Dienstag, 21. Juni 2011

Das waren die 23. & 24. Kalenderwochen: Frauen – Macht – Kampf

Weitere  Links finden Sie im Anschluss.
Frauen wirtschaften anders. Eine Binsenweisheit. Gegenstand einer Studie der KfW war das unternehmerische Verhalten der Führungsfrauen im Mittelstand, die hier bekanntermaßen eine höhere Dichte aufweisen als in großen Unternehmen. Ein vorsichtigeres Investionsverhalten – v.a. in kleineren Betrieben – trägt also durchaus eine weibliche Handschrift. Unternehmen denen eine Chefin vorsteht, wachsen zwar langsamer, dafür aber stetiger und nachhaltiger. Erfreulich für die Mitarbeiter. Auch in Kreditverhandlungen neigen Frauen mehr zur Selbstkritik als Männer in der gleichen Situation. Dieses Verhalten – häufig als Schwäche im Wettlauf um höhere Posten gewertet – betrachten Banker dagegen als die bessere Gesprächsvorbereitung. Nachteile scheinen sich für die investitionsbereiten Unternehmerinnen dadurch auch nicht zu ergeben; denn im Ergebnis sind sie bei der Zusage von Krediten nicht weniger erfolgreich als die männlichen Mitbewerber. Unabhängig ob Kinder im Spiel sind, wird der Lebensinhalt nicht nur im unternehmerischen Erfolg gesucht; denn "etwa die Hälfte der Unternehmerinnen haben überhaupt keine Kinder".  Einem Größer-Weiter-Mehr können UnternehmerINen offenbar weitaus weniger abgewinnen als UnternehmER . Vielleicht gar nicht so schlecht?  Lehman Brothers, Griechenlandkrise, dicht gefolgt von einer anstehenden Portugal-, Spanien- und Italienkrise zeugen nicht gerade von einem tragfähigen System. Welchen Kriterien folgen sog. Ratingagenturen,  bei der Bewertung von Unternehmen oder ganzen Volkswirtschaften? Sind diese Beurteilungen wahrer als der konkrete Gewinn, Sachwert oder der Wissenspool in einem Betrieb. Wie ist z.B. die Verschwendung von Potential einzuschätzen, wie sie derzeit durch eine reelle 50 prozentige Arbeitslosenquote unter jungen Spaniern gegeben ist?
Weibliches Wirtschaften – übrigens nicht unbedingt an das Geschlecht gebunden – könnte selbstbewusster auftreten.
Mittelstand
Jeden fünften Betrieb steuert eine Chefin
Im Mittelstand gibt es viel mehr Chefinnen. Vor allem die weibliche Vorsicht kann Betrieben zugute kommen: Sie reagieren im Abschwung schneller, investieren aber weniger.
Von Holger Paul und Julia Löhr
http://www.faz.net/artikel/C31151/mittelstand-jeden-fuenften-betrieb-steuert-eine-chefin-30438645.html 
Wollen Frauen in großen Unternehmen vorankommen, gilt es, zunehmend Machtspiele und Dominanzgebaren in den beruflichen Alltag zu integrieren. Je höher frau die Karriereleiter erklimmt, desto dünner wird die Luft, die sie in der Regel zu atmen gewohnt ist, desto fremder das kommunikative Umfeld. Galten bis dahin soziale Kompetenzen wie Sensibilität, Konsens- und Teamfähigkeit als lobenswerte Eigenschaften, so sollten mit der Eroberung des Chefsessels Machtbewusstsein und Kampfbereitschaft in den Fokus rücken. Die erforderliche Kehrtwende erscheint nicht jeder oder jedem als erstrebenswert. Für manche bedeutet dieses durch Alphamännchen über viele Generationen etablierte und häufig als Naturgesetz empfundene Verhalten schlicht Rückschritt. Vielleicht etwa vergleichbar mit dem Tragen eines Degens auf offener Straße  - was vor 200 Jahren durchaus noch zum Outfit des Herren gehörte.  Wie aber lassen sich Kompetenz oder Durchsetzungsfähigkeit messen und überhaupt, was gilt als effizient? Während einer Diskussion Anderen laut ins Wort fallen, möglichst unter Verzicht auf den inhaltlichen Zusammenhang?  Mit raumgreifende Gesten, ausgestreckten Beinen und hinter dem Kopf verschränkten Armen den Anspruch von Terrain und Macht bekunden?
In einem anderen Kontext zeugt ein solches Benehmen eher von versäumter Erziehung, Egozentrik und Missachtung des Gegenübers. Teamfähigkeit ist hier kaum zu erwarten. Diskussionen werden durch häufige und ablenkende Unterbrechungen, die nur den eigenen Standpunkt kundtun in die Länge gezogen. Verhandlungen können zudem äußerst ineffizient verlaufen, wenn die Fähigkeit des Zuhörens fehlt. Manchmal kostet das sogar richtig Geld; nämlich dann, wenn ein Auftrag verloren geht, da sich der potentielle Kunde oder die Kundin durch Powertalk überfahren fühlt.
Spielregeln der Macht – ein Stolperstein für Frauen am Weg nach oben?
„Weibliche Eigenschaften“ wie Sensibilität, Kommunikationsfähigkeit, Konsensorientierung, Teamfähigkeit u.ä. werden von Fachliteratur und Medien immer wieder als karriereförderlich beschrieben. Tatsächlich kommen Frauen (und übrigens auch Männer) mit diesen „Sozialkompetenzen“ genau bis an den unteren Rand der Gläsernen Decke.
Dennoch ließe sich etwas von der typisch männlichen Kommunikationsform abgucken: die eigenen Qualitäten schätzen lernen - wenngleich (noch) nicht im Mainstream verankert - und diese Wertschätzung in kurzen klaren Ansagen zu vermitteln. 
Die fußballspielenden Frauen machen es gerade vor. Verboten, verlacht – immer noch – lenken sie dank unaufgeregter Kontinuität die mediale Aufmerksamkeit allmählich und stetig auf ihren Fußball. Seit 40 Jahren.
Was Sie schon immer über Frauenfußball wissen wollten.
Spielen Frauen anders?
Oliver Fritsch und Anna Gauto
Frauenministerin Irene Alt: Frauen-Fußballerinnen machen Gleichstellung vor
http://www.eifelzeitung.de/?artikel=64070
Seit 40 Jahren dürfen die Schweizerinnen mitbestimmen, wer die politische Macht im Land erhält. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum des Frauenwahlrechts.
Früher erkämpft – heute selbstverständlich
Bundesrat würdigt Wegbereiterinnen des Frauenstimmrechts

Was sonst noch passierte:

Wirtschaft:

"Frauen müssen protestieren"
Interview: Lisa Städtler
Barbara Duden
69, ist eine deutsche Historikerin, Soziologin und Medizinhistorikerin. Sie lehrt an der Leibniz Universität in Hannover.

Wirtschaftskrise
EU - Deutsche Frauen müssen mehr arbeiten
Sabine Brendel
Straßburg. Die EU mischt sich in die Wirtschaftspolitik der Mitgliedsstaaten ein: Erstmals macht Brüssel ihnen maßgeschneiderte wirtschaftspolitische Vorgaben, wie sie die Krise meistern. In Deutschland blickt die EU mit Sorge auf den Fachkräftemangel.
http://www.deutscherss.de/artikel/2011/06/wirtschaftskrise-eu-deutsche-frauen-muessen-mehr-arbeiten/439684

BDI: Deutlich mehr Frauen in Aufsichtsräten
Berlin (ots) -
   - Bei Nachwahlen in DAX30-Unternehmen fast 40 Prozent Frauen gewählt
   - Freiwillige Zielsetzungen für Aufsichtsräte bis zu 30 Prozent
   - Kein Bedarf für gesetzliche Regelung
http://www.presseportal.de/pm/6570/2058565/bdi_bundesverband_der_dt_industrie

Statistiker: Mehr Frauen in deutschen Chefetagen
WIESBADEN (dpa-AFX) - Frauen rücken in Deutschland zunehmend in die Chefetagen auf - aber vor allem in größeren Betrieben sind weibliche Führungskräfte nach wie vor selten. http://nachrichten.finanztreff.de/news_news,awert,wirtschaftpolitik,id,33153003,sektion,wirtschaft.html

Fünfzig, erfolgreich - und frustriert
Eine Studie untersucht die Karrierekorrekturen von erfolgreichen Managerinnen in der Lebensmitte
Andrea Frey http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0611/karriere/0046/index.html

NACHGEFRAGT
Führungspositionen gezielt einfordern
Andrea Frey Die Studie "Managerinnen 50plus" konstatiert ein hohes Maß an Frustration bei weiblichen Führungskräften. Wir haben bei Management-Trainerin Sabine Asgodom nachgefragt, ob sie die Erkenntnisse der Erhebung in der Praxis bestätigt findet. http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2011/0611/karriere/0086/index.html

Bayerische Wirtschaft fordert bessere Rahmenbedingungen für Frauen in der Arbeitswelt
von Simone Michel
Brossardt: „Konkrete Hilfe statt Symbolpolitik“
„Trotz massiver Anstrengungen vieler Unternehmen in Deutschland ist der Frauenanteil in einigen Branchen nach wie vor zu gering. Um das zu ändern, müssen Gesellschaft, Staat, Unternehmen sowie Institutionen an einem Strang ziehen“, erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. http://www.vbw-bayern.de/newsroom/presse/bayerische-wirtschaft-fordert-bessere-rahmenbedingungen-fuer-frauen-in-der-arbeitswelt_aid_2153.html

MEHR FRAUEN IN FÜHRUNGSPOSITIONEN
Diskussionsveranstaltung des BDI zum Thema "Mehr Frauen in Aufsichtsräte und Vorstände"
Am 8. Juni 2011 folgten etwa 90 hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Politik der Einladung des BDI, um gemeinsam zu diskutieren, wie der Frauenanteil in den Führungsgremien der Wirtschaft erhöht werden kann. Die Diskussion stand vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um eine gesetzliche Frauenquote für Vorstände und Aufsichtsräte.

„Women Wildly Wanted“: Mehr Frauen für das Studium der Informatik
Rüdiger Labahn   Informations- und Pressestelle
Universität zu Lübeck Uni Lübeck wirbt mit Plakataktion für die Medieninformatik http://idw-online.de/de/news428863

Frauen und Informatik: hier ein sehr informatives Video über Hintergründe und gläserne Decken im Netz...
Anke Domscheit-Berg über Frauen im Netz

Politik:

21. Frauen- und Gleichstellungsministerkonferenz: Harald Wolf: „Berlin kämpft gegen prekäre Beschäftigung bei Frauen!“
Ganz oben auf der Agenda steht der Leitantrag zum Gutachten der Sachverständigenkommission „Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf“. http://www.berlin.de/sen/wtf/presse/archiv/20110615.1500.347801.html

AG Familie, Senioren, Frauen und Jugend
GFMK: Rüge für Gleichstellungspolitik der Bundesregierung
Zu den Beschlüssen der Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz (GFMK), die vom 16. bis 17. Juni stattgefunden hat, erklärt die frauen- politische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion
 http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,57271,00.pdf

Astrid Rothe-Beinlich mahnt Abschaffung der Minijobs an
Grüne begrüßen Beschluss der LandesministerInnen für gesetzliche Quote
Erfurt (Bündnis 90/Die Grünen THL) - Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag begrüßt den heutigen Beschluss der Frauen- und GleichstellungsministerInnen der Länder für eine gesetzliche Frauenquote für Frauen in Führungspositionen.


Bilanz des Euro-Pakts
EU prangert Merkels Wirtschafts-Performance an
Die Steuern hoch, die Frauen benachteiligt, der Arbeitsmarkt verkrustet: Die EU knöpft sich Deutschlands Wirtschaftspolitik vor. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bilanz-des-euro-pakts-eu-prangert-merkels-wirtschafts-performance-an-1.1110205


Gesellschaft:

Gelungene Selbstverwirklichung!? - Umfrage: Mehr als zwei Drittel der deutschen Frauen würden sich selbst als emanzipiert bezeichnen
http://www.presseportal.de/pm/52678/2059871/wort_und_bild_apotheken_umschau

Hamburger Bischofsstuhl
"Zwei starke Frauen stehen zur Wahl"
Die Hamburger Bischofswahl geht in ihre heiße Phase. Am 17. Juni müssen sich die 140 Mitglieder der Nordelbischen Synode entscheiden.
Soll die 49-jährige Hamburger Pröpstin Kirsten Fehrs oder soll die 45-jährige Kulturbeauftragte der Evangelischen http://www.shz.de/nachrichten/schleswig-holstein/artikeldetail/article/111/hamburger-bischofsstuhl-zwei-starke-frauen-stehen-zur-wahl.html

Nicht ohne starken Partner
Dr. Paul Stoop   Informations- und Kommunikationsreferat
15.06.2011 12:54
Männer scheuen Team-Wettbewerbe aus Sorge vor faulen Mitstreitern
Frauen scheuen eher vor Konkurrenzsituationen und Wettbewerb zurück als Männer. Was nach Klischee klingt, http://idw-online.de/de/news428270


Gesundheit:

Medizin wird weiblicher: Ärztinnen auf dem Vormarsch
Ärztinnen sehen sich in wenigen Jahren in Führungspositionen. Sie haben Freude am Beruf und planen ihre Karriere. Das wird sich auch in der Selbstverwaltung niederschlagen.
Von Dirk Schnack http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/default.aspx?sid=658007

Ratgeber zur Vereinbarkeit von Praxis und Familie erschienen
Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat eine neue Broschüre zum Thema Vereinbarkeit von Praxis und Familie veröffentlicht. Sie richtet sich an Ärzte, Psychotherapeuten und Medizinische Fachangestellte und kann im Internet heruntergeladen werden. http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/46286/Ratgeber_zur_Vereinbarkeit_von_Pra

Frauen leiden anders
Schmerzexperte fordert, Ärzte müssten Geschlechtsunterschiede stärker berücksichtigen
Baierbrunn (ots) - Frauen leiden viel häufiger als Männer an von Schmerzen dominierten Erkrankungen wie Migräne oder Fibromyalgie ("Muskelrheuma"). Ärzte berücksichtigten aber noch zu wenig, dass Therapien bei ihnen anders wirken als bei männlichen Patienten, kritisiert der Wiener Schmerzforscher Professor Hans-Georg Kress http://www.presseportal.de/pm/52278/2064798/frauen-leiden-anders-schmerzexpert

Der perfekte Frauensport: Fußball ist effektiver für Gesundheit und Figur als Joggen
http://www.presseportal.de/pm/24448/2058768/central_krankenversicherung_ag

Der kranke Mann - Weichei oder Held? - Umfrage: Männer sehen sich im Umgang mit leichten Krankheiten souveräner als Frauen das wahrnehmenhttp://www.presseportal.de/pm/52678/2063424/der-kranke-mann-weichei-oder-held-umfrage-maenner-sehen-sich-im-umgang-mit-leichten-krankheiten

Neues Fachheft der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verdeutlicht Handlungsbedarfe für Prävention
Im Alltag verhalten sich Männer oft weniger gesundheitsbewusst als Frauen. Traditionelle Männerrollen verhindern eher eine Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für den eigenen Körper und begünstigen die Bereitschaft, Risiken einzugehen. http://www.bzga.de/presse/pressemitteilungen/?nummer=678

Hauptstadt:

UDE: Jeder vierte Beschäftigte ist „Ü50“
Bundesregierung: Altersarmut kein drängendes Problem in Deutschland
Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe - 08.06.2011
http://www.bundestag.de/presse/hib/2011_06/2011_242/02.html

Im Bundestag notiert: Genitalverstümmelung
Entwicklungszusammenarbeit/Kleine Anfrage
Berlin: (hib/AHE) Welchen Stellenwert die deutsche Entwicklungszusammenarbeit der Bekämpfung von weiblicher Genitalverstümmelung beimisst, will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einer Kleinen Anfrage (17/5985) wissen. http://www.bundestag.de/presse/hib/2011_06/2011_243/05.html


International:

GLEICHSTELLUNGSBAROMETER
Männer sehen Gleichheit, wo für Frauen keine ist
Das Gleichstellungsbarometer der abz* Austria stellt das individuelle Gerechtigkeitsempfinden von Männern und Frauen am Arbeitsplatz dar (beaha, dieStandard.at) http://diestandard.at/1304553858763/Gleichstellungsbarometer-Maenner-sehen-Gleichheit-wo-fuer-Frauen-keine-ist

40 Jahre Frauenstimmrecht in Bern gewürdigt
Montag, 6. Juni 2011, 19:43 Uhr, Aktualisiert 21:02 Uhr

Symposion "Ägypten im Wandel"
Zwischen Hoffnung und SorgeTextfassung: Joseph Schimmer http://oe1.orf.at/artikel/278822

Frauen in Saudi-Arabien wegen Autofahrens festgenommen
Fahrerinnen übten auf verlassenem Gelände
Die saudiarabische Polizei ist erneut gegen Frauen vorgegangen, die entgegen den im Land herrschenden Gesetzen Auto fuhren: Riad (AFP) © 2011 AFP

Lateinamerika: Mutige Frauen kämpfen für Menschenrechte
(PresseBox) Bonn, - Ein Schwerpunkt beim Deutsche Welle Global Media Forum vom 20. bis 22. Juni in Bonn: Medien und Menschenrechte in Mexiko, Argentinien und Kolumbien
http://www.pressebox.de/pressemeldungen/deutsche-welle/boxid/430191

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