Dienstag, 19. Juni 2012

Das waren die 23. und 24. Kalenderwochen: Mit betreutem "Köpfchen" durch die Glasdecke....


Nun also das Betreuungsgeld. Keiner und Keine will es wirklich -  außer Horst Seehofer. Politische Verhandlungsmasse. Eine Bankrotterklärung:
  •  für die Umgestaltung einer Arbeitskultur, in der Kinder nicht als Betriebsunfall eingestuft werden, sondern zum Leben gehören.
  • für die CDU-Frauen und alle anderen Politikerinnen, die an parlamentarischen Zwängen vorbei, demokratisch eine Berliner Erklärung errungen haben.
  •  für Mütter, die sich ganz der Erziehung der Kinder widmen möchten und 100,- Euro wohl kaum als adäquate Anerkennung ihres Beitrags zu einer funktionierenden Gesellschaft erleben dürften.
  • für die Förderung und Integration von Kindern, denen die Möglichkeiten im heimischen Umfeld so nicht geboten werden können – siehe die Erfahrungen Norwegens.
  • für das politische Versprechen, ausreichend Kitaplätze zu schaffen.
  • für die SteuerzahlerInnen, die den Sinn (immer) noch nicht erkennen.
  • für die Bewertung und öffentliche Wertschätzung von Arbeit, die volkswirtschaftlich (noch)  nicht in der Wertschöpfungskette auftaucht und noch immer für selbstverständlich gehalten wird.
Letzteres zeigt auch der Vorschlag, ehemalige Schlecker-Mitarbeiterinnen und Hartz-IV-EmpfängerInnen zu ErzieherInnen umzuschulen. Für einige, die dringend nach einem neuen Arbeitsplatz Ausschau halten, mag das eine gute Alternative sein; insgesamt hat es aber ein Geschmäckle von "Arbeitsdienst". So ganz nebenbei offenbart sich hier die (eigentliche) Geringschätzung der Leistung, Kinder für unsere komplexe Welt fit zu machen - allen hinterhergeschobenen Beteuerungen zur Qualitätssicherung bei der Ausbildung zum Trotz. "Das bisschen Kindererziehung...." Für die professionelle Betreuung und Erziehung von Kindern, die aus unterschiedlichen familiären Verhältnissen kommen und am Start ihrer Entwicklung sind, braucht es etwas mehr als mal eben eine Umschulung, weil sonst weit und breit kaum jemand für diesen Job zu finden ist. Um der Verantwortung, gleich zehn oder zwanzig Kinder auf einmal zu beaufsichtigen, gerecht zu werden, ist eine klare persönliche Entscheidung gefordert, die sehr wahrscheinlich auch vor der Berufswahl Verkäuferin gefällt worden wäre. 

Warum nicht vermehrt bei SchulabgängerInnen dafür werben? Der Boy's Day ist ein guter Anfang. Mit der gleichen Medienaufmerksamkeit bedacht, wie der Girl's Day, der Mädchen technische und naturwissenschaftliche Berufe näher bringen soll, könnten soziale Berufe auch für junge Männer salonfähig werden. ErziehER werden dringend gebraucht, um für Ausgewogenheit in der Geschlechterverteilung bei der Betreuung zu sorgen, Kindern auch hier männliche Vorbilder und Bezugspersonen zu bieten. Eine Männerquote für das soziale Berufsumfeld? Die würde wahrscheinlich erst bei attraktivem Gehalt und gesellschaftlicher Anerkennung erschöpfend diskutiert. Das Geld dazu dürfte fehlen – weniger, weil es nicht da ist, sondern weil wenig Neigung besteht, es dafür bereit zu stellen.
Banken- und Eurorettung beanspruchen nahezu sämtliche finanzielle Kräfte und zeigen, wo der tatsächliche Schwerpunkt (volks-)wirtschaftlichen Denkens derzeit und wohl auch in naher Zukunft liegt.

Ohne grundlegenden Mentalitätswandel, werden Frauen kaum - ganz selbstverständlich - in Führungspositionen akzeptiert  und Männer - genauso selbstverständlich - in Erziehungs- und Pflegeberufen. Wie der Herr so's Gescherr sagt der Volksmund, oder: solange auf politischer und wirtschaftlicher Entscheidungsebene alles beim Alten bleibt, solange bleibt strukturell auf den unteren Ebenen auch erst mal alles wie es ist. Siehe Betreuungsgeld.  
"Mit dem Köpfchen durch die gläserne Decke" und einer "Graswurzelbewegung" wie die Bundesfamilienministerin propagiert, wird der Hardliner "Entweder-Oder"-Polemik nicht beizukommen sein; denn die angestrebten 30 Prozent Frauenanteil auf den Chefsesseln sind noch nicht annähernd erreicht und schon wird der Untergang des Abendlandes, besungen.
Wie schnell der freie Fall auf Stammtischniveau ist, zeigen folgende Kommentare,  die immerhin von Lesern der F.A.S. stammen. Also bitte nicht erschrecken – zwei erfreuliche Leserbriefe sind auch dabei!

"Diskriminierung
Führungsposten müssen streng nach Leistung und Eignung vergeben werden, nicht nach anderen Attributen. Quotenfrauen mögen in Kulturreferaten erträglich sein. In Industrieunternehmen, in denen Entscheidungen das Schicksal Tausender Arbeitnehmer bestimmen, ist kein Platz für politisch korrekte Spielereien. Wo bleibt da die Chancen- und Leistungsgerechtigkeit? Es wird viele berechtigte, hoffentlich erfolgreiche Klagen vor Gericht geben."
Wolfgang Richter

Hier lasse ich Jörg Schmelcher antworten und empfehle den Blick in den Wirtschaftsteil jedweder Zeitung, angesichts von Finanz-, Banken-, und Eurokrise.... Die Sorge um das "Schicksal Tausender Arbeitnehmer" scheint sich bei den Leistungsträgern  – sagen wir mal von Nokia (Stephen Elop, Präsident und CEO) – in Grenzen zu halten. Allen Berlinern und Brandenburgern sei zudem die Lektüre der Webseite http://preview.berlin-airport.de/de/unternehmen/ueber-uns/aufsichtsrat/index.php angeraten.

"Ätsch!
Tja, Jungs, jetzt seht ihr mal, wie das ist, wenn der blödeste Mann im Unternehmen eher befördert wird als die schlechteste Frau. Eure Netzwerke in den Chefetagen werden aufgeweicht, und der gemeinsame Puffgang zum Karriere-Auskungeln hat endlich ausgedient. Ach ja, und die Beulen an euren Köpfen stammen von der gläsernen Decke, deren Existenz ihr immer bestritten habt. Viel Vergnügen!"
Jörg Schmelcher

"Erfolg ist männlich
Überbordender Feminismus ist der größte Feind der Wirtschaft. Deutschland und Tschechien haben den geringsten Frauenanteil in der Führung von Unternehmen, sind aber die erfolgreichsten Länder in Europa."
Wolfgang Tibanski

Mal zum Vergleich: die beiden Länder, die sich schon länger mit einer Frauenquote "herumschlagen".

BIP/pro Kopf USD
2011
kaufkraftbereinigt
Norwegen
97.329 (weltweit an 3. Stelle; nach Luxemburg und Katar)
53.471 (4)
Schweden
56.956 (Platz 8)
40.394 (14)
Deutschland
43.742 (Platz 20)
37.897 (18)

"Aus dem Weg
Mann, aus der Bahn, da kommt der Quotenwahn! Wie weit sollen wir mit dem Quotenwahn noch gehen? Sollten wir angesichts der mageren Erfinderinnenquote (1,4 Prozent Frauen) nicht auch eine Quote beim Patentamt einführen? Mann stelle sich die Demonstrationen der Quotenanhänger vor dem Deutschen Patentamt vor, mit der Losung: „Alle Räder stehen still, bis die Quotenfrau erfinden will!“
Michael Baleanu

Wo es reelle Chancen gibt, wird auch erfunden:
"Mary Anderson (* 1866 in Greene County, Alabama; † 1953 in Monteagle, Tennessee)[war Bauunternehmerin, Rancherin, Winzerin und Erfinderin der Scheibenwischanlage. Im November 1903 erhielt die Amerikanerin Mary Anderson das Patent auf die erste funktionierende Scheibenwischanlage der Welt." (Wikipedia)

"Quote für alle
Wer A, Frauenquote in Führungsgremien, sagt, muss auch B sagen: Frauenquote auf Baustellen, im öffentlichen Dienst, im Fernverkehr etc."
Bernhard Kraus

Matthias Struwe gibt hier die passende Antwort. Und ja: "Quote für alle!" Männer in die Kindergärten, Grundschulen und Pflegeeinrichtungen – als Erzieher, Lehrer und Pfleger!

Viel zu wenig Frauen
Man(n) könnte wirklich in Tränen ausbrechen. Die deutsche Wirtschaft ein Jammertal gescheiterter, ausgebremster Männer. Die Fakten: Der Frauenanteil in den Vorständen der 160 im Dax, MDax. SDax und TecDax notierten Unternehmen ist seit Januar 2011 von 3,01 auf 3,66 Prozent gestiegen. Ein Erdrutsch, geradezu eine Lawine von Frauen, die da die armen Männer erfasst und davongerissen hat.
Matthias Struwe

Das Beste zum Schluss:

"Geschlechterkrieg
Die Männer werden diese Männerverachtung nicht still hinnehmen. Die Folge dieser Diskriminierung werden zunehmende Frauenfeindlichkeit und Aggressivität der Männer sein. Die Frauen sollten sich also nicht zu früh freuen. Denn Quotenfrauen wird niemand ernst nehmen, und die Stimmung wird sich schon bald gegen diese unqualifizierten Frauen richten. Alles, was dieser Trend anrichten wird, ist ein zunehmend aggressiv geführter Geschlechterkrieg, der noch viel leid hervorrufen wird."
Armin Pillhofer

Übermütter
Frau sein an sich ist keine Qualifikation (außer fürs Kinderkriegen). Wann beginnen die Männer endlich, gegen die Übermütter aufzubegehren?
Dr. Christian Jäger

Alle Leserbriefe stammen aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 10. Juni 2012, Nr. 23, S. 38.


Links für die 23. und 24. Kalenderwochen


Die interessantesten Links zuerst:

Widerstand gegen Betreuungsgeld formiert sich
SPD-Fraktion: Mehrheit der Vernunft gegen geplante Familienleistung
Berlin (dapd). Kurz vor dem Kabinettsbeschluss zum Betreuungsgeld formiert sich der Widerstand gegen die von der Regierung geplante Familienleistung

Herdprämie oder Wahlfreiheit
Von SIMONE SCHELK
Opposition, Wirtschaft und Sozialverbände schmähen es als Herdprämie, die schwarz-gelbe Regierung spricht von neuer Wahlfreiheit für junge Familien: Heute soll der Gesetzentwurf zum Betreuungsgeld im Kabinett verabschiedet werden – nach langem Gerangel auch in den Reihen von Union und FDP. Und man kann davon ausgehen, dass es bei der Abstimmung im Bundestag zugehen wird, wie – pardon – im Kindergarten.Selten war ein Thema in dieser Legislaturperiode so umstritten wie das Betreuungsgeld.

OECD-Studie
Negative Folgen für Integration durch Betreuungsgeld
Die Prämie hält laut einer neuen OECD-Studie besonders Frauen aus Zuwandererfamilien davon ab, einen Job zu suchen. Bleiben diese Mütter zu Hause, haben auch ihre Kinder später schlechtere Chancen.
Von Stefanie Bolzen
Das in Deutschland geplante Betreuungsgeld kann nicht nur die generelle Beschäftigungsquote von Frauen schwächen, sondern sich darüber hinaus negativ auf die Integration von Zuwanderern auswirken.

Betreuungsgeld bremst Integration bei Zuwanderern
Stefanie Bolzen  
Die geplante Prämie hält laut OECD-Studie besonders Frauen aus Zuwandererfamilien davon ab, einen Job zu suchen. Nachteile für KInder.
BRÜSSEL.

Umschulung für Schlecker-Frauen
Von der Kasse in die Kita
von Jahel Mielke
Die entlassenen Schlecker-Frauen sollen umschulen, sagt Bundesarbeitsministerin von der Leyen. In den verbliebenen Schlecker-Märkten beginnt der Ausverkauf.


Von der Hartz-IV-Bezieherin zur Erzieherin?
Arbeitsministerin von der Leyen greift eine Idee ihrer Nachfolgerin im Familienministerium auf und will angesichts der Personalknappheit in der Kinderbetreuung Hartz-IV-Bezieher umschulen
Von Thomas Pany

Erziehungspapst Largo: «Die Familie muss massiv aufgewertet werden»
Der Kinderarzt und Bestsellerautor Remo H. Largo wünscht sich mehr Frauenpower in der Politik und plädiert für Gratiskrippen: «Solange die Gesellschaft nicht bereit ist, umzudenken, bleibt es für Eltern schwierig, Familie und Beruf zu vereinbaren.»
von Karen Schärer

"Frauen im Top-Management": Bundesministerin Kristina Schröder diskutiert auf WELT-Konferenz in Berlin
Berlin (ots) - Wie lässt sich die Anzahl an Frauen im Top-Management deutscher Unternehmen schnell und nachhaltig erhöhen?

"Mit Köpfchen durch die Decke"
200 Experten berieten auf der "Welt"-Konferenz über Wege zu Frauenkarrieren Von Ileana Grabitz und Flora Wisdorff

Frauenförderung sollte Chefsache sein
Studie: Nur wenn Mentalitätswandel von Führungskräften forciert wird, ist er erfolgreich
Von Ileana Grabitz

KRISTINA SCHRÖDER
Was haben diese Frauen bloß gegen diese Frau?
VON Tina Hildebrandt | Elisabeth Niejahr
Lange war die Frauenbewegung tief gespalten. Nun hat Kristina Schröder Landfrauen und radikale Feministinnen gegen sich aufgebracht – und so vereint.

FidAR-Präsidentin: 'Koalition macht Politik gegen die Frauen' / 'Gesetzliche Mindestquote für Frauen in Führungsgremien bleibt auf unserer Agenda'


Politik:

Abgang einer unbequemen Großstadtpolitikerin
Nach 17 Jahren gibt Frankfurts Oberbürgermeisterin Roth ihr Amt ab. Mit ihrer liberalen Haltung zu Drogenpolitik, zum Moscheebau und zum Atomausstieg hat sie es ihrer Partei oft nicht leicht gemacht.
Von Hannelore Crolly


EU plant Gesetz zu Frauenquote in Aufsichtsräten - Zeitung
Quelle: Dow Jones Newswire Web
EU-Justizkommissarin Viviane Reding will einem Pressebericht zufolge börsennotierten Unternehmen eine Frauenquote in Aufsichtsräten gesetzlich vorschreiben. Mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratsposten sollen 2020 mit Frauen besetzt sein, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Kreise, die mit den Vorgängen vertraut sind. Den entsprechenden Gesetzesvorschlag wolle Reding im Oktober vorlegen.

Bundesfamilienministerium startet größtes Unternehmensbündnis für Frauen
BESTE KARRIERECHANCEN FÜR FRAUEN IN ZEHN REGIONEN DEUTSCHLANDS
Morgen (Dienstag) geht Deutschlands größtes Unternehmensbündnis für mehr Frauen in Führungspositionen an den Start. 100 Unternehmen quer durch alle Branchen beteiligen sich an dem dreijährigen Modellprojekt. Die "Regionalen Bündnisse" investieren in die  Zukunft ihrer Region: Politik und Wirtschaft verpflichten sich in einer Gemeinsamen Erklärung, die Karriereentwicklung von Frauen zu fördern und Strukturen für mehr Chancengleichheit zu schaffen.

Betreuungsgeld
Bundeskanzlerin spricht mit CDU-Frauen
Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Mittag im Bundestag mit den Frauen der Unionsfraktion zusammengekommen, um über das umstrittene Betreuungsgeld zu sprechen. Auch in der CDU gibt es Vorbehalte gegen die ab 2013 geplante Zahlung an Eltern, die ihre kleinen Kinder zu Hause betreuen wollen.

Kaum weibliche Abgeordnete
Von unserem Volontär Marcel Braune
Torgau (TZ). Lautstark fordert Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen eine Frauenquote für Führungspositionen in der Wirtschaft. Denn nach wie vor herrscht hier gelinde gesagt ein Männerüberschuss. Ähnlich gestaltet sich das Bild in der Politik – im Großen wie im Kleinen. Ja, auch in der Region Torgau sind Frauen in den meisten Kommunalparlamenten „Mangelware“.

Hauptstadt:

Einladung zur Öffentlichen Anhörung zu "Frauen in Wissenschaft und Technik"
Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
Berlin: (hib/ROL) Frauen sind sowohl in der Wissenschaft wie in der Technik nach wie vor benachteiligt. Frauen stellen heute die Hälfte der Studienanfänger, der Studenten und Absolventen an den Hochschulen. An den Schnittstellen zur Promotion und Habilitation scheiden jedoch überproportional viele Frauen aus dem System aus. Die Chancen eines männlichen Hochschulabsolventen, später Professor zu werden, sind fünf Mal so groß wie die einer Hochschulabsolventin.

Wirtschaft:

Starke Frauen sprechen über Wirtschaft und Mode
Kristina Tröger, Landesvorsitzende des Verbands deutscher Unternehmerinnen (VdU) Hamburg/Schleswig-Holstein, lud zum Gespräch. Nicht wie sonst ins Hotel "Vier Jahreszeiten", sondern in die Hanse Lounge. Doch das Motto der Einladung blieb: "Unternehmerinnen im Gespräch mit Persönlichkeiten aus der Wirtschaft".

Der Weg nach oben
Auf den Chefetagen deutscher Unternehmen bleiben Männer immer noch weitgehend unter sich. Wie kommen mehr Frauen nach oben? Ist eine Quote nötig? Darüber diskutieren an diesem Mittwoch im Berliner Axel-Springer-Haus hochkarätige Experten aus Politik und Wirtschaft auf der zweiten Konferenz der "Welt"-Gruppe zum Thema "Frauen im Top-Management". Auf Einladung von "Welt"-Gruppe, Deutscher Post DHL, Goldman Sachs und McKinsey beleuchten sie Strategien für Frauen, die an die Spitze wollen. Als Gastredner werden unter anderem Bundesfrauenministerin Kristina Schröder (CDU) und Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt erwartet. Aus der Wirtschaft sind unter anderen dabei: Dorothee Blessing, Partnerin bei Goldman Sachs, Margarete Haase, Vorstand der Deutz AG, und Adecco-Geschäftsführerin Petra Reinholz.

Manager halten Frauenförderung für ausreichend
Die Chefs der deutschen Firmen halten Frauenförderung zwar nicht mehr für "Gedöns". Allerdings meint das Gros der männlichen Führungskräfte, dass die Gleichbehandlung schon erreicht worden sei. Von Ileana Grabitz
Die vielen Appelle seitens Politik und Personalexperten haben durchaus schon Wirkung gezeigt: Selbst für die Chefs von Dax-Konzernen gehört es inzwischen zum guten Ton, wann immer sich die Gelegenheit ergibt auf die große Bedeutung von Geschlechtervielfalt im Unternehmensalltag hinzuweisen.

Studie
Immer mehr Frauen ziehen in Aufsichtsräte ein
Die Aufsichtsräte der deutschen Großkonzerne sind keine reinen Männerclubs mehr. Laut einer Umfrage ist der Anteil der Frauen in den Kontrollgremien seit Anfang 2011 um mehr als ein Drittel gestiegen.
Frankfurt am Main - Es tut sich was in den Aufsichtsräten der deutschen Aktiengesellschaften. Laut einer Studie der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) hat sich der Frauenanteil in den Kontrollgremien deutlich erhöht.


Frauen auf dem Weg nach oben
Auf Einladung der "Welt"-Gruppe suchten gut 200 hochkarätige Experten aus Politik und Wirtschaft nach Wegen, um die Karrieren weiblicher Talente zu beflügeln
Von Ileana Grabitz und Flora Wisdorff
Sollte irgendjemand noch daran gezweifelt haben, dass Diskriminierung von Frauen im Unternehmensalltag oft schon beim Rollenverständnis anfängt, so belehrte Katrin Suder das Plenum gleich zu Beginn der Konferenz eines Besseren..

Frauenquote
Lauter verlorene Männer
Die Wirtschaft will weiblich werden. Wie wild befördern die Konzerne Frauen. Auf der Strecke bleibt eine Männergeneration, doch flüchten ist keine Option.
Von BETTINA WEIGUNY
So schnell dreht der Wind. Galten bislang die Kriterien „weiblich, ledig, jung“ als Nachteil bei der Karriereplanung, ist nun das Gegenteil der Fall: Bewerberinnen haben erstmals in der Geschichte einen Gender-Bonus bei der Jobsuche. Ist es doch peinlich, wenn es keine Frau an der Spitze zu präsentieren gibt.

Wie Männer nur noch zur Sättigungsbeilage werden
Reinhard Sprenger berät Firmen. Er sagt ihnen, was Führungskräfte gerne falsch machen, was hinter der Modekrankheit "Burn-Out" steckt und warum die Quote Männer zur Sättigungsbeilage macht.
Von Andrea Seibel

Fachkräfte gesucht
Es ist ein altes Lied: Die deutsche Wirtschaft braucht dringend Fachkräfte. Daher sollen Jugendliche und Frauen nun verstärkt ausgebildet werden. Mit einer Internetkampagne sollen zudem mehr Fachkräfte angeworben werden.
Mit einer verstärkten Ausbildung von Jugendlichen und mehr Berufsmöglichkeiten für Frauen will Deutschland dem Fachkräftemangel entgegentreten.

Karriere trotz Teilzeit – in diesen Firmen geht das
In Deutschland arbeitet nur ein Prozent der männlichen Führungskräfte in Teilzeit. Bei den Frauen sind es 15 Prozent. Die Politik hat die Vorteile des Konzepts erkannt und prüft Erleichterungen.
Von I. Grabitz und F. Wisdorff
Hinter der hellbraunen Tür in der vierten Etage der Firmenzentrale des Berliner Energieversorgers Gasag ist der Teufel los. Ein blond gelocktes Mädchen turnt über Tische und Bänke und bahnt sich seinen Weg durch ein Gewusel von Spielzeug und Plüschtieren. Mitten im Chaos sitzt ein Mann – und schreibt seelenruhig Mails auf seinem Laptop.

Gesellschaft:

"Die Firmenkultur muss sich ändern"
Wie schaffen mehr Frauen den Weg an die Spitze? Wie männlich sind die Mechanismen der Macht? Auf der "Welt"-Konferenz "Frauen im Topmanagement" suchten 200 Gäste Antworten
Von Ileana Grabitz

Biotechnologie-Expertin Frau Prof. Dr. Wiltrud Treffenfeldt mit dem „IBN-Award 2012“ ausgezeichnet
Autor: idw
Für ihr herausragendes berufliches und ehrenamtliches Engagement zur Stärkung der Industriellen Biotechnologie im Sinne einer nachhaltigen Bioökonomie wurde Frau Professor Dr. Wiltrud Treffenfeldt in Hamburg mit dem diesjährigen „IBN-Award“ ausgezeichnet. Die feierliche Ehrung war Höhepunkt des internationalen Symposiums "Biotechnology in the Food Industry – Opportunities and Challenges" am 14.6.2012 mit rund 80 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.


Gesundheit:

Erste promovierte Ärztin Deutschlands wird geehrt
HALLE (eb). Mit einer Feier am 13. Juni und einer Ausstellung wird die Universität Halle-Wittenberg an den 250. Todestag von Dorothea Christiana Erxleben erinnern.
Sie promovierte 1754 als erste deutsche Ärztin in Halle. Erxleben (1715-1762) erwarb von ihrem Vater, einem Quedlinburger Arzt, außergewöhnliche Kenntnisse, aber erst 1741 erlaubte Preußenkönig Friedrich II. ihr ein Studium.

Kliniken wollen Institut für Krebserkrankungen bei Frauen
Düsseldorf – Zur besseren Behandlung von Krebserkrankungen bei Frauen planen die Frauenkliniken der Universitätskrankenhäuser Essen, Köln und Bonn gleiche Qualitätsstandards. Gemeinsam mit dem Brustzentrum des Luisenkrankenhauses Düsseldorf und europäischen Partnern soll das Europäische Institut für Gynäkologische Onkologie gegründet werden, wie der Leiter der Frauenheilkunde der Uniklinik Köln, Peter Mallmann, am Freitag beim 9. Düsseldorfer Brustkrebskongress ankündigte.

Podiumsdiskussion zur Chancengleichheit für Frauen
„Jung, flexibel, qualifiziert, kinderlos und niemals krank – Habe ich nur dann eine Chance auf dem Berliner Arbeitsmarkt?“ Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion mit Hedwig François-Kettner, Pflegedirektorin der Charité – Universitätsmedizin Berlin.


Ausland:

Das Mühlviertel und sein weiblicher Aufholbedarf
MÜHLVIERTEL. Zu einem Gespräch über die Entwicklung des Mühlviertels, Frauen in der Politik und die erste Reihe trafen die OÖNachrichten die beiden VP-Bürgermeisterinnen Gertraud Deim und Kathrin Kühtreiber.

„Es geht um die ganze Gesellschaft“
Von FELIX GAEDTKE UND GAYATRI PARAMESWARAN
Die Menschenrechtlerin Teesta Setalvad wirft dem Staat vor, die Überlebenden der religiösen Unruhen in Gujarat im Stich zu lassen

Frauenfeindlichkeit
Jede Stunde ein Mitgiftmord
Christine Möllhoff
Stuttgart - Madhu lernte Sameep über eine Internetpartnerbörse kennen. Der 33-jährige Banker schien eine gute Partie. Man heiratete bald, doch die Ehe wurde zum Albtraum. Sameep begann, die 29-Jährige zu schlagen, um mehr Mitgift zu erpressen. Am Ende mit den Nerven, teilte Madhu ihren Eltern mit, dass sie ihn verlassen werde. Sie kam nicht mehr dazu. Am Tag danach fand man sie tot auf – mit Würgemalen am Hals. Jede Stunde wird in Indien eine Frau wegen Mitgiftstreitereien ermordet.

"Hillary Clinton ist brillant und denkt global"
Politikberaterin Anne-Marie Slaughter erklärt, warum Syrien nicht Libyen ist und Afghanistan ein schwerer Brocken
Seit ihren Studienzeiten beschäftigt sich die 53-jährige Politikwissenschaftlerin mit internationaler Politik und ist aus akademischen als auch politisch-pragmatischen Debatten nicht wegzudenken. Slaughter, die nach ihren zwei Jahren bei Hillary Clinton wieder in Princeton lehrt, schreibt regelmäßig in den großen amerikanischen Zeitungen und kommt auch gerne zu Debatten nach Europa. Wie ins bayrische Schloss Elmau, wo unser Politischer Korrespondent Richard Herzinger das Vergnügen hatte, sie zu interviewen.

Türkei: Abtreibungsrecht auf der Kippe
Bald soll es nur mehr bis vier Wochen nach Empfängnis möglich sein, eine Schwangerschaft abzubrechen.
Viele Frauen hier sind schockiert", sagt Diba Nigar Göksel, Chefredakteurin des Politik-Journals Turkish P­olicy Quarterly, wenn man sie auf das geplante Gesetz anspricht: Die konservativ-islamische Regierungspartei AKP von Recep Tayyip Erdogan will das Recht auf Abtreibungen beschränken.

MAROKKO
Eine Frau regiert in Marrakesch
Von HANNE WALTER
In Marokko wird erstmals eine große Stadt von einer Frau regiert. Es ist eine kleine Revolution für das konservative Königreich. Fatima Zahra Mansouri verbindet Moderne und Tradition - und das kommt bei den Menschen an.


Mittwoch, 6. Juni 2012

Das waren die 21. und 22. Kalenderwochen: Pfingstwunder und Newtonmeter




Vor gut einer Woche konnten wir uns dank des Pfingstfestes über ein verlängertes Wochenende freuen. Ein Wochenende, das mein Mann und ich unter anderem für eine Probefahrt in einem Cabrio genutzt haben, Wolken, Wind und Sonne direkt ausgesetzt.

Aber der Reihe nach: worum geht es bei Pfingsten? Traditionellerweise feiert „die Kirche“ ihren "Geburtstag"; ursprünglich aber geht es um das Empfangen des Heiligen Geistes, um Erleuchtung. 
El Greco, Schöpfer des Anfang des 17. Jahrhundert entstandenen Bildes, wählte für die Darstellung des Unfassbaren, eben des Geistigen, die Form kleiner Flammen, die wie Tropfen über den Häuptern der Jünger und Marias schweben. Auf die geschlechtliche Zuordnung, auf eine konkrete Personifizierung wurde verzichtet und die Abstraktion bevorzugt. 
Hätte wahrscheinlich auch etwas merkwürdig ausgesehen, wenn lauter kleine Kerlchen über den erleuchteten Häuptern zu sehen wären. 
Maria steht zudem im Zentrum des Bildes – nicht abseits; empfängt wie die Jüngerschar den Segen des Himmels. Fast könnte man meinen, dieses Gemälde beschreibe eine Zukunft, mit der sich die katholische Kirche ja immer noch recht schwer tut. (Im Säkularen bedürfen wir der "Quote".) Andere christliche Glaubensrichtungen, die in einigen Punkten schon weiter sind, dürften allerdings kaum die männliche Interpretation von Trinität in Frage stellen. Aber warum eigentlich „Der Geist“, "Der Vater", "Der Sohn"?  Lässt sich Autorität glaub-würdig nur männlich vorstellen und v.a. empfinden? Auch heute?

Bei genauer Lektüre des Neuen Testaments fällt jedoch auf, dass sehr viele Frauen eine spirituelle Entwicklung durchlaufen. Unter Berücksichtigung des kulturellen und historischen Hintergrunds, dem die Geschichten ihre Entstehung und spätere schriftliche  Fixierung verdanken, muten die Evangelien nahezu revolutionär an: so begegnete als erste Maria Magdalena dem Auferstandenen nach der Kreuzigung. Die männliche Gefolgschaft, die Jünger nämlich, wollten die Nachricht zunächst nicht glauben. Eine Samariterin erkannte dagegen schon zu einem früheren Zeitpunkt, über Stammesgrenzen hinweg, wer ihr da am Brunnen begegnete.
Alles Zufall? Wie wäre es – nur mal so zum Ausprobieren –, die männliche Form durch eine neutrale zu ersetzen: Das Göttliche, Das Allmächtige, Das Geistige, Das Schöpfende? Statt also einen „Vater" im "Himmel“ zu adressieren und dabei möglicherweise vage die Erscheinung eines älteren Herren mit langem weißen Bart vor Augen zu haben, ließe sich z.B. ein „Göttliches im Himmel“ einsetzen. Gewiss eine Herausforderung!
Vielleicht sogar eine Überforderung; denn die männlich personifizierte Vorstellung des Allerhöchsten, tief im kollektiven Bewusstsein verankert, dürfte auch bei nicht religiös oder gar kirchlich orientierten ZeitgenossInnen die Grundlage für das eigene Autoritätsverständnis bilden.

Dieses im Cabrio denkend, unter blauem Himmel, tauchte die Frage auf, warum es Mädchen und Frauen scheinbar so schwer fällt, sich in vermeintlich männliche Welten hinein zu denken. 
In vielen naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen zum Beispiel wird die männliche Sichtweise als die einzig wahre vermittelt. Ob Drehmoment, Newtonmeter oder PS; stets gilt die absolute Zahl, des Größer–Weiter–Mehr als das eigentlich Wertvolle und nur selten steht der komplexe Zusammenhang einer nützlichen Funktionalität in Relation zur restlichen Welt im Vordergrund – das beziehungsstiftende Warum-und-Wozu
Meist ist in schicken Werbefilmen ein FahreR allein auf weiter Strecke unterwegs, auf Straßen, die nur um 5:00 Uhr früh so leer sein können. 
Gerade Sportwagenhersteller könnten bei der Zielgruppe Frauen punkten, wenn sie den Segen dieser Ingenieursleistung zum Beispiel beim raschen Überholvorgang auf einer solchen Landstraße anschaulich machten. PS und Newtonmeter sorgen nämlich nicht allein für den Geschwindigkeitsrausch, sondern auch für erfahrbare Sicherheit in heiklen Situationen. Gleichzeitig ließen sich auf diese Weise die nachwachsende Mädchengeneration indirekt für Technik interessieren, aufwendige MINT-Programme unproblematisch flankieren und neue Identifikationsmodelle schaffen – jenseits gängiger Klischees. 

Nicht nur Wirtschaft könnte zunehmend weiblich buchstabiert werden, auch die naturwissenschaftlichen und technischen Berufsfelder könnten davon profitieren. Das Denken in Beziehungen – häufig dem Weiblichen zugesprochen - lässt sich nicht nur im Bereich der Erziehung oder Pflege verwirklichen, sondern dank eines erweiterten Horizonts durchaus auch im Ingenieurswesen. Das Geistige weht eben wo es will....

Dienstag, 5. Juni 2012

Weitere Links für die 21. und 22. Kalenderwochen


Politik:

Ferner bleibt Bundesvorsitzende der SPD-Frauen
Die Saarbrücker SPD-Bundestagsabgeordnete Elke Ferner bleibt Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF). Sie wurde mit großer Mehrheit wiedergewählt.
Am Sonntag wurde Elke Ferner auf der Bundeskonferenz in Berlin mit 96,1 Prozent der abgegebenen Stimmen wiedergewählt.

Das doppelte Flottchen
Nun streben auch zwei Frauen an die Spitze der Linkspartei. Viele Parteimitglieder finden das gut: die jungen Kräfte sollen die „Böcke“ vertreiben und der Partei ein frisches Gesicht geben.
Von MECHTHILD KÜPPER, BERLIN

MEDIENBERICHTE ÜBER DIE KANZLERIN
Merkel, die schwarze Witwe?
INTERVIEW MIT MARGRETH LÜNENBORG
Seit dem Rauswurf Röttgens flammen in Medienberichten wieder krude Beschreibungen über Angela Merkel auf. Für die Medienwissenschaftlerin Margreth Lünenborg ist die „männermordende Kanzlerin“ vor allem eine Bedrohungsfantasie

Frauen in Führungspositionen
Kanzlerin will mit Schröder Quote machen
Von Annett Meiritz und Philipp Wittrock
Kanzlerin Merkel treibt die Einführung einer Frauenquote in Unternehmen voran. Sie will das Flexi-Modell von Frauenministerin Schröder nach SPIEGEL-Informationen zum Gesetz machen. Sofort formiert sich Widerstand: Das gehe zu weit, protestiert die FDP - viele CDU-Frauen hingegen wollen mehr.

Macht und Geschlecht
Sind Frauen die besseren Politiker?
»nd« fragte nach bei Frigga Haug, Reiner Priggen und Katharina Schwabedissen
Blickt man auf die Schlagzeilen der letzten Tage, entsteht oft der Eindruck, als seien Frauen auf dem Durchmarsch durch das politische System. Das »nd« hat nachgefragt: Ist das tatsächlich so? Was würde das verändern? Es antworteten Katharina Schwabedissen, Kandidatin für den LINKE-Bundesvorsitz, die feministische Sozialwissenschaftlerin Frigga Haug und Reiner Priggen, Chef der Grünen-Fraktion im NRW-Landtag.

"Nach bestem Wissen und Gewissen"
Bundesforschungsministerin Annette Schavan über die Zweifel an ihrer Doktorarbeit, die Wahlniederlagen der CDU - und was es bedeutet, Vertraute der Bundeskanzlerin zu sein
Von Jochen Gaugele, Claus Christian Malzahn und Thomas Vitzthum

Merkel und Seehofer für ein bisschen Frauenquote
Die Kanzlerin und der CSU-Chef lehnen eine gesetzliche Regelung offenbar ab. Die Unionsfrauen fühlen sich übergangen Von Robin Alexander und Miriam Hollstein

Das Weib mag in der Kirche nicht mehr schweigen
Beim Katholikentag in Mannheim wurden bei der Frauenfrage die tiefen Differenzen zwischen Bischöfen und Laien deutlich
Von Gernot Facius
Die Revolution wurde auf dem 98. Deutschen Katholikentag in Mannheim nicht ausgerufen. Aber ein Studientag der Bischöfe über die Rolle der Frau ist auch schon was: Er wird die Diskussion über eines der heißesten Eisen im innerkatholischen Dialog befeuern. Eine stärkere Beteiligung von Frauen am Dienst in der Kirche ist eine aktuelle Forderung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und wurde während des fünftägigen Glaubenstreffens unter dem Leitwort "Einen neuen Aufbruch wagen" immer wieder erneuert.

PIRATEN UND GESCHLECHTERPOLITIK
Jenseits der Quote
Nichtquoten, Extrawürste und nachhaltige Geschlechterpolitik: Die Piraten sind postgender und überwiegend gegen die Quote. Nun denkt die Partei nach, was das eigentlich heißt.
VON HEIDE OESTREICH


Hauptstadt:

Frauen als Familienernährerinnen gewinnen
zunehmend an Bedeutung Bundesfamilienministerium und DGB eröffnen Fachtagung
„Was nun? Wenn Frauen die Familien ernähren“, diese Frage beantworten das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB)anlässlich ihrer heutigen Fachtagung in Düsseldorf. Sie rücken damit eine wachsende Gruppe von Frauen in den Mittelpunkt, die viel zu selten im Fokus der Öffentlichkeit steht: Frauen, die mit ihrem Verdienst die Familie alleine ernähren müssen. Ob phasenweise oder dauerhaft, unfreiwillig oder geplant – immer häufiger tragen Frauen die finanzielle Verantwortung für die Familie.


Wirtschaft:

Cheflobbyistin Astrid Petersen
Die strahlende Atom-Frau
Die Energiewende trifft die Lobby der Atomtechniker ins Mark. Die Chefin der Kerntechnischen Gesellschaft muss sich strecken, damit die Jahrestagung der Organisation nicht zum Requiem wird.
von Michael Gassmann Essen

Erste Unternehmensmitgliedschaft: GE Germany unterstützt Frauennetzwerk BPW Germany Verband begrüßt darüber hinaus erste Einzel-Fördermitglieder
Berlin. GE Germany ist das erste Unternehmensmitglied der Business and Professional Women (BPW) Germany, einem der größten Berufsnetzwerke für angestellte und selbständige Frauen in Deutschland.

Wann kommt der Durchbruch für mehr Frauen in Führungspositionen? / FidAR Forum fragt nach
Bis Ende Mai läuft die öffentliche Anhörung der Europäischen Kommission zu einer möglichen europaweiten Mindestquote für Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft. Schon jetzt ist klar, dass nur in Ländern, in denen eine gesetzlich bindende Quote eingeführt wurde, nachweisliche Veränderungen erreicht wurden. In Deutschland ist aber trotz der breiten Diskussion zur Quote nicht absehbar, ob der Gesetzgeber in der laufenden Legislaturperiode noch handeln wird.

Europäische Frauenquote nur für Aufsichtsräte
von Silke Wettach
EU-Justizkommissarin Viviane Reding wird sich bei ihren Gesetzesvorschlägen für eine europäische Frauenquote auf den Aufsichtsrat börsennotierter Unternehmen beschränken.
Gegenüber der WirtschaftsWoche kündigte sie an, dass sie keine Regeln für Vorstände vorsieht, „damit die unternehmerische Freiheit gewahrt bleibt“.

Technik erlebbar machen: experiMINT e.V. wird Partner von „Komm, mach MINT.“
Autor: idw
experiMINT e.V. steht für spannende und lebensnahe Experimente mit denen Kinder und Jugendliche für Technik und Naturwissenschaften begeistert werden. Jetzt ist der Verein dem Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT.“ beigetreten und wird damit Teil des bundesweiten Netzwerks aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien.

FidAR-Präsidentin: 'Wir wollen nicht weitere 30 Jahre auf Chancengleichheit in der Wirtschaft warten' / FidAR fordert gesetzliche Mindestquote für Frauen in Führungsetagen
FidAR-Präsidentin: 'Wir wollen nicht weitere 30 Jahre auf Chancengleichheit in der Wirtschaft warten' / FidAR fordert gesetzliche Mindestquote für Frauen in Führungsetagen

Die Macht bleibt männlich
Aktueller Index zeigt nur minimales Plus von Frauen in Führungspositionen
Von Inga Michler
Allen öffentlichen Diskussionen zum Trotz: Frauen steigen nur im Schneckentempo an die Führungsspitze börsennotierter Unternehmen in Deutschland auf. In den Aufsichtsräten und Vorständen der 160 in den unterschiedlichen Segmenten des Deutschen Aktienindex' gelisteten Unternehmen sind derzeit lediglich 8,7 Prozent Frauen vertreten - 2,2 Prozentpunkte mehr als im Januar 2011. Das ist das Ergebnis des "Women-on-Board-Index", den der Verein Frauen in die Aufsichtsräte (FidAR) in Berlin vorlegte.

Frauenmangel auf Chefposten
Managerinnen brauchen mehr als einen Betriebskindergarten
München - Knapp zwei Drittel der Managerinnen in Deutschland sind im Job wegen ihres Geschlechts schon einmal diskriminiert worden. Betroffen sind Frauen jeden Alters, unabhängig davon, ob sie Kinder haben oder nicht. Ebenso war es unerheblich, ob Frauen eine Teilzeitstelle haben oder einen Vollzeitjob.

Fachkräftemangel
Frauen sollen die Lücke schließen
von Cornelia Schmergal
Die Lösung des Fachkräfteproblems ist eindeutig weiblich. Wenn doch nur die Politik das auch wüsste. Stattdessen streitet sie um eine "Herdprämie".
Kritiker lassen sich mit Geld mundtot machen. Auf diese Weise haben gestandene Familienpolitiker schon viele Kompromisse geschmiedet: Weil die CSU mit dem Elterngeld haderte, versprach ihr der Koalitionsvertrag das Betreuungsgeld.

Schock für 13.200 Schlecker-Frauen - Drogeriediscounter wird abgewickelt
Von Heiko Wenzel
Schwarzer Freitag für die verbliebenen 13.200 Schlecker-Beschäftigten. Am Mittag beschlossen die Gläubiger der insolventen Drogeriekette die Zerschlagung des Unternehmens. In den nächsten Wochen wird der Ausverkauf beginnen, bis Ende Juni erhalten die Mitarbeiter ihre Kündigungen. Betriebsrat und Gewerkschaft ver.di fordern jetzt erneut staatliche Hilfen und eine Transfergesellschaft.

Erfurt topp, Hannover Flop
Mehr Frauen auf Chefposten fordert die Politik von der Wirtschaft. Dabei ist die Lage in öffentlichen Firmen kaum besser als in privaten
Von Ileana Grabitz
Der Hamburger Senat prescht vor: Union und FDP hätten beim Thema Frauenquote "zu lange auf Freiwilligkeit" gesetzt, lässt Justizsenatorin Jana Schiedek (SPD) wissen - und kündigt an, sich qua Bundesratsinitiative für eine Mindestquote von 40 Prozent für die Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen einzusetzen.

Neues Frauenprojekt: Chefin werden
Chefin werden ist das Ziel eines neuen EU-Frauenprojektes. Es geht darum, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Zielgruppe sind berufliche Wiedereinsteigerinnen, aber auch Teilzeitbeschäftigte.


Gesellschaft:

Projekt "Mädchen-Technik-Talente-Foren in MINT" (mäta II) geht in die 2. Runde
Autor: idw
mäta II mit Teilvorhaben Rheinland-Pfalz/Saarland gestartet
Im Rahmen der Qualifizierungsinitiative „Aufstieg durch Bildung" des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wurde der Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen ins Leben gerufen. „Komm, mach MINT“ bietet Schülerinnen zahlreiche Möglichkeiten sich mit naturwissenschaftlichen und technischen Themen auseinanderzusetzen.

Anwendungsorientierte Wissenschaft an der Open University Business School
Autor: idw
Zwei international tätige Forscherinnen der Open University berichten über sozialverantwortliches Management und die Praxis unternehmerischer Kooperationen.

Mentoring im Miniformat: Das ist Mentoring4Minutes, eine Art Speed-Dating für Studentinnen, Absolventinnen und Berufseinsteigerinnen, die als Mentees mit erfahrenen Führungsfrauen, den Mentorinnen ins Gespräch kommen.
Premiere hatte das von KOMPAKTMEDIEN initiierte Format Mentoring4Minutes Anfang Mai auf dem bundesweit größten Messe-Kongress für Frauen, der women&work in Bonn mit über 4.000 Besucherinnen. Im Rahmen des Projekts Mentoring D hatte KOMPAKTMEDIEN im Vorfeld 19 Mentorinnen gewonnen, deren Persönlichkeiten und bisherige Karrieren spannende Gesprächsperspektiven für rund 40 teilnehmenden Mentees versprachen. Das als Messe-Highlight angekündigte Format erwies sich als großer Erfolg.

MOSES-MENDELSSOHN-MEDAILLE
Friede Springer für ihre Verdienste um deutsch-jüdische Beziehungen geehrt
LAUDATOR HENRYK M. BRODER: „LIEBE FRIEDE SPRINGER, BLEIBEN SIE, WIE SIE SIND. WIR BRAUCHEN SIE!“
Von MICHAEL SAUERBIER
Friede Springer wurde heute in Potsdam für ihre Verdienste um die deutsch-jüdischen Beziehungen mit der Moses-Mendelssohn-Medaille geehrt.
Vergeben wird die Auszeichnung jährlich vom Potsdamer Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ).

Viel nackte Haut in der neuen Helmut-Newton-Ausstellung
Zusammenstellung der Bilder dauerte Jahre
Berlin (dapd-bln). Viel nackte Haut und eine große Portion Erotik: "Die Besucher werden eine Menge Sex in der Ausstellung zu sehen bekommen", sagt June Newton. Von Samstag an sind im Museum für Fotografie Berlin die Bilder ihres 2004 gestorbenen Mannes Helmut Newton zu sehen.


Gesundheit:

Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin mit neuem Vorstand Elisabeth Märker-Hermann DGIM-Vorsitzende 2012/2013
Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM) ist ab sofort Professor Dr. med. Elisabeth Märker-Hermann. Die Wiesbadener Internistin mit den Schwerpunkten Rheumatologie, klinische Immunologie und Nephrologie löst damit Professor Dr. med. Joachim Mössner aus Leipzig im Amt ab. Als erste weibliche Vorsitzende in der Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin gestaltet Professor Märker-Hermann als Kongress- präsidentin auch den 119. Internistenkongress, der vom 6. bis 9. April 2013 in Wiesbaden stattfindet.

Fünf Fragen des Deutschen Ärztinnenbundes e.V. an den 115. Deutschen Ärztetag in Nürnberg
Zukunft der Gesundheitsversorgung und des ärztlichen Berufes gemeinsam gestalten
Anlässlich des 115. Deutschen Ärztetages vom 22. bis 25. Mai 2012 in Nürnberg fragt der Deutsche Ärztinnenbund e.V. die Delegierten und anderen Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Ärzteschaft, wie die Gesundheitsversorgung künftig gemeinsam gestaltet werden kann.

Geschlechter mehr berücksichtigen!
KÖLN (iss). Das Gesundheitssystem muss noch stärker als bisher auf geschlechterspezifische Unterschiede abgestimmt werden, forderte die Staatssekretärin im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium Marlis Bredehorst.

Gender-Medizin
Warum Frauen und Männer unterschiedlich leiden
von FOCUS-Autorin Heike Stüvel
Dieselbe Krankheit lässt Männer und Frauen völlig anders leiden. Gender-Medizin hilft Ärzten, besser auf die Verschiedenheit der Geschlechter einzugehen.

Lebendspende - Frauen häufiger Spender, Männer häufiger Empfänger
Dresden: Die Kommission Lebendspende der Sächsischen Landesärztekammer hat im Jahr 2011 41 Anhörungen von Lebendspendern vorgenommen und damit mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (19). Dabei hat sich das Geschlechterverhältnis in diesem Zeitraum nahezu umgekehrt.


Ausland:

«Ich könnte die Nächste sein»
Wachsende Sorge wegen Frauenmorden in Italien
Seit Jahresbeginn sind in Italien fast 60 Frauen getötet worden – von ihren Ehemännern, von Lebensgefährten oder Ex-Freunden. Der Protest gegen die häusliche Gewalt wächst.
Romina Spina, Rom

Fünfter Businesstag für Frauen
VADUZ - Das Wirtschaftsforum für Frauen im Rheintal stand heuer ganz im Zeichen von "Leadership, Qualität und Nachhaltigkeit" und orientierte sich an den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen der Frauen.
Regierungschef Klaus Tschütscher betonte in seinen Begrüssungsworten vor allem die Wichtigkeit einer guten Führungsarbeit.

Präsidentschaftskandidatin Kufi
Diese Frau will Afghanistan retten
Von Hasnain Kazim, Kabul
Weil sie ein Mädchen war, sollte Fausia Kufi als Säugling sterben. Später überlebte sie mehrere Anschläge der Taliban. Unbeirrt verfolgte sie ihren Traum, dass eine Frau es weit bringen kann in Afghanistan. Jetzt greift die 37-Jährige nach der Macht: Sie will Präsidentin werden.

«Laus im Pelz der Amtskirche»: Katholischer Frauenbund wird 100Der Schweizerische Katholische Frauenbund (SKF) hat in Luzern sein 100. Jubiläum gefeiert. Nicht ohne Stolz bezeichnete die Präsidentin des SKF den Verband als «Laus im Pelz der Amtskirche».

60 Jahre auf dem Thron
Queen "Lilibet" Elizabeth II. hat es allen gezeigt
Mit mittelalterlichem Pomp feiert Elizabeth II. ihr Thronjubiläum. Die vielen Familien-Krisen mit Scheidungen, Affären und Dianas Tod scheinen vergessen. Selbst bei jungen Briten ist sie beliebt.
Von Thomas Kielinger