Dienstag, 28. Juni 2011

Das war die 25. Kalenderwoche: Deutschland – Kanada 2:1......

Ja, ja, ja,.....jaaaaaaaaaaa.......... Tooooooooooooooooooooooooooor (10.) und (41.) noch mal Toooooooooooor! Und ich dabei. Live! Zusammen mit meinem Mann und noch 73.678 Zuschauern. Und Fußball für alle. Und keine Randale, und keine Hooligans, aber Emotion satt. Die Mannschaft von Silvia Neid erhielt viel Unterstützung, ganz viel – auch von den vielen Männern, die dabei waren. Die anwesenden Frauen hätten allein wohl nicht ein so fulminantes Pfeifkonzert veranstalten können, als die australische Schiedsrichterin Jacqui Melksham die kanadischen Rempeleien in der zweiten Halbzeit großzügig übersah, während Simone Melanie Laudehr für den gleichen Einsatz eine gelbe Karte kassierte. Das waren schon ziemlich viele Dezibel gegen die Solidarität innerhalb des Commonwealth. Und meine TribünennachbaRN pfiffen mit – die NachbarINnen weniger. Mangelnde Gewohnheit und – vielleicht, wie in meinem Fall – mangelndes Können? Das muss ich noch üben. Überhaupt gab es viel Applaus für eine gute Strategie, gelungene Spielzüge, gut vorbereitete Tore, selbst, wenn es dann nicht klappte. Geraune, wenn Fehlschüsse die Vorbereitung zunichte machten. Also an Emotionen hat es nicht gefehlt, wie in der Presse gelegentlich von einigen JournalistEN gefürchtet. Auch nicht an spielerischem Engagement. Aber der Reihe nach.
2:0 führt Deutschland in der ersten Halbzeit. Ob die Torschützinnen Kerstin Garefrekes und Célia Okoyino da Mbabi in der Pause wohl an ein Kaffeeservice gedacht haben? Damit wurde 1989 noch der EM-Titel der deutschen Fußballerinnen belohnt. Ach, aber das ist doch schon so lange her. Jetzt gibt es das Fußballevent, auch für die Frauen. Mit einer elfminütigen, durchchoreografierten Eröffnungsshow. Mit Kostümen, sehr lauter Musik, Weltkugel, der unzählige Fußballluftballons entweichen, v.a. mit Beteiligung des Nachwuchses, der eindrucksvoll von der großen Treppe ins Stadion schreitet. Im Berliner Olympiastadion hat das zwar leicht ein Geschmäckle, aber was soll's. Überwiegend Ballmädchen sorgen später für den Nachschub im Spiel. Nein, es sieht ganz und gar nicht danach aus, als würde dieses Spiel mit Polizeigewalt unterbrochen, wie einst die Begegnung zwischen den Fußballfrauenschaften Hamborn gegen Essen am 01. August 1955; denn am 30. Juli des gleichen Jahres verhängte der DFB das Frauenfußballverbot. Berlin muss somit also auch nicht mehr fürchten, mit dem Ausschluss von Spielen der DFB – Mannschaften sanktioniert zu werden. Nein, ganz im Gegenteil, die Polizisten halten Wache, dass nichts passiert und das Spiel nicht gestört wird! Über große Bildschirme im Stadion werden die Spielerinnen und ihre Funktionen auf dem Platz einzeln vorgestellt und mit lautem Jubel begrüßt; auch die kanadischen – auch von den deutschen Gastgebern, denn so viele Kanadier sind gar nicht da. Statt FIFA-Chef Joseph Blatter eröffnet Bundespräsident Christian Wulff die Spiele; der Applaus allerdings gilt Steffi Jones, die neben ihm steht und nichts ins Mikrofon sagt.
Es wird gespielt: offensiv, mit dem Willen, den Ball ins gegnerische Tor zu bringen und vom eigenen fern zu halten. Erst in der zweiten Halbzeit steigt die Anspannung, geht es hektischer und körperbetonter zu, was der deutschen Elf die gelbe Karte einbrachte. Die erste im ganzen Spiel und erst in der 81. Minute. Dann Freistoß für Kanada von Christine Sinclair ausgeführt. Der Ball landet im deutschen Tor. Schmerzerfülltes Geraune. Das erste Gegentor seit langem für Torhüterin Nadine Angerer. Die chinesische Erfolgslinie lässt sich nun nicht mehr fortsetzen. Na gut, dann 2:1! Jubel, Jubel, Jubel................
Die Spielbilanz: insgesamt etwas langsamer, aufgrund der physischen Gegebenheiten – Platz und Tore sind im Verhältnis für die Frauen etwas größer. Aber egal, es gab einige sehr geschwinde Sprinterinnen. Es gab: weniger Fouls, v.a. keine von der besonderen Sorte, die gute gegnerische Spieler auf die Sanitätertragbahre befördern und ihren weiteren Einsatz verhindern, es gab weniger Zweikampf, kein Showgespucke auf den Rasen, kein Gezerre am Trikot der Mitspielerinnen, keine Showkapriolen nach erfolgreichen Toren, keine Schwalben und damit weniger Unterbrechungen des Spiels. Dieses Benehmen auf dem Platz ist wohl auch Nationaltrainerin Neid zu verdanken, die solche Sitten bei ihren Mädels gar nicht erst aufkommen lässt.
Die Spielerinnen spielen Fußball. Was in anderen Sportarten bereits seit vielen Jahren selbstverständlich ist, erscheint im Fußball als Sensation. Handballerinnen werden nicht bestaunt, Skiabfahrtsläuferinnen auch nicht, genauso wenig wie Schwimmerinnen. Es scheint als fiele die letzte Männerbastion, mit den üblichen Rückzugsgefechten. Frauen spielen kein Männerfußball. Frauen spielen Fußball nach den üblichen Regeln und das legal erst seit 40 Jahren. Schade ist es dann, wenn ein verdienter Trainer des Frauen-Klubfußballs und damit Förderer wie Bernd Schröder den Frauenfußball bereits an seiner "Grenze" sieht. Wie war das denn mit dem Männerfußball, der "Lümmelei" oder "englischen Krankheit", die 1873 auch auf Deutschland übertragen wurde? 1890 erfolgte die Gründung des Bundes Deutscher Fußballspieler und 1903 – endlich – die Austragung der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Es bleibt abzuwarten, wo die Spielerinnen in 20, 30 oder 40 Jahren sein werden, wenn eine professionelle Nachwuchsförderung stattfindet und Profispielerinnen, keine Zusatzjobs mehr benötigen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Einstweilen können v.a. die Marketingstrategen nach der richtigen Position zum FrauenFußball suchen – einige Sportberichterstatter auch. Das Merchandise-Sortiment offenbart noch Unsicherheiten ob denn nun der Sport oder die Sensation des Geschlechts im Vordergrund stehen soll. Trikot mit Name und Nummer, die vollbusige, blonde WM-Barbie oder besser das Modell, das Nadine Angerer vorstellen soll, ebenfalls in der üblichen, magersüchtigen Barbie-Ästhetik. Wie wär's denn mit einem Ballack-Ken?

Geschichte des Frauenfußballs
Die wilden Kerlinnen
Als Frauen in Deutschland zum ersten Mal richtig Fußball spielen wollten, wurde ihnen gesagt: Spielt doch Handball. Doch auch ein DFB-Verbot hielt sie nicht auf. Die Frauen spielten wild weiter, bis der Weltmeister auch seine Weltmeisterin hatte.

Fußballstudie: Frauen stehen schneller wieder auf
Dr. Ulrich Marsch   Corporate Communications Center
Technische Universität München
Wenn Frauen Fußball spielen, sind die einzelnen Unterbrechungen wie etwa Auswechslungen und Torjubel deutlich kürzer als bei Männern. Besonders nach Verletzungen bleiben Männer deutlich länger am Boden. Dies haben Sportwissenschaftler der TU München (TUM) in einer Analyse von 56 Fußballspielen festgestellt, in der sie Ort, Zeit und Dauer jeder Spielunterbrechung auswerteten. Männer inszenieren sich viel stärker beim Fußball als Frauen, folgern die Wissenschaftler.

Nadine Angerer im Gespräch
„Ich entspreche nicht dem Klischee“
Bei der WM 2007 blieb Nadine Angerer ohne Gegentor. Die deutsche Torhüterin soll nun Garant für den abermaligen Titelgewinn sein. Zuvor spricht sie im F.A.S.-Interview über ihren Rekord, Rollenbilder und die Selbstverständlichkeit ihres Outings. http://www.faz.net/artikel/C32670/nadine-angerer-im-gespraech-ich-entspreche-nicht-dem-klischee-30448297.html

Hannelore Kraft hätte selbst gern gekickt
Politik, Tobias Blasius u. Theo Schumacher
Düsseldorf. Die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) ist bekennender Mönchengladbach-Fan. Und Fan von Frauenfußball. Weil der mehr den Teamgeist pflegt, weniger die Hahnenkämpfe. Am liebsten hätte sie als Mädchen selbst Fußball gespielt.

Ärzte Zeitung online
Birgit Prinz - Rekord-Torjägerin ohne Glamourfaktor
Von Ulrike John und Florian Lütticke
Birgit Prinz ist die erfolgreichste und bekannteste deutsche Fußballerin. Die Torjägerin kann ihrer glanzvollen Karriere bei der Fußball-WM einen weiteren Superlativ hinzufügen. Doch eigentlich mag sie es nicht, im Mittelpunkt zu stehen.

Ärzte Zeitung
Fußball ist der kleine Unterschied ganz groß
Von Pete Smith
Am Wochenende beginnt sie nun, die Frauenfußball Weltmeisterschaft in Deutschland. Für gute Stimmung wird gesorgt sein: An den acht Spielorten wurden bereits rund 700.000 Tickets verkauft. Dr. Ingo Tusk wird in Frankfurt Spielerinnen und Schiedsrichterinnen als "Venue Medical Officer" betreuen.

Ärzte Zeitung online
Früher Mannsweiber - heute sexy Kickerinnen
Von Inga Radel
In Werbespots wird die ganze Bandbreite des DFB-Teams gezeigt: das "Girl next door" Alexandra Popp, die attraktive Lira Bajramaj und die kernige Nadine Angerer. Die lange verschmähten Fußballerinnen werden heute professionell vermarktet. Das Bild der kickenden Damen hat sich gewandelt.
http://www.aerztezeitung.de/panorama/k_specials/frauen-wm2011/article/660154/frueher-mannsweiber-heute-sexy-kickerinnen.html

Wer immer auf dem aktuellen Stand sein möchte: http://de.fifa.com/womensworldcup/index.html


Was sonst noch passierte:

Wirtschaft:
Hier ein paar Daten und Fakten aus Österreich:

Die 100 mächtigsten Frauen Österreichs
Von Silvia Jelincic, Angelika Kramer, Martina Madner 
Mitarbeit: M. Knapp, B. Mayerl, M. Schmid
Ihre Erfolgsgeheimnisse, ihre Business-Strategien

FORMAT präsentiert die einflussreichsten Frauen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur. Wie sie es in einer von Männern dominierten Welt an die Spitze geschafft haben. Das Geheimnis ihres Erfolgs.

Gemeinsames Frauenförderungsprogramm von Wirtschaftministerium, Wirtschaftskammer Österreich und Industriellenvereinigung - Diplomverleihung an Absolventinnen Führungskräfteprogramm "Zukunft.Frauen"schafft neue Chancen – BILD
© OTS
Im Rahmen eines Festakts im Wirtschaftsministerium wurden am Montagabend die Absolventinnen des zweiten Durchgangs des Führungskräfte-Programms "Zukunft.Frauen" ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend, der Wirtschaftskammer Österreich und der Industriellenvereinigung. (live-PR.com) -

Und hier ein Appell , der die Daten und Fakten nicht kennt oder außer Acht lässt, dass die Wirtschaft offenbar in der Vergangenheit sich nicht genügend für die Gleichstellung eingesetzt hat. Jetzt fehlen sie natürlich, die Führungsfrauen:

Hocker fordert Politik zur Zurückhaltung bei Frauenquote auf
(DSW), Ulrich Hocker, im dapd-Gespräch.
Einer der wichtigsten deutschen Aktionärsschützer hat die Politik beim Thema Frauenquote in Chefetagen zur Zurückhaltung aufgefordert. Familien-, Arbeits- und Justizministerium sowie das Kanzleramt äußerten sich gerne und oft zu dieser Frage, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz
Berlin (dapd). 'Die Karrieren deutscher weiblicher Führungskräfte fördert man damit sicher nicht', fügte er hinzu. http://www.ad-hoc-news.de/hocker-fordert-politik-zur-zurueckhaltung-bei-frauenquote--/de/News/22242831

Es fehlen aber nicht nur die Führungsfrauen, es fehlen schlicht Fachkräfte. An die 900.000 mehr fachlich gut ausgebildete Arbeitskräfte gäbe es, wenn das Potential der in Heim und Teilzeit verharrenden Frauen gehoben würde:

Deutschland fehlen die Fachkräfte
Seit Jahren stöhnen deutsche Firmen, dass ihnen die Fachkräfte ausgehen. Und tatsächlich ist die Situation dramatisch - aus den verschiedensten Gründen. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Fachkräftemangel. http://www.n-tv.de/politik/Deutschland-fehlen-die-Fachkraefte-article3640401.html

Mit Frauen gegen den Fachkräftemangel
Berlin (dapd). Die Bundesregierung setzt zur Abhilfe beim drohenden Fachkräftemangel vor allem auf deutsche Arbeitnehmer. Das größte Potenzial schlummere bei den rund sechs Millionen nichterwerbstätigen Frauen, die gerne wieder arbeiten würden, sagte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Mittwoch nach dem Kabinettsbeschluss zum Fachkräftekonzept in Berlin. Auch Ältere und Jüngere sollten bessere Chancen erhalten. Das vom Kabinett beschlossene Konzept ist in der Koalition jedoch umstritten.

Verstärkt Frauen einstellen, heißt verstärkt Kindererziehung und –betreuung in den gesamtgesellschaftlichen Blick nehmen. Einige Firmen haben den Schuss gehört, werden selbst initiativ und lassen sich beraten:
Bundeskabinett entscheidet über Lösungen zum Fachkräftemangel
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für Angelika Merkel eine Herausforderung – für Besser Betreut längst Realität
Berlin – Bundeskanzlerin Angelika Merkel (CDU) bespricht heute auf Schloss Meseberg mit Vertretern von Wirtschaft und Gewerkschaften Lösungen für den Fachkräftemangel in Deutschland.
Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf soll helfen, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und dauerhaft zu halten. Ein Lösungsansatz, den die Besser Betreut GmbH seit vielen Jahren erfolgreich umsetzt. http://www.news-eintrag.de/news/21580.html

Höchste Väterbeteiligung beim Elterngeld weiterhin in Jena
Pressemitteilung Nr.233
WIESBADEN – Väter in der thüringischen Stadt Jena nahmen am häufigsten Elterngeld für ihre 2009 geborenen Kinder in Anspruch. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Väterbeteiligung für Nachwuchs, der im Jahr 2009 geboren wurde, dort bei mehr als 42%. Schon im Jahr 2008 hatte Jena mit 43% deutschlandweit den Spitzenwert. Die zweithöchste Quote hatte wie schon im gleichen Vorjahreszeitraum die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam mit fast 40%.

Politik:

Landestag der Frauen Union Rheinland-Pfalz
CDU-Frauen blicken hoffungsvoll in die Zukunft
Darscheid. Bei der rheinland-pfälzischen Landtagswahl im März konnte die CDU einen zukunftsweisenden Erfolg erzielen. 41 Christdemokraten sind im neuen Parlament vertreten, davon sind 14 Abgeordnete Frauen – einen vergleichbar hohen Anteil weiblicher CDU-Fraktionsmitglieder gab es noch nie. Ein Grund zur Freude für die Frauen

Landesfrauenrat ist wichtiger Partner bei Gleichstellung der Geschlechter
Pressemeldungen, Peter Ritter
Der gleichstellungspolitische Sprecher der Linksfraktion, Peter Ritter, würdigte heute den Landesfrauenrat als wichtiges Gremium im Land, in dem die gleichstellungspolitische Fachkompetenz gebündelt ist und so effektiv etwa bei landespolitischen Entscheidungen zum Tragen kommt.

DLD Women 2011
Innovation und Authentizität
Unter dem Motto „Innovation & Authenticity“ diskutieren auf dem DLD Women Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Themen sind Bildung, Gender-Medizin, Konsumverhalten und die Frau als Führungskraft.

Gesellschaft:

Schlanke Frauen denken weitsichtig
Übergewichtige Frauen sind impulsiver als schlanke.
Forscher: Übergewichtige sind impulsiver
Schlanke Frauen denken weitsichtig, übergewichtige sind impulsiver. Das fanden Forscher am Leipziger Max-Planck-Institut (MPI) für Kognitions- und Neurowissenschaften heraus, wie das Institut mitteilte. Zwischen schlanken und dicken Männern trat dieser Unterschied dagegen nicht auf. Dies zeige, dass Übergewicht bei Männern und Frauen einen unterschiedlichen Einfluss auf das Entscheidungsverhalten und die Hirnstruktur habe.

HoF-Forschungsprojekt: 'Männliche' Forschung - 'weibliche' Lehre?
HoF Wittenberg   Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Neues Forschungsprojekt am Institut für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (HoF) untersucht Veränderungen der universitären Stellenstrukturen und der professoralen Besoldung aus geschlechtersoziologischer Perspektive.

Warum Männer besser zuhören: Neue Erkenntnisse aus der Aufmerksamkeitsforschung
Dr. Ellen Katz   Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Tübingen
Trifft es tatsächlich zu, dass Frauen besser (zu)hören können? Diese Frage wurde von Wissenschaftlern der Neurologischen Klinik und Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung (HIH) am Universitätsklinikum Tübingen am Beispiel des bekannten „Cocktailpartyphänomens“ untersucht.

Gesundheit:

Essstörungen online behandeln: RUB-Psychologinnen suchen Teilnehmerinnen für Studie
Dr. Josef König   Pressestelle
Ruhr-Universität Bochum
Erste Erfolge verzeichnet das Internetprogramm „ESS-KIMO“ für Frauen mit Essstörungen, das Psychologinnen der Ruhr-Universität entwickelt haben. „Insgesamt ist in der Bevölkerung eine große Nachfrage nach ESS-KIMO zu erkennen“, sagt Dr. Silja Vocks (Fakultät für Psychologie der RUB). „Wir haben die bisherigen Ergebnisse genutzt, um das Programm nochmals zu überarbeiten. Nun suchen wir neue Teilnehmerinnen, um die Effekte in einer zweiten Erhebung weiter untersuchen zu können.“

Kicken bis der Arzt kommt
Irina Urig   Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes
Saar-Uni-Professor Tim Meyer koordiniert bei der Fifa-Fußball-WM der Frauen in Deutschland die medizinische Versorgung

Dienstag, 21. Juni 2011

Das waren die 23. & 24. Kalenderwochen: Frauen – Macht – Kampf

Weitere  Links finden Sie im Anschluss.
Frauen wirtschaften anders. Eine Binsenweisheit. Gegenstand einer Studie der KfW war das unternehmerische Verhalten der Führungsfrauen im Mittelstand, die hier bekanntermaßen eine höhere Dichte aufweisen als in großen Unternehmen. Ein vorsichtigeres Investionsverhalten – v.a. in kleineren Betrieben – trägt also durchaus eine weibliche Handschrift. Unternehmen denen eine Chefin vorsteht, wachsen zwar langsamer, dafür aber stetiger und nachhaltiger. Erfreulich für die Mitarbeiter. Auch in Kreditverhandlungen neigen Frauen mehr zur Selbstkritik als Männer in der gleichen Situation. Dieses Verhalten – häufig als Schwäche im Wettlauf um höhere Posten gewertet – betrachten Banker dagegen als die bessere Gesprächsvorbereitung. Nachteile scheinen sich für die investitionsbereiten Unternehmerinnen dadurch auch nicht zu ergeben; denn im Ergebnis sind sie bei der Zusage von Krediten nicht weniger erfolgreich als die männlichen Mitbewerber. Unabhängig ob Kinder im Spiel sind, wird der Lebensinhalt nicht nur im unternehmerischen Erfolg gesucht; denn "etwa die Hälfte der Unternehmerinnen haben überhaupt keine Kinder".  Einem Größer-Weiter-Mehr können UnternehmerINen offenbar weitaus weniger abgewinnen als UnternehmER . Vielleicht gar nicht so schlecht?  Lehman Brothers, Griechenlandkrise, dicht gefolgt von einer anstehenden Portugal-, Spanien- und Italienkrise zeugen nicht gerade von einem tragfähigen System. Welchen Kriterien folgen sog. Ratingagenturen,  bei der Bewertung von Unternehmen oder ganzen Volkswirtschaften? Sind diese Beurteilungen wahrer als der konkrete Gewinn, Sachwert oder der Wissenspool in einem Betrieb. Wie ist z.B. die Verschwendung von Potential einzuschätzen, wie sie derzeit durch eine reelle 50 prozentige Arbeitslosenquote unter jungen Spaniern gegeben ist?
Weibliches Wirtschaften – übrigens nicht unbedingt an das Geschlecht gebunden – könnte selbstbewusster auftreten.
Mittelstand
Jeden fünften Betrieb steuert eine Chefin
Im Mittelstand gibt es viel mehr Chefinnen. Vor allem die weibliche Vorsicht kann Betrieben zugute kommen: Sie reagieren im Abschwung schneller, investieren aber weniger.
Von Holger Paul und Julia Löhr
http://www.faz.net/artikel/C31151/mittelstand-jeden-fuenften-betrieb-steuert-eine-chefin-30438645.html 
Wollen Frauen in großen Unternehmen vorankommen, gilt es, zunehmend Machtspiele und Dominanzgebaren in den beruflichen Alltag zu integrieren. Je höher frau die Karriereleiter erklimmt, desto dünner wird die Luft, die sie in der Regel zu atmen gewohnt ist, desto fremder das kommunikative Umfeld. Galten bis dahin soziale Kompetenzen wie Sensibilität, Konsens- und Teamfähigkeit als lobenswerte Eigenschaften, so sollten mit der Eroberung des Chefsessels Machtbewusstsein und Kampfbereitschaft in den Fokus rücken. Die erforderliche Kehrtwende erscheint nicht jeder oder jedem als erstrebenswert. Für manche bedeutet dieses durch Alphamännchen über viele Generationen etablierte und häufig als Naturgesetz empfundene Verhalten schlicht Rückschritt. Vielleicht etwa vergleichbar mit dem Tragen eines Degens auf offener Straße  - was vor 200 Jahren durchaus noch zum Outfit des Herren gehörte.  Wie aber lassen sich Kompetenz oder Durchsetzungsfähigkeit messen und überhaupt, was gilt als effizient? Während einer Diskussion Anderen laut ins Wort fallen, möglichst unter Verzicht auf den inhaltlichen Zusammenhang?  Mit raumgreifende Gesten, ausgestreckten Beinen und hinter dem Kopf verschränkten Armen den Anspruch von Terrain und Macht bekunden?
In einem anderen Kontext zeugt ein solches Benehmen eher von versäumter Erziehung, Egozentrik und Missachtung des Gegenübers. Teamfähigkeit ist hier kaum zu erwarten. Diskussionen werden durch häufige und ablenkende Unterbrechungen, die nur den eigenen Standpunkt kundtun in die Länge gezogen. Verhandlungen können zudem äußerst ineffizient verlaufen, wenn die Fähigkeit des Zuhörens fehlt. Manchmal kostet das sogar richtig Geld; nämlich dann, wenn ein Auftrag verloren geht, da sich der potentielle Kunde oder die Kundin durch Powertalk überfahren fühlt.
Spielregeln der Macht – ein Stolperstein für Frauen am Weg nach oben?
„Weibliche Eigenschaften“ wie Sensibilität, Kommunikationsfähigkeit, Konsensorientierung, Teamfähigkeit u.ä. werden von Fachliteratur und Medien immer wieder als karriereförderlich beschrieben. Tatsächlich kommen Frauen (und übrigens auch Männer) mit diesen „Sozialkompetenzen“ genau bis an den unteren Rand der Gläsernen Decke.
Dennoch ließe sich etwas von der typisch männlichen Kommunikationsform abgucken: die eigenen Qualitäten schätzen lernen - wenngleich (noch) nicht im Mainstream verankert - und diese Wertschätzung in kurzen klaren Ansagen zu vermitteln. 
Die fußballspielenden Frauen machen es gerade vor. Verboten, verlacht – immer noch – lenken sie dank unaufgeregter Kontinuität die mediale Aufmerksamkeit allmählich und stetig auf ihren Fußball. Seit 40 Jahren.
Was Sie schon immer über Frauenfußball wissen wollten.
Spielen Frauen anders?
Oliver Fritsch und Anna Gauto
Frauenministerin Irene Alt: Frauen-Fußballerinnen machen Gleichstellung vor
http://www.eifelzeitung.de/?artikel=64070
Seit 40 Jahren dürfen die Schweizerinnen mitbestimmen, wer die politische Macht im Land erhält. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum des Frauenwahlrechts.
Früher erkämpft – heute selbstverständlich
Bundesrat würdigt Wegbereiterinnen des Frauenstimmrechts

Was sonst noch passierte:

Wirtschaft:

"Frauen müssen protestieren"
Interview: Lisa Städtler
Barbara Duden
69, ist eine deutsche Historikerin, Soziologin und Medizinhistorikerin. Sie lehrt an der Leibniz Universität in Hannover.

Wirtschaftskrise
EU - Deutsche Frauen müssen mehr arbeiten
Sabine Brendel
Straßburg. Die EU mischt sich in die Wirtschaftspolitik der Mitgliedsstaaten ein: Erstmals macht Brüssel ihnen maßgeschneiderte wirtschaftspolitische Vorgaben, wie sie die Krise meistern. In Deutschland blickt die EU mit Sorge auf den Fachkräftemangel.
http://www.deutscherss.de/artikel/2011/06/wirtschaftskrise-eu-deutsche-frauen-muessen-mehr-arbeiten/439684

BDI: Deutlich mehr Frauen in Aufsichtsräten
Berlin (ots) -
   - Bei Nachwahlen in DAX30-Unternehmen fast 40 Prozent Frauen gewählt
   - Freiwillige Zielsetzungen für Aufsichtsräte bis zu 30 Prozent
   - Kein Bedarf für gesetzliche Regelung
http://www.presseportal.de/pm/6570/2058565/bdi_bundesverband_der_dt_industrie

Statistiker: Mehr Frauen in deutschen Chefetagen
WIESBADEN (dpa-AFX) - Frauen rücken in Deutschland zunehmend in die Chefetagen auf - aber vor allem in größeren Betrieben sind weibliche Führungskräfte nach wie vor selten. http://nachrichten.finanztreff.de/news_news,awert,wirtschaftpolitik,id,33153003,sektion,wirtschaft.html

Fünfzig, erfolgreich - und frustriert
Eine Studie untersucht die Karrierekorrekturen von erfolgreichen Managerinnen in der Lebensmitte
Andrea Frey http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0611/karriere/0046/index.html

NACHGEFRAGT
Führungspositionen gezielt einfordern
Andrea Frey Die Studie "Managerinnen 50plus" konstatiert ein hohes Maß an Frustration bei weiblichen Führungskräften. Wir haben bei Management-Trainerin Sabine Asgodom nachgefragt, ob sie die Erkenntnisse der Erhebung in der Praxis bestätigt findet. http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0611/karriere/0086/index.html

Bayerische Wirtschaft fordert bessere Rahmenbedingungen für Frauen in der Arbeitswelt
von Simone Michel
Brossardt: „Konkrete Hilfe statt Symbolpolitik“
„Trotz massiver Anstrengungen vieler Unternehmen in Deutschland ist der Frauenanteil in einigen Branchen nach wie vor zu gering. Um das zu ändern, müssen Gesellschaft, Staat, Unternehmen sowie Institutionen an einem Strang ziehen“, erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. http://www.vbw-bayern.de/newsroom/presse/bayerische-wirtschaft-fordert-bessere-rahmenbedingungen-fuer-frauen-in-der-arbeitswelt_aid_2153.html

MEHR FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN
Diskussionsveranstaltung des BDI zum Thema "Mehr Frauen in Aufsichtsräte und Vorstände"
Am 8. Juni 2011 folgten etwa 90 hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Politik der Einladung des BDI, um gemeinsam zu diskutieren, wie der Frauenanteil in den Führungsgremien der Wirtschaft erhöht werden kann. Die Diskussion stand vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um eine gesetzliche Frauenquote für Vorstände und Aufsichtsräte.

„Women Wildly Wanted“: Mehr Frauen für das Studium der Informatik
Rüdiger Labahn   Informations- und Pressestelle
Universität zu Lübeck Uni Lübeck wirbt mit Plakataktion für die Medieninformatik http://idw-online.de/de/news428863

Frauen und Informatik: hier ein sehr informatives Video über Hintergründe und gläserne Decken im Netz...
Anke Domscheit-Berg über Frauen im Netz

Politik:

21. Frauen- und Gleichstellungsministerkonferenz: Harald Wolf: „Berlin kämpft gegen prekäre Beschäftigung bei Frauen!“
Ganz oben auf der Agenda steht der Leitantrag zum Gutachten der Sachverständigenkommission „Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf“. http://www.berlin.de/sen/wtf/presse/archiv/20110615.1500.347801.html

AG Familie, Senioren, Frauen und Jugend
GFMK: Rüge für Gleichstellungspolitik der Bundesregierung
Zu den Beschlüssen der Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz (GFMK), die vom 16. bis 17. Juni stattgefunden hat, erklärt die frauen- politische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
 http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,57271,00.pdf

Astrid Rothe-Beinlich mahnt Abschaffung der Minijobs an
Grüne begrüßen Beschluss der LandesministerInnen für gesetzliche Quote
Erfurt (Bündnis 90/Die Grünen THL) - Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag begrüßt den heutigen Beschluss der Frauen- und GleichstellungsministerInnen der Länder für eine gesetzliche Frauenquote für Frauen in Führungspositionen.


Bilanz des Euro-Pakts
EU prangert Merkels Wirtschafts-Performance an
Die Steuern hoch, die Frauen benachteiligt, der Arbeitsmarkt verkrustet: Die EU knöpft sich Deutschlands Wirtschaftspolitik vor. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bilanz-des-euro-pakts-eu-prangert-merkels-wirtschafts-performance-an-1.1110205


Gesellschaft:

Gelungene Selbstverwirklichung!? - Umfrage: Mehr als zwei Drittel der deutschen Frauen würden sich selbst als emanzipiert bezeichnen
http://www.presseportal.de/pm/52678/2059871/wort_und_bild_apotheken_umschau

Hamburger Bischofsstuhl
"Zwei starke Frauen stehen zur Wahl"
Die Hamburger Bischofswahl geht in ihre heiße Phase. Am 17. Juni müssen sich die 140 Mitglieder der Nordelbischen Synode entscheiden.
Soll die 49-jährige Hamburger Pröpstin Kirsten Fehrs oder soll die 45-jährige Kulturbeauftragte der Evangelischen http://www.shz.de/nachrichten/schleswig-holstein/artikeldetail/article/111/hamburger-bischofsstuhl-zwei-starke-frauen-stehen-zur-wahl.html

Nicht ohne starken Partner
Dr. Paul Stoop   Informations- und Kommunikationsreferat
15.06.2011 12:54
Männer scheuen Team-Wettbewerbe aus Sorge vor faulen Mitstreitern
Frauen scheuen eher vor Konkurrenzsituationen und Wettbewerb zurück als Männer. Was nach Klischee klingt, http://idw-online.de/de/news428270


Gesundheit:

Medizin wird weiblicher: Ärztinnen auf dem Vormarsch
Ärztinnen sehen sich in wenigen Jahren in Führungspositionen. Sie haben Freude am Beruf und planen ihre Karriere. Das wird sich auch in der Selbstverwaltung niederschlagen.
Von Dirk Schnack http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/default.aspx?sid=658007

Ratgeber zur Vereinbarkeit von Praxis und Familie erschienen
Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat eine neue Broschüre zum Thema Vereinbarkeit von Praxis und Familie veröffentlicht. Sie richtet sich an Ärzte, Psychotherapeuten und Medizinische Fachangestellte und kann im Internet heruntergeladen werden. http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/46286/Ratgeber_zur_Vereinbarkeit_von_Pra

Frauen leiden anders
Schmerzexperte fordert, Ärzte müssten Geschlechtsunterschiede stärker berücksichtigen
Baierbrunn (ots) - Frauen leiden viel häufiger als Männer an von Schmerzen dominierten Erkrankungen wie Migräne oder Fibromyalgie ("Muskelrheuma"). Ärzte berücksichtigten aber noch zu wenig, dass Therapien bei ihnen anders wirken als bei männlichen Patienten, kritisiert der Wiener Schmerzforscher Professor Hans-Georg Kress http://www.presseportal.de/pm/52278/2064798/frauen-leiden-anders-schmerzexpert

Der perfekte Frauensport: Fußball ist effektiver für Gesundheit und Figur als Joggen
http://www.presseportal.de/pm/24448/2058768/central_krankenversicherung_ag

Der kranke Mann - Weichei oder Held? - Umfrage: Männer sehen sich im Umgang mit leichten Krankheiten souveräner als Frauen das wahrnehmenhttp://www.presseportal.de/pm/52678/2063424/der-kranke-mann-weichei-oder-held-umfrage-maenner-sehen-sich-im-umgang-mit-leichten-krankheiten

Neues Fachheft der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verdeutlicht Handlungsbedarfe für Prävention
Im Alltag verhalten sich Männer oft weniger gesundheitsbewusst als Frauen. Traditionelle Männerrollen verhindern eher eine Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für den eigenen Körper und begünstigen die Bereitschaft, Risiken einzugehen. http://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/?nummer=678

Hauptstadt:

UDE: Jeder vierte Beschäftigte ist „Ü50“
Bundesregierung: Altersarmut kein drängendes Problem in Deutschland
Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe - 08.06.2011
http://www.bundestag.de/presse/hib/2011_06/2011_242/02.html

Im Bundestag notiert: Genitalverstümmelung
Entwicklungszusammenarbeit/Kleine Anfrage
Berlin: (hib/AHE) Welchen Stellenwert die deutsche Entwicklungszusammenarbeit der Bekämpfung von weiblicher Genitalverstümmelung beimisst, will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einer Kleinen Anfrage (17/5985) wissen. http://www.bundestag.de/presse/hib/2011_06/2011_243/05.html


International:

GLEICHSTELLUNGSBAROMETER
Männer sehen Gleichheit, wo für Frauen keine ist
Das Gleichstellungsbarometer der abz* Austria stellt das individuelle Gerechtigkeitsempfinden von Männern und Frauen am Arbeitsplatz dar (beaha, dieStandard.at) http://diestandard.at/1304553858763/Gleichstellungsbarometer-Maenner-sehen-Gleichheit-wo-fuer-Frauen-keine-ist

40 Jahre Frauenstimmrecht in Bern gewürdigt
Montag, 6. Juni 2011, 19:43 Uhr, Aktualisiert 21:02 Uhr

Symposion "Ägypten im Wandel"
Zwischen Hoffnung und SorgeTextfassung: Joseph Schimmer http://oe1.orf.at/artikel/278822

Frauen in Saudi-Arabien wegen Autofahrens festgenommen
Fahrerinnen übten auf verlassenem Gelände
Die saudiarabische Polizei ist erneut gegen Frauen vorgegangen, die entgegen den im Land herrschenden Gesetzen Auto fuhren: Riad (AFP) © 2011 AFP

Lateinamerika: Mutige Frauen kämpfen für Menschenrechte
(PresseBox) Bonn, - Ein Schwerpunkt beim Deutsche Welle Global Media Forum vom 20. bis 22. Juni in Bonn: Medien und Menschenrechte in Mexiko, Argentinien und Kolumbien
http://www.pressebox.de/pressemeldungen/deutsche-welle/boxid/430191

Montag, 6. Juni 2011

Das war die 22. Kalenderwoche: Utopia - Fußball-Sommermärchen II

Fachkräftemangel. Kindererziehung. Pflege. Wenn die Vorschläge von Arbeitsmarktforscherin Jutta Allmendinger wahr würden, hätten wir nicht nur einen Teil der 5,6 Millionen Frauen von Herd und/oder schlechter bezahlten Teilzeitjobs in attraktive Arbeitsverhältnisse gebracht; nein, auch der Mangel an Fachkräften wäre gelindert. Zudem dürften diejenigen Unternehmen in die Hände klatschen, die eine Quote für Mumpitz oder nicht praktikabel halten; denn es fehlt ihnen – aufgrund jahrzehntelangen Dornröschenschlafs in Sachen Personalpolitik -  schlicht an nachrückenden Führungsfrauen. Aber alles wird gut! Was die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin im Interview nämlich skizziert, bedeutet in letzter Konsequenz einen grundlegenden Wandel des wirtschaftlichen Denkens mit einem notwendig veränderten Verständnis des sakrosankten Wachstum. Was einige Unternehmen schon jetzt – durchaus mit Erfolg – ausprobieren wird Standard.
Wir stellen uns also vor: Utopia.
Zeit ist Geld. Das ist bekannt und gelebte Realität. Aber Geld ist auch Zeit. Statt bis zum Burn-out 50, 60 oder gar 80 Stunden in der Woche zu malochen, werden die in einer solchen Lebensphase gesammelten Stunden auf ein Zeitkonto eingezahlt. Vom Konto abgehoben werden sie, wenn zu erwartender Nachwuchs seinen Tribut fordert oder – etwas später – ggf. zu pflegende Angehörige. Da nun zunehmend Frauen in gut bezahlten und qualifizierten Verhältnissen arbeiten und es familienwirtschaftlich keinen Sinn mehr macht, diese aufzugeben, werden immer mehr Männer gefordert, ihr Zeitkonto in Anspruch zu nehmen; sich in ihrer Eigenschaft als Väter, Söhne oder schlicht Verwandte an familiären Notwendigkeiten wie Erziehung und Pflege aktiv zu beteiligen. In einigen Betrieben oder Parteien gehört es ja jetzt schon zum guten Ton, wenn junge Väter ihren Beitrag zur Betreuung leisten. Sind heute kinderwagenschiebende Männer keine Sensation mehr, so wird es zukünftig noch mehr Topmanagern möglich sein, neben dem Tagesgeschäft auch Tipps auszutauschen, wie der an Demenz erkrankte Vater beruhigt werden kann, wenn mal wieder die Orientierung abhanden gekommen ist. Eine nahezu permanente Präsenz würde immer weniger der Revierverteidigung am Arbeitsplatz dienen, sondern verdächtig erscheinen. Erziehende und/oder pflegende Arbeitnehmer(innen) gehen ihrer Tätigkeit dagegen mit einer reduzierten Stundenzahl dank moderner Kommunikationsmittel von zuhause aus nach und halten zudem den Kontakt zum Unternehmen. Damit eine Teilzeitarbeit überhaupt möglich ist, muss eine externe Betreuungsmöglichkeit gegeben sein. Ein Bildungssystem, das bereits im Kindergarten für eine qualitativ gute Betreuung sorgt und nach dem Schulunterricht Kinder und Eltern mit den Hausaufgaben nicht allein lässt, wird junge Menschen in die Arbeitswelt entlassen, die in der Lage sind, eine Ausbildung überhaupt erst anzutreten. Statt eine heute erkleckliche Anzahl von  Schulabgängern erst mit den Grundrechenarten oder fundamentalen Rechtschreiberegeln vertraut zu machen, geschweige mit sog. Sekundärtugenden, können sich künftig Arbeitgeber jedes Jahr über qualifizierten Nachwuchs freuen. Der Begriff Fachkräftemangel ist dann vergessen. Inzwischen ist es in Utopia für alle selbstverständlich, sich auch um familiäre Belange zu kümmern und sie nicht nur zu delegieren. Das durch diese Erfahrung gewachsene Bewusstsein, dass Erziehung von Kindern und Pflege von Menschen höchste Ansprüche an diejenigen stellen, die diese Arbeit leisten, führt zu deren adäquater Bezahlung und gesellschaftlicher Anerkennung. Eine vorübergehend eingeführte Geschlechterquote von 40 Prozent wird in diesen Berufen rascher zu mehr KindergärtnERn, GrundschullehrERn und PflegERn führen. Insgesamt gelten nicht mehr allein die unmittelbare Gehaltserhöhung oder der höhere Jahresabschluss als Leistungsnachweis und Statussymbol, sondern die Kompetenz in Kategorien der Nachhaltigkeit zu denken und zu handeln. Wer nur auf die Zahlen blickt und sich zu kurzfristigen Entscheidungen hinreißen lässt, die den Gewinn nur für das eigene Unternehmen und die Erhöhung der persönlichen Bonuszahlungen fördern, wird als Gefahr für Volkswirtschaft, Gesellschaft und damit – in letzter Konsequenz – auch für das eigene Unternehmen identifiziert. Gravierende Managementfehler, die zu globalen Finanzkrisen, zu drohenden Kollapsen ganzer Staatshaushalte führen konnten, wurden in vor-utopischen Zeiten – wir erinnern uns - auf dem Rücken der Steuerzahler ausgetragen. Gemischte Teams auf allen Ebenen sorgen aber nun für differenzierte und belastbare Entscheidungen. Die Definition von Wertschöpfung und Bruttoinlandsprodukt beschränkt sich nicht mehr nur auf das Umsetzen von Produkten oder Dienstleistungen, sondern binden das Potential gut ausgebildeter Arbeitskräfte in der Bevölkerung mit ein, ebenso wie eine ausgewogene Demografie und die Bereitschaft, Steuern und Versicherungsbeiträge zu bezahlen, da jedem eine qualitativ hochwertige Versorgung im Bedarfsfall und im Alter sicher ist.
Schön, nicht?!
 "Man muss das Kindergeld kürzen"
Autor: Das Gespräch führte Flora Wisdorff
Arbeitsmarktforscherin Jutta Allmendinger fordert mehr Beschäftigung von Müttern - und verrät, wie sie sich das vorstellt
Work-Life-Balance heißt für Frauen etwas anderes
Es hat sich einiges getan in der sogenannten Lastenverteilung zwischen Familie und Beruf - Europäische Studien weisen den Fortschritt aber deutlich als bis jetzt limitiert aus - Work-Life-Balance ist für Frauen anders
Mehr zum Thema Pflege und den Notstand:

Wirtschaft:

Eine vorausschauende Handlungsweise entspräche dem homo oeconomicus in der Definition eines Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.), der den Markt nicht als isoliertes System versteht, sondern in die "politische Ordnung" eingebettet, wozu natürlich auch Privathaushalte gehören. Haus-halten bedeutet eben, ein Haus zu halten und damit Maß halten.
Wirtschaftsgeschichte
Die Antike plädiert für eine Ethik des Maßes
Die Ausgaben dürfen nicht höher sein als die Einnahmen. Von Hartmut Leppin

Ganz weit weg von Utopia....
Männer als Quotenopfer Autor: Clemens Wergin
Clemens Wergin findet, dass die Männer von heute frauenfreundlich genug sind. Jetzt sollen sie auch noch für die Fehler ihrer Väter mit einem Karriereknick bezahlen.


Sport:

Die Zukunft hat aber schon begonnen. Wenig beachtet, und wenn, dann verlacht, soll nun dem Frauenfußball während der WM mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Inzwischen merken auch SponsorEN von der Deutschen Bahn bis zu ADIDAS und die ManagER des DFB, dass die weibliche Variante des Fußballs durchaus ein Geschäft werden könnte, mit 700 000 Mädchen und Frauen, 13 500 Mannschaften. Ein ganz Kleines – zunächst – in das etwas weniger als ein 1/10 des Etats einfließt, der für die WM 2006 aufgewendet wurde, nämlich ca. 50 Millionen gegenüber 530 Millionen. Subventionen der öffentlichen Hand wurden erst gar nicht beantragt. Aber immerhin ein Anfang! Erst seit knapp 41 vom DFB nicht mehr verboten, wird der Frauenfußball förderungswürdig, als Integrationsmittel auch für Mädchen ernst genommen. ARD und ZDF tun das ihre dazu, wollen alle 32 Spiele übertragen, informieren und unterhalten unter Verwendung neuester Technik. Während die Öffentlichkeit auf allen Medienkanälen nach jedem Qualifizierungsspiel über Gesundheitszustand und Befindlichkeit der männlichen Spieler informiert wird, sind die Namen der Spielerinnen und zweifachen Weltmeisterinnen kaum bekannt. Nicht zuletzt Steffi Jones ist es zu verdanken, dass das Berliner Olympiastadion jetzt schon für das Eröffnungsspiel am 26. Juni ausverkauft ist.
Hier also die Namen: Birgit Prinz, Kapitänin; Nadine Angerer, Tor; Ursula Holl, Tor; Bianca Schmidt, Abwehr, Celia Okoyino da Mbabi, Mittelfeld; Saskia Bertusiak, Mittelfeld; Kim Kulig, Angriff; Babett Peter, Abwehr; Verena Faisst, Abwehr; Annika Krahn, Abwehr; Martina Müller, Angriff; Melanie Behringer, Mittelfeld; Kerstin Garefrekes, Mittelfeld; Inka Grings, Angriff; Fatmiere Bajramaj, Mittelfeld; Lina Bresonik, Mittelfeld, Lena Goessling, Mittelfeld, Alexandra Popp, Mittelfeld; Almuth Schult, Tor.

Weitere Hintergründe in der Verlagsbeilage der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (05. Juni 2011, Nr. 22) "FFA FRAUEN-WM 2011"
Spielplan zum Downloaden unter:

Sommermärchen auf Schwäbisch
Augsburg ist einziger bayerischer Austragungsort der Frauen-Fußball-WM und hofft auf wirtschaftliche Impulse für die ganze Region


Kunst:

Rosa Loy, gegenständliche Malerin, die sehr weibliche Sujets wählt und trotzdem ausgestellt wird – oder gerade deswegen. Und zwar in der Kunsthalle Gießen, bis zum 26. Juni 2011.
Bella Figura
Die Frau in ihrem eigenen Kosmos: Die Kunsthalle Gießen zeigt die Malerin Rosa Loy, und längst hat sie auch der internationale Markt entdeckt.
Von Rose-Maria Gropp


Gesundheit:

Wie lange Utopia noch auf sich warten lässt, zeigen uns auch die Ärzte, die mit Dr. Frank Ulrich Montgomery als frisch gewählten Präsidenten der Bundesärztekammer eher den Schwerpunkt auf die Neugestaltung der Gebührenordnung als auf Strukturwandel setzen. Vielleicht ließe sich hier und da mit moderneren Arbeitsmodellen auch der Ärztemangel eindämmen??
„Ärzte müssen sich mehr in die Politik einmischen“
Auf dem Ärztetag haben Deutschlands Mediziner Frank Ulrich Montgomery zum neuen Ärztepräsidenten gewählt. Unter ihm wird die Ärzteschaft lauter werden. Als erstes Projekt will er die Gebührenordnung der Ärzte renovieren.
Ärztinnen bekräftigen Führungsanspruch
KIEL (di). Der Ärztinnenbund sieht zwar Fortschritte, aber noch keine Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen im Arztberuf. Am Rande des Deutschen Ärztetages warb der Verband für mehr Frauen in den Gremien der Ärztekammern und anderer Organisationen.



International:

Stadt soll mehr Frauen an die Spitze bringen
Von Bernhard Ott.
Die interfraktionelle Frauengruppe des Berner Stadtrates fordert eine Frauenquote von 35 Prozent in den Kaderpositionen der städtischen Verwaltung und der ausgelagerten Betriebe. Auch Frauen aus BDP, FDP und CVP unterstützen das Anliegen.

Kontrovers geht's in Malaysia zu. Bildung schützt nicht vor kulturellem Rückschritt, als den Frauenrechtlerinnen die Gründung des neuen Clubs bedauern.
Frauen in Malaysia gründen "Club gehorsamer Ehefrauen"
Eine gute Ehefrau sollte im Bett eine Hure sein"
"Eine gute Ehefrau sollte im Bett eine Hure sein", sagte die Vizepräsidentin des heute offiziell ins Leben gerufenen Vereins, Rohaya Mohamad, der Nachrichtenagentur AFP. "Du musst deinen Mann befriedigen, unterwirf dich, wenn er Sex will", riet die 46-jährige Ärztin anlässlich der Clubgründung in Kuala Lumpur.