufstieg. Die Realität sieht allerdings anders aus.

Der Hightech-Verband BITKOM erklärt anlässlich des heutigen Treffens der DAX-Vorstände mit der Bundesregierung
„Individuelle Selbstverpflichtungen der Unternehmen zur Verbesserung der Karrierechancen von Frauen sind der richtige Weg für die kommenden Jahre“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. „

Bitkom stellt sich gegen die Frauenquote
Der Branchenverband Bitkom hält eine feste Frauenquote von 30 Prozent in der IT für nicht durchsetzbar.

Kritik an Dax-Konzernen wegen wachsweicher Frauenquoten
Großkonzerne bekennen sich zu mehr Frauen im Management
Firmen stellen freiwillige Selbstverpflichtung vor
Deutschlands Großkonzerne stoßen mit ihrer neuen Selbstverpflichtung zur Frauenförderung in Führungsetagen auf harsche Kritik.

Im Familienbetrieb führen Frauen
In mittelständischen Unternehmen haben oftmals Geschäftsführerinnen das Sagen – ganz ohne Quote
In den DAX-Konzernen sind Frauen im Vorstand noch so selten wie weiße Elefanten. Doch in kleinen und mittelständischen Betrieben sind häufig Frauen an der Spitze.

Leserbrief: Dr. Peter Lachmann zur Frauenquote in der Politik
Dr. Peter Lachmann aus Arnstadt
Zum Beitrag "Thüringer Unternehmerinnen lehnen Frauenquote in der Wirtschaft ab" (TA vom 18. Oktober) fragt sich unser Leser Dr. Peter Lachmann aus Arnstadt, warum Führungspositionen überwiegend von Männern besetzt sind. Und während Deutschland eine Selbstverpflichtung zur Quote feiert, ist die in anderen Ländern längst Gesetz.

FREIWILLIGE SELBSTVERPFLICHTUNG
Dax-Konzerne wollen Frauenquote abwenden
Von 190 Dax-Vorständen sind sieben weiblich. Das wollen die Unternehmen jetzt ändern. Ganz gemächlich innerhalb der nächsten neun Jahren und auch nicht ganz so freiwillig, wie sie behaupten.
Stunde der Wahrheit für DAX-Personalvorstände: FidAR fordert verbindliche Vorgaben für mehr Frauen in Aufsichtsrat und Vorstand
Stunde der Wahrheit für DAX-Personalvorstände: FidAR fordert verbindliche Vorgaben für mehr Frauen in Aufsichtsrat und Vorstand

Die Chefs sind männlich
Die Frauenquote soll den Anteil weiblicher Führungskräfte erhöhen. Deutschland hinkt im Vergleich mit anderen Ländern hinterher.

Angela Merkel muss sich um die Frauenquote in ihrem Betrieb keine Sorgen machen: An der Spitze steht eine Kanzlerin, und in fünf von 14 Ministerien sitzen ebenfalls Frauen im Chefsessel. Damit wären zumindest die geforderten 30 Prozent erfüllt.

Autor: Dorothea Siems
Quotenfrau, nein danke!
Drei Frauen - drei Meinungen zur Frauenquote. So präsentieren sich die in der Regierung für das Thema zuständigen Ministerinnen Ursula von der Leyen, Kristina Schröder und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Die Arbeitsministerin will die knallharte Gesetzeskeule. Die federführende Frauenministerin favorisiert eine Mischung aus Regulierung und unternehmerischer Freiheit. Und die liberale Justizministerin möchte am liebsten, dass sich die Politik auch in Zukunft ganz aus der Frage heraushält, wie die Topposten in der Wirtschaft besetzt werden.

Wirtschaft der Region lehnt Frauenquote ab
Mit der Frauenquote für Chefetagen, zu der die Regierung deutsche Großkonzerne heute in Berlin drängt, macht sich die Politik bei der Wirtschaft im Nordwesten keine Freunde. Von unserer Zeitung befragte Top-Manager lehnten das Vorhaben ab.
Von Christian Schaudwet

"Chefs betreiben Männerförderung"
Harte Frauenquote oder mehr Kita-Plätze? Barbara Unmüßig vom Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung sagt Deutschland sei in Sachen Gleichberechtigung ein Entwicklungsland.
VON CAROLINE KIEKE
Barbara Unmüßig, Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung, ist für die Frauenquote. "Um die Macht teilzuhaben. Darum geht es", sagt sie im "Streit der Woche" in der sonntaz.

"Die reine Männerwirtschaft geht zu Ende "
Die DAX-Konzerne wollen den Frauenanteil in Führungspositionen freiwillig erhöhen, lehnen aber gesetzliche Regelungen entschieden ab. Leitartikler fordern Chancengleichheit und bessere Rahmenbedingungen für Frauen.

Pro/Contra: Frauenquote
Frauenanteil in Führungspositionen
Gibt es bald mehr Führungskräfte mit Kindern?
Quelle: Zeitfixierer
Am Montag trafen sich die Dax-Konzerne mit der Familienministerin Schröder und Arbeitsministerin von der Leyen.

Dossier zur Frauenquote: Unternehmen veröffentlichen Ziele
Frauenquote ja oder nein? Das Treffen zwischen den dreißig größten börsennotierten deutschen Unternehmen und der Regierung brachte zwar Bewegung, aber nicht unbedingt Fortschritt in die Diskussion.

Politik:

Viele Staaten haben gesetzliche Regelungen für weibliches Führungspersonal
Mehr Frauen in die Führungsetagen der Wirtschaft – das haben sich Politik und Unternehmen schon länger auf die Fahne geschrieben. Doch zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft eine große Lücke. Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) waren 2010 nur 2,9 Prozent der Vorstandsposten von Banken und Sparkassen mit Frauen besetzt, in den Versicherungen 2,5 Prozent. Und das, obwohl in diesen Branchen insgesamt mehr Frauen als Männer arbeiten.


Frauenquote: Hamburg kritisiert Ministerin Schröder
Hamburg will verbindliche Frauenquote in Unternehmen
Hansestadt will "in Kürze" Gesetzesinitiative vorlegen
Die Hamburger Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) in der Debatte um eine Frauenquote in deutschen Unternehmen scharf kritisiert. Die von Schröder vorgeschlagene gesetzliche Verpflichtung zur Abgabe einer Selbstverpflichtung sei "nichts weiter als ein Feigenblatt", sagte Schiedek dem "Hamburger Abendblatt".

Kommentar und Kritik der Grünen-Fraktionschefin, Renate Künast:

WEIBLICHE FÜHRUNGSKRÄFTE
Autor: Dorothea Siems
CDU-Ministerinnen streiten über die Frauenquote
Frauenministerin Kristina Schröder sieht die freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft als Erfolg. Ursula von der Leyen hingegen besteht auf einem Gesetz. http://www.welt.de/politik/deutschland/article13665629/CDU-Ministerinnen-streiten-ueber-die-Frauenquote.html

Ministerinnen streiten über die Frauenquote
Autor: Dorothea Siems
30 Konzerne wollen ihren Anteil an weiblichen Führungskräften auf bis zu ein Drittel steigern
Koalition hat keine einheitliche Linie zur Quote. FDP lehnt jegliche gesetzliche Regelung ab
Bundesfrauenministerin Kristina Schröder sieht die deutsche Wirtschaft bei der Frauenförderung auf einem guten Weg. "Ich habe heute eine Wette gewonnen", sagte die CDU-Politikerin nach einem Treffen mit den Personalvorständen der 30 größten börsennotierten Unternehmen.

Wirtschaft: Von einem Zwang per gesetzlicher Frauenquote wollen die Dax-Konzerne nichts wissen - ganz im Gegensatz zu Arbeitsministerin von der Leyen
"Unternehmen profitieren von mehr Frauen in der Führung"
Von unserem Korrespondenten Martin Ferber und dpa
Auf dem Podium, immerhin, sitzen genauso viele Frauen wie Männer, ganz ohne Quote, ganz ohne Gesetz. Vier Frauen, vier Männer. Bei genauerem Hinsehen allerdings tritt der Unterschied zutage: Während die Bundesregierung gleich mit drei Ministerinnen - Kristina Schröder, Ursula von der Leyen (beide CDU) und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) - und einem Mann, Wirtschaftsstaatssekretär Bernhard Heitzer, vertreten ist, ist das Verhältnis auf der Seite der Wirtschaft, den 30 größten deutschen Unternehmen, genau andersherum: Nur eine Frau, Regine Stachelhaus von Eon, wird flankiert von drei Männern: Christian Schwolow und Thomas Sattelberger von der Deutschen Telekom sowie Harald Krüger von BMW.

PROBLEME DER PIRATEN MIT DER FRAUENQUOTE
Von wegen transparent
KOMMENTAR VON INES KAPPERT
Bei der Piratenpartei ist viel von Transparenz, viel von Lernen und viel von Bürgerbeteiligung die Rede. Von allem will man mehr, denn nur so ließen sich die Etablierten in Politik und Wirtschaft wieder in die Verantwortung nehmen.
Gleichzeitig reagieren die parlamentarischen Newcomer auf die Kritik, kaum Frauen in den Reihen zu haben und auch kaum Wählerinnen, mit dem frechen Verweis, man blicke Leuten nicht zwischen die Beine, man sei "postgender".

Piratenchef Sebastian Nerz
"Politik ist kein einfaches Feld"
Piratenchef Sebastian Nerz über Meinungsbildung in einer basisdemokratischen Partei, Sexismus, Extremismus und die Schwierigkeit, sachlich über Israel und den Holocaust zu reden.

Hauptstadt:

Gesetzentwurf zur Familienpflegezeit auf den Weg gebracht
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Berlin: (hib/SKE) Menschen, die ihre Angehörigen pflegen und gleichzeitig arbeiten, sollen Privates und Berufliches künftig einfacher vereinbaren können. Der Familienausschuss befürwortete am Mittwoch Mittag einen Gesetzentwurf der Bundesregierung (17/6000) zur sogenannten Familienpflegezeit mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP.

Zustimmung zum Menschenrechtsbericht der Bundesregierung
Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
Berlin: (hib/KRU) Die Fraktionen des Bundestags haben den Neunten Bericht der Bundesregierung über ihre Menschenrechtspolitik in den auswärtigen Beziehungen und in anderen Politikbereichen (17/2840) weitgehend zustimmend zur Kenntnis genommen. Besonders gewürdigt wurde die übersichtliche Darstellung sowie die Straffung des Papiers im Vergleich zum Achten Bericht.

Grüne wollen Gleichstellung im Rahmen der Bundeswehrreform fördern
Verteidigung/Antrag
Berlin: (hib/AMR) Die Bundesregierung soll sich stärker für die Gleichstellung von Frauen und Männern bei der Bundeswehr einsetzen. Dies fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag (17/7351), der am Donnerstag im Bundestag beraten wird. Angesichts der bevorstehenden Bundeswehrreform müsse die angestrebte Gleichstellung konsequenter umgesetzt werden.


Gesundheit & Medizin:

Ärzte Zeitung online
Caritas will Frauenquote von 50 Prozent einführen
WÜRZBURG (dpa). Der Deutsche Caritasverband will in den Vorstandsetagen seiner Unternehmen eine Frauenquote von 50 Prozent einführen.
Obwohl bei dem Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche etwa 80 Prozent der Mitarbeiter weiblich seien, hätten in der Führungsetage bisher die Männer das Sagen, sagte Verbandspräsident Peter Neher am Donnerstag in Würzburg nach Abschluss einer dreitägigen Delegiertenversammlung.

Ärzte Zeitung
Pädiater sorgen sich um Gesundheit von Jungen
BAD ORB (ras). Jungen werden nach Einschätzung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) bei Erziehung und Gesundheit zunehmend benachteiligt.
Eine Ursache dafür sei der hohe Frauenanteil unter Lehrern und Ärzten. Ihre wachsender Anteil führe dazu, dass den spezifischen Bedürfnissen von Jungen nicht mehr entsprochen werden könne, stellte Dr. Tilmann Kaethner, Vorstandsmitglied im BVKJ, fest.

Ärzte Zeitung
Private Klinikbetreiber halten nichts von Frauenquoten
Weibliche Führungskräfte sind bei den Privaten keine Seltenheit. Und: Allein die Qualifikation entscheidet.
BERLIN (maw). Bei den großen privaten Klinikbetreibern in Deutschland spielt das Thema Frauenquote im Gegensatz zu den 30 im Dax notierten Unternehmen keine Rolle bei der Besetzung von Management-Positionen. Das geht aus einer Blitzumfrage der "Ärzte Zeitung" hervor.

Gesellschaft und Kunst:

Festhalten am traditionellen Rollenbild - Umfrage: Fast die Hälfte aller Männer befürwortet Modell der Frau als Hausfrau und Mutter - Mehr als ein Drittel der Frauen sind der gleichen Meinung
Baierbrunn (ots) -

Leitartikel: Es geht nicht um Frauen 4
Frau sein dieser Tage ist wirklich nicht leicht. Frauen gelten als stille, unbedingt zu hebende Reserve der Arbeitsgesellschaft (Fachkräftemangel), sie sollen gleichzeitig mehr Kinder bekommen (demographischer Wandel) und den Nachwuchs bitte auch zu sozial-integeren, produktiven Kräften unserer Gesellschaft formen (frühkindliche Förderung).
Von Susanne Keeding


Rollenbilder in den Naturwissenschaften
Ringvorlesung, Ausschreibungen und Publikation zu Frauen und Forschung
Welche Rolle spielt die Kategorie Geschlecht in Naturwissenschaften und Technik? Diese Frage beschäftigt Wirtschaft und Politik, die mit maßgeschneiderten Kampagnen mehr Frauen in männerdominierte Studien locken und mit speziellen Förderungen Forscherinnenkarrieren ankurbeln wollen, gleichermaßen wie die Wissenschaft selbst.

Pädagogische Hochschule Freiburg wird mit dem TOTAL E-QUALITY-Prädikat ausgezeichnet
Helga Epp M. A.   Pressestelle
Die Pädagogische Hochschule Freiburg erhält das TOTAL E-QUALITY-Prädikat und wird damit für eine in der Praxis gelebte Chancengleichheit und für ihre herausragende Gleichstellungsarbeit ausgezeichnet.

Noch heute gilt die Tochter von Papst Alexander VI. als Giftmischerin, Ehebrecherin, Blutschänderin. Das wird Lucrezia Borgia nicht gerecht, sagen Historiker.
Autor: Berthold Seewald
„Lucrezia Borgia ist die unseligste Frauengestalt der modernen Geschichte.“ Mit diesen Worten eröffnete der große Italien-Kenner Ferdinand Gregorovius (1821-1891) seine Biografie jener faszinierend schrecklichen Frau, „welche in der einen Hand die Giftphiole, in der anderen den Dolch trägt“.

Antonio Banderas würde sich wünschen, eine Woche lang in den Körper einer Frau zu schlüpfen.
Antonio Banderas würde gerne wissen, wie es ist, eine Frau zu sein.
Der gebürtige Spanier, der ab morgen, 20. Oktober, in Pedro Almodóvars neuem Film 'Die Haut, in der ich wohne' zu sehen ist, hätte großen Spaß daran, einmal eine Frau zu sein. "Ich wäre sehr neugierig auf diese Welt, die man als Mann ja nie richtig versteht. Ich würde versuchen, diese Gefühlswelt zu ergründen. Vor allem würde ich herausfinden wollen, wie sich Frauen gegenüber Männern fühlen und welche Aggressionen sie gegenüber ihnen verspüren." Nur einen Tag lang das Leben einer Frau zu führen, wäre ihm jedoch zu wenig. "Das müsste schon mindestens eine Woche sein."

Die Macht der Frau
Was früher Sex-Appeal hieß, nennen Soziologen heute "erotisches Kapital". Auch Männer haben inzwischen den Faktor Schönheit als Karrierehilfe für sich entdeckt


International:

Frauenverband gründete politische Partei
Internationale Gesellschaft für Menschenrechte ruft Übergangsregierung zu Unterstützung der neuen Partei auf
Frankfurt am Main/Wien - Die Vorsitzende des "Verbands der arabischen Frauen" ("Rabitat al-mar'a al-arabiya") Hoda Badran hat die Gründung einer politischen Partei in Ägypten zur Verbesserung der Lage der ägyptischen und arabischen Frauen bekanntgegeben, wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) am Montag in einer Aussendung mitteilte. Der Antrag auf Gründung der neuen Partei mit dem Namen "Union der Frauen Ägyptens" ("Itihad nisa' misr") wurde demnach am Sonntag eingereicht.

Erste freie Wahlen in Tunesien
Es liegt eine feierliche Stimmung über dem Land
Tunis (RPO). Noch nie haben die Menschen in Tunesien in freien Wahlen ihren Willen kundtun können. An diesem Sonntag war der große Moment gekommen. An den Wahllokalen bilden sich lange Schlangen. 70 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab.

Bericht zur gesellschaftlichen Position chinesischer Frauen
Einem am Freitag veröffentlichten Bericht zur gesellschaftlichen Position der Frauen in China zufolge hat sich die soziale Stellung der chinesischen Frauen beträchtlich verbessert. Die Untersuchung wird gemeinsam durch das Staatliche Statistikamt und den Gesamtchinesischen Frauenbund abgehalten. Die ersten zwei Erhebungen fanden jeweils in den Jahren 1990 und 2000 statt.


Mittwoch, 12. Oktober 2011

Das waren die 39. & 40. Kalenderwoche: "bei gleicher Qualifikation" - Friedensnobelpreis



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"Bei gleicher Qualifikation werden bevorzugt Frauen eingestellt" soll in Stellenanzeigen potentiellen Bewerberinnen signalisieren, dass sie entweder ausdrücklich erwünscht sind oder dass ihnen die Tür offen steht, wenigstens theoretisch. Worin aber besteht diese (vermeintlich) gleiche Qualifikation? In der Fähigkeit bestimmten Abläufen zu folgen? Wie z.B. beim Autofahren, in der Lage zu sein, Kupplung, Gas- und Bremspedal zu beherrschen und zu wissen, wie und warum ein Blinker gesetzt wird? Oder bezieht sich der Begriff auf das Gesamtpaket "Autofahren", also auch auf das Verhalten gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern? Gleiches Wissen wird offenbar von Frauen und Männern unterschiedlich angewendet, berücksichtigt man die nachweisbaren Erfolge gemischter Teams.  So bequem einheitliche Maß-Stäbe sein mögen, so wenig taugen sie, um z.B. die bei Kindererziehung, Ehrenamt oder Angehörigenpflege erworbenen Fähigkeiten für den an Zahlen ausgerichteten Businessbereich einzuschätzen - bei Frauen wie bei Männern.
"Kulturrevolution" war das Motto des Tages, an dem 42 Unternehmen das Total-equality-Prädikat in Berlin entgegen nehmen konnten. Am letzten Dienstag wurde in Keynotes und Podiumsdiskussionen schnell deutlich, dass z.B. geradlinig verlaufende vom restlichen Leben kaum gestörte sog. "Kaminkarrieren" zunehmend zu den Auslaufmodellen gehören müssen. Eine Umstrukturierung der Unternehmenskultur birgt in der Praxis viele Hürden. Die in diesem Zusammenhang vorgestellte Untersuchung von KPMG zeigt aber, dass nicht nur Frauen an einer Integration von Berufs- und Familienleben interessiert sind, dass Karriere - auch unter gut qualifizierten Männern - nicht notwendig das alleinige Lebensziel ist. Der Weg zur gelebten gesellschaftlichen Realität allerdings ist weit; steht doch ein Wertesystem auf dem Spiel, dass sich im Wirtschaftsteil oder unter der Rubrik Vermischtes der Tagespresse verfolgen lässt. Jüngstes Beispiel: Léo Apotheker, den es offenbar in den sehr gut dotierten Spitzenposten nicht lange hält. Keine 12 Monate wirkt er als Chef bei SAP, als der Softwarehersteller sich "überraschend" (Handelsblatt) von ihm trennt und kaum 11 als Vorstandsvorsitzender bei Hewlett-Packard, nach einer "abrupten Ablösung" (FAZ). In beiden Unternehmen stimmten die Zahlen nicht und bei SAP wurde sein rüder Führungsstil - unter dem wohl auch Kunden zu leiden hatten - offensichtlich nicht geschätzt.  Was stimmt dann? Für Apotheker in jedem Fall der diamantene Handschlag mit dem ihn HP entlässt. Neben Abfindung, Umzugsbeihilfen, und Grundgehalt sorgt ein großzügiger "Pay-for-Results-Plan" für eine zusätzliche Ausschüttung von 2,4 Millionen US-Dollar. Results? HP-Aktien haben während der Amtszeit des Scheidenden mehr als 45 Prozent an Wert verloren. Auch ein Blick auf den Zeitraum verwundert. Hat sich SAP im Februar 2010 von seinem Chef getrennt, vollzieht sich der Abschied bei HP im September 2011.
Kompetenz? Qualifikation? Eher war wohl jener Automatismus wirksam, der Entscheider bei Einstellungen und Beförderungen nur den Kandidaten wählen lässt, in dem mann sich selbst wieder erkennt - Ähnlichkeitsprinzip genannt und Dank des drohenden Quoten-Schwerts zunehmend öffentlich reflektiert. Bevor eine Lea Apotheker Gelegenheit haben wird, Ähnliches zu vollbringen, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Die tatsächliche NachfolgerIN von Léo, Meg Whitman, soll dagegen nur einen Dollar verdienen und ihre Gratifikation in Aktienoptionen erhalten. Nun gut, es trifft keine Arme, der Unterschied aber ist deutlich. Es wird also noch viele Debatten brauchen - unter Frauen - um eigene Beurteilungskriterien zu finden: woran messen Frauen Führungsstärke und Kompetenz, wie sieht weibliche Souveränität aus und wie buchstabiert frau Überzeugung oder Durchsetzungsfähigkeit? Es gilt, zu einem selbstverständlichen Selbst-Bewusstsein zu gelangen, das frau nicht reflexartig in die Nettigkeitsfalle tappen und nicht angestrengt eine z.T. unauthentische Toughness vor sich her tragen lässt.
Kulturrevolution? Kulturrevolution! Der Friedensnobelpreis ist in der letzten Woche drei Frauen verliehen worden. Frauen, die in ihren Ländern zum Frieden, zu wirtschaftlichem Aufstieg und zu einer zur Befreiung einer jegliche Entwicklung erstickenden Diktatur beigetragen haben und es noch tun, mit ungewissem Ausgang. Frauen, die in einer ausgeprägten Männergesellschaft ihren eigenen Werten gefolgt sind. Oslo sei Dank, dass die Verdienste und der Mut von Leymah Roberta Gbowee (Liberia), Ellen Johnson-Sirleaf (Liberia) und Tawakkul Karman (Jemen) internationale Ehrung erfahren. Doch der Weg ist weit: jemenitische Frauen, mussten ihre Freude teuer bezahlen. 40 Verletzte ist die traurige Bilanz ihrer Demonstration, die am Montag mit Steinen und Flaschen attackiert wurde.



FRIEDENSNOBELPREIS:
Friedensnobelpreis für drei Frauenrechtlerinnen
Friedensnobelpreis für drei Frauen – Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf, die Menschenrechtlerin Leymah Gbowee und Tawakkul Karman aus dem Jemen.
Der Friedensnobelpreis belohnt in diesem Jahr drei Frauen aus Afrika und der arabischen Welt für ihren Kampf gegen Krieg, Gewaltherrschaft und Unterdrückung von Frauen.

Die Vergabe des Friedensnobelpreises: Eine gute Wahl
Von Lutz Warkalla
Das hat es noch nie gegeben: Gleich drei Frauen werden in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet - in der gesamten Geschichte des Preises wurde diese Ehre zuvor nur zwölf Frauen zuteil.
Die Auszeichnung in diesem Jahr hat - nicht nur, was die Zahl der Geehrten betrifft - eine dreifache Dimension: Sie stärkt (mit der Preisvergabe an die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf) Frauen, die sich weltweit für eine faire Teilhabe in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik auf allen Ebenen einsetzen.

Frauen-Power: Sanft, aber gewaltig
Autor: Jens Wiegmann;Eva Marie Kogel;Christian Putsch
Das Nobelpreis-Komitee in Oslo ehrt in diesem Jahr drei Frauen: die Präsidentin Liberias, eine Aktivistin aus demselben afrikanischen Land und eine Anführerin der Proteste im Jemen

Obama will nach Nobelpreisvergabe mehr Macht für Frauen
USA fordern Freilassung von Chinesem Liu Xiaobo
Nach der Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreises an drei Frauen aus Liberia und dem Jemen hat US-Präsident Barack Obama für mehr weibliche Führungspersönlichkeiten geworben. Der Preis für Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf, die ebenfalls aus dem Land stammende Friedensaktivistin Leymah Gbowee und die Menschenrechtsaktivistin Tawakkul Karman aus dem Jemen mache deutlich, dass mehr Frauen in leitenden Positionen "für alle ein Gewinn" seien, sagte Obama.

Drei starke Frauen
Der Friedensnobelpreis ehrt furchtlose Streiterinnen für Demokratie und Frauenrechte
Zum ersten Mal ist der Friedensnobelpreis an drei Frauen vergeben worden. Die Lebensläufe der Preisträgerinnen sind sehr unterschiedlich. Ihnen gemeinsam ist der Mut, sich gegen Unrecht aufzulehnen.
Kopenhagen.

Friedensnobelpreis 2011: "Kein Frieden ohne Frauen"
Quelle: Barbara Unmüßig
Drei Frauen engagieren sich gewaltfrei gegen Krieg und Gewaltherrschaft und für Demokratie und Frauenrechte.
"Wir freuen uns über die Entscheidung des Friedensnobelpreiskomitees, den diesjährigen Friedensnobelpreis den drei Frauenrechtlerinnen Leymah Roberta Gbowee (Liberia), Ellen Johnson-Sirleaf (Liberia) und Tawakkul Karman (Jemen) zu verleihen.

Frauendemo im Jemen angegriffen
Sanaa. Jemenitische Regierungsanhänger haben einen Freudenumzug von Frauen anläßlich des Friedensnobelpreises für die Journalistin Tawakkul Karman angegriffen.

Mehr zur weiblichen Bewertungskriterien unter:

KERSTIN PLEHWE: FEMALE LEADERSHIP
Die Macht der Frauen
In ihrem neuen Buch “Female Leadership – Die Macht der Frauen” hat sich die Publizistin Kerstin Plehwe herausragende Frauen und Vorbilder aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Sport und Kultur herausgegriffen.

Zum Frauen- und Mädchentag: International renommierte Dialog-Expertin Kerstin Plehwe kommt am 4. Oktober nach Seckach
Wichtig ist der Mut zur Authentizität
Von unserem Redaktionsmitglied Maria Gehrig

Autor: Andrea Seibel
Das erotische Kapital mächtiger Frauen
Wer charmant ist, ist auch attraktiver. Die britische Soziologin Catherine Hakim erforscht das "erotische Kapital". Ein Gespräch über Sex und Macht.
Ihre These, dass Attraktivität und Ausstrahlung im Zusammenspiel mit Intelligenz, Bildung und sozialer Kompetenz die Gesamterscheinung eines jeden Menschen bestimmen, wird reduziert auf die Botschaft, Frauen könnten sich hochschlafen, wer schön ist, verdiene besser. Hakims Buch, inzwischen ein Bestseller, wirft aber eine tiefere Frage auf: Gibt es eine Eigenschaft, die wir nicht ernst genug nehmen – „erotisches Kapital“?

Schwarzer: Das Problem der Frauen sind die Frauen
ANNA-MARIA WALLNER UND BETTINA STEINER (Die Presse)
Die deutsche Feministin und „Emma“-Herausgeberin Alice Schwarzer hat ihre Memoiren geschrieben. Bevor sie ihren „Lebenslauf“ am Dienstag in Wien vorstellt, beantwortete sie der „Presse“ per E-Mail einige Fragen.

Politik:

Piratenpartei stellt sich vor
Die drei Fragezeichen
von Hubertus Volmer
Alle Welt spricht über den Euro, nur die Piraten haben dazu keinen Beschluss. Politsprech können sie auch, es klingt nur deutlich anders. "Wir haben kein Programm anzubieten, sondern ein Betriebssystem", sagt die Bundesgeschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband.

Frauen und der Silberschatz des Alters
Fachkräftemangel: Arbeitsministerin wirbt für einen Umbau der Lebens- und Arbeitsbedingungen
Volles Haus auf Schloß Kapfenburg: Die Unternehmerschaft Ostwürttembergs war zum Fachkräfteforum gekommen und hörte kompakte Kurzreferate auf dem Podium und eine intensive Rede der Bundesministerin Ursula von der Leyen.

Bündnis 90/Die Grünen
Ohne Quote bleiben Frauen außen vor
Zu den Äußerungen von Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, in dieser Legislaturperiode keine Frauenquote für Führungspositionen in Unternehmen einführen zu wollen, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Frauenpolitische Sprecherin und Mitglied des Bundesvorstands von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:


Politik international:

WAHLRECHT IN SAUDI-ARABIEN
Ein großer Schritt für saudische Frauen
Frauen dürfen ab 2015 als Wählerinnen und Kandidatinnen zu den Bezirksräten antreten. Sie sollen sogar im Schura-Rat sitzen, einem Gremium, das den König berät.
VON KARIM EL-GAWHARY
SAUDI-ARABIEN taz | Jetzt schlägt auch noch die Stunde der Frauen. König Abdullah hat den dortigen Frauen erstmals politische Rechte eingeräumt. Sie dürfen bei den nächsten Bezirkswahlen als Kandidatinnen und Wählerinnen teilnehmen und sie dürfen fortan im Schura-Rat sitzen, einem beratenden Gremium, das dem König zur Seite steht.

Kommunales Frauenwahlrecht
Saudi-Arabiens Alibi-Reförmchen
Von Abdel Mottaleb El Husseini
Überraschend hat der greise saudische Monarch Abdullah das kommunale Wahlrecht für Frauen eingeführt. Doch das ist kein Zeichen einer verspäteten politischen Einsicht, im Gegenteil. Gegen einen echten Erneuerungskurs wehrt sich das Königreich mit aller Macht - und viel Geld.
Riad - Der "Hüter der heiligen Stätte des Islam", wie er sich gerne nennt, geht in die Offensive: Der 87-jährige saudische König Abdullah Bin Abd al-Asis lenkte mit einem theatralischen Coup die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich.

Männer wählen Gemeinderäte in Saudi-Arabien
Kommunalwahl in Saudi-Arabien
Zweiter Urnengang in der Geschichte des Landes
Zum zweiten Mal in der Geschichte des Landes wird in Saudi-Arabien eine Wahl abgehalten. Bei der Kommunalwahl, bei der erneut nur Männer stimmberechtigt sind, bewarben sich mehr als 5300 Kandidaten.

Lage von Frauen in Afghanistan verschlechtert
Zehn Jahre nach Beginn des internationalen Afghanistan-Einsatzes hat die Frauenhilfsorganisation medica mondiale eine verschlechterte Lage von Frauen in dem Land beklagt.
Die Gründerin der Organisation, Monika Hauser, kritisierte im Deutschlandradio Kultur, 80 Prozent der afghanischen Frauen würden heute zwangsverheiratet. Davon sei etwa die Hälfte jünger als 16 Jahre.

Per Zufall ins Protestzelt  Stav Shaffir kämpft für Sozialreformen in Israel
Von Andrea Nüsse
Berlin - Stav Shaffir kann eigentlich zufrieden sein. Die kleine zierliche Frau mit den langen, roten Haaren ist eines der öffentlichen Gesichter der sozialen Protestbewegung in Israel. Die 26-jährige Journalistin gehört zu der kleinen Gruppe, die am 14. Juli in Tel Aviv die ersten Zelte aufbaute, um für mehr Geld für Bildung und Wohnraum, eine Erbschaftssteuer und ein gerechteres Steuersystem zu demonstrieren.

LÄNDERVERGLEICH
Hier haben Frauen die meisten Chancen
ISLAND UND SCHWEDEN AN DER SPITZE – DEUTSCHLAND KOMMT NICHT UNTER DIE TOP 20
Seit Montag hat Dänemark eine neue Mitte-Links-Regierung. Die geht gleich die ersten Reformvorhaben an: Das Ausländerrecht wird gelockert, die Steuern sollen sozialer erhoben werden. Und auch sonst ist die Koalition progressiv.

Autor: Naomi Wolf
Frauenrechte, ein unterschätzter Wirtschaftsfaktor
Insbesondere in den ärmsten Ländern dieser Erde werden Frauen unterdrückt. Doch gerade die Ungleichbehandlung von Frauen zementiert die Armut in diesen Ländern. Das Nachrichtenmagazin Newsweek veröffentlichte kürzlich die Titelgeschichte "Globaler Frauenfortschrittsbericht für 2011" mit einer Länder-Rangliste. Die obersten und die letzten Ränge entwerfen dabei das Bild zweier vollkommen unterschiedlicher Welten.

Glück: "Österreich ist ein Macho-Land"
Noch immer geben es Frauen am Arbeitsmarkt billiger als Männer. Warum die Politik wenig tut, weiß die Beraterin Heidi Glück.
Lange war Heidi Glück die Frau, die hinter Wolfgang Schüssel ihren Mann stand. Als Sprecherin und Beraterin des Ex-Kanzlers kannte sie Männerbünde von innen. Heute nutzt Glück ihr Wissen als Beraterin.



Frauensprecherinnen: "Töchter" 2012 in der Hymne
Der Antrag zur Änderung der Hymne wird bald im Parlament eingebracht. VP-Frauensprecherin Schittenhelm ist überzeugt, eine Mehrheit zu finden.
Die Frauensprecherinnen von ÖVP, SPÖ und Grünen zeigen sich überzeugt, dass die "Töchter" bereits 2012 in der Bundeshymne vorkommen werden, berichtete das Ö1-Mittagsjournal am Samstag. 

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Erste Frau an der Spitze der Notenbank
Maria Schaumayer wird 80
Wien. Eine große Frau der heimischen Politik und Wirtschaft feiert diese Woche ihren 80sten Geburtstag: Maria Schaumayer war die erste Frau an der Spitze der Nationalbank und zuletzt, von 2000 bis 2005, Regierungsbeauftragte für die NS-Zwangsarbeiterentschädigung. Seither hat sie öffentliche Auftritte eher gemieden, am heutigen Dienstag gibt es aber in der OeNB einen Festakt aus Anlass ihres Jubiläums.

Frauenquote in der polnischen Politik
Quotengesetz bringt nicht mehr Frauen ins Parlament
Von Elisabeth Lehmann
Der polnische Präsident Bronislaw Komorowski hat ein Gesetz zur Frauenquote auf den Weg gebracht. Seitdem müssen mindestens 35 Prozent der Namen auf den polnischen Wahllisten weiblich sein. Doch die polnischen Frauen ziehen trotzdem nicht ins Parlament ein.

Polen im Wahlkampf
Engel, Hooligans und antideutsche Parolen
Von Christina Hebel
Wahlkampf-Endspurt mit Frauen und Ängsten: Der erzkonservative Jaroslaw Kaczynski macht Boden gut gegen Polens Ministerpräsident Donald Tusk. Der 62-jährige Junggeselle schmückt sich mit hübschen Mädchen, unterstellt den Deutschen Großmachtträume - und lobt polnische Hooligans als "Patrioten".

Wirtschaft:

Autor: Gesine Schwan
Mehr Chefinnen braucht das Land
Familienunternehmen übernehmen bei der Förderung eine Vorbildrolle und geben gesellschaftliche Impulse. Damit setzen die meisten mittelständischen Firmen auch in der Personalpolitik auf nachhaltiges Handeln
Lösungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen eine immer größere Rolle

Mittelstand ist spitze
Gleichberechtigte Aufstiegschancen bieten Vorteile im Wettbewerb
Jedes fünfte kleinere und mittlere Unternehmen hat einen weiblichen Vorstand
Während in Wirtschaft und Politik weiterhin heftig über Quoten für Vorstandsetagen diskutiert wird, haben Frauen die Führungsebenen längst erreicht - zumindest im deutschen Mittelstand. Tendenz: weiter steigend. Damit gibt der Mittelstand nach Angaben von Ursula von der Leyen (CDU) ein positives Signal.

Personalien mit großer Symbolkraft
Autor: Ileana Grabitz
Ileana Grabitz über Frauen in Dax-Vorständen
Man könnte den Eindruck bekommen, die deutsche Wirtschaft sei auf den Geschmack gekommen: Jahrzehntelang tat sich so gut wie gar nichts beim Thema Frauenförderung. Allen treuherzigen Bekundungen zum Trotz blieben die Führungsetagen fast allein den Herren vorbehalten. Inzwischen jedoch ist tatsächlich Bewegung in die Sache gekommen. Wohl auch weil die Politik - getrieben vom Fachkräftemangel - die Wirtschaft mehr denn je unter Druck setzt, weibliche Talente bei der Besetzung von Top-Posten stärker zu berücksichtigen, scheinen die Unternehmen endlich aus ihrer Lethargie herauszufinden.

Gemeinsam für mehr Frauen in MINT: FH Kaiserslautern tritt dem Nationalen Pakt bei
Christina Haaf M.A.
Mit zahlreichen Maßnahmen strebt die technisch-naturwissenschaftlich geprägte Fachhochschule Kaiserslautern die Erhöhung des Anteils von Frauen auf allen Qualifikationsstufen an. Jetzt ist die Hochschule dem Nationalen Pakt „Komm, mach MINT.“ beigetreten, um auch in der Öffentlichkeit eine größere Wahrnehmung dieser Angebote zu erreichen.

Autor:  Anne Rasmus
TECHNISCHE BERUFE
Die weibliche Seite des Ingenieurs
Viele Frauen haben sich in den technischen Männerdomänen bis an die Spitze gearbeitet. Nun werden 25 von ihnen ausgezeichnet.
Die 25 einflussreichsten Ingenieurinnen Deutschlands sind am Dienstag in Berlin gekürt worden. Ausgewählt wurden sie aus mehr als 200 Kandidatinnen, die von Verbänden, Hochschulen, Firmen und Einzelpersonen im Frühjahr benannt worden waren. „Wir suchen Vorbilder“, sagt Karin Diegelmann vom Deutschen Ingenieurinnenbund (dib), dessen Idee die Wahl der Top 25 war.

Gesundheit:

Forscher plädieren für Erweiterung der HPV-Impfung
Harald zur Hausen, Ehrenpräsident der 27. Internationalen Papillomavirus Konferenz, die im September in Berlin stattfand, unterstrich noch einmal seine Auffassung, dass auch Jungen gegen krebserregende humane Papillomviren (HPV) geimpft werden sollten. Anna Giuliano vom Moffitt Cancer Center in Florida analysierte nun erstmals, wie verbreitet krebserregende HPV beim Mann sind und wie lange die Infektionen bestehen, bis sie abklingen. 

Hessische Hausärztinnen: Eigene Interessenvertretung im Verband
Frankfurt/Main – Die Medizin wird weiblich, ihre Gremien nicht: Ärztinnen sind in Präsidien von Fachgesellschaften und Delegiertenversammlungen von Berufsverbänden, in Ärztekammervorständen und Fachausschüssen von Kassenärztlichen Vereinigungen meist immer noch eine Minderheit. Hausärztinnen aus der Delegiertenversammlung des Hessischen Hausärzteverbands haben sich jetzt innerhalb ihres Verbands zu einer eigenen Interessenvertretung zusammengeschlossen. http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/47547/Hessische_Hausaerztinnen_Eigene_Interessenvertretung_im_Verband.htm

Besser Psychopath als Aktienhändler
Aktienhändler verhalten sich noch rücksichtsloser als Psychopathen - zu diesem Ergebnis kommen Schweizer Wissenschaftler in einer Vergleichsstudie.
Thomas Noll und Pascal Scherrer von der Uni Sankt Gallen haben das Verhalten von 27 Tradern untersucht, die bei Schweizer Banken, Rohstoffhändlern und Hedgefonds tätig sind.

Wann sind Frauenstimmen sexy?
Göttinger Verhaltensforscher widerlegen Forschungen zum Klang von Stimmen während der fruchtbaren Tage.
GÖTTINGEN (pid). Frauen signalisieren unbewusst durch den Klang ihrer Stimme, ob sie empfängnisbereit sind. Diesen Schluss legen mehrere wissenschaftliche Studien nahe, die in jüngster Zeit veröffentlicht wurden.

Kunst und Literatur:

Eine Liebeserklärung: «Sieben Frauen aus Tripolis»
Der kleine Junge Hadachinou spielt mit Puppen und liebt die Gesellschaft von Frauen. Er wächst in Tripolis auf in einer Zeit vor dem Diktator Muammar al-Gaddafi.
Berlin (dpa) - Der kleine Junge Hadachinou spielt mit Puppen und liebt die Gesellschaft von Frauen. Er wächst in Tripolis auf in einer Zeit vor dem Diktator Muammar al-Gaddafi. Statt seine Zeit mit anderen Jungen zu verbringen, flüchtet Hadachinou sich lieber in die Arme seiner Tanten oder Freundinnen der Mutter. Und lauscht dabei wie die Frauen über die Männerwelt lästern.

Kunst blickt auf Frauen
Autor: MARIE-LOUISE ABELE
Reutlingen.  Es sind elf Frauen, die Reutlingen mitprägten. Mit ihnen beschäftigen sich nun Gedok-Künstlerinnen per Jubiläumsausstellung im Rathaus - aus elf ganz unterschiedlichen künstlerischen Perspektiven."Kunst blickt auf Frauen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der Lokalgeschichte Reutlingens": So fasste es Agnete Bauer-Ratzel, die Erste Vorsitzende der Gedok Reutlingen, bei der Eröffnung am Montag kurz zusammen.