Dienstag, 12. Juli 2011

Das war die 27. Kalenderwoche: Tränen – Wirklichkeit – Sensationen - Telekom


Tränen, ganz, ganz viele Tränen vergossen die deutschen Nationalspielerinnen nach dem Aus gegen Japan am Samstag, als sie sich tapfer von den Fans verabschiedeten. Die Mannschaft wird auch bei Olympia nicht dabei sein, nachdem die Schwedinnen sich gegen Australien durchgesetzt haben. Bitter. Sehr bitter für Birgit Prinz, die mit versteinerter Miene das letzte Spiel verfolgte und der wirklich ein anderer Abschied zu gönnen gewesen wäre. Willkommen in der Wirklichkeit? Ganz ohne Häme! Dank einer energischen Marketingmaschinerie, wie sie auch für die Fußball-WM der Männer angeworfen wird, sahen sich die Nationalspielerinnen und ihre Trainerin großen Erwartung ausgesetzt. Werbespots, Interviews, die täglichen Kommentare in Radio, Fernsehen und Printmedien verringern den ohnehin hohe Druck eines solchen internationalen Wettkampfs in der Regel nicht.  Auch das erfordert Übung. Auch hier haben die männlichen Profis einen Vorsprung. In Sachen Selbstmarketing scheinen Männer ja zudem biologisch im Vorteil zu sein. Aber was soll's. Verlieren gehört halt dazu – zu einer WM, auch wenn die Frauenschaft als Favorit gehandelt wurde. Die Spielanalysen werden zeigen, wo die Fehler lagen, woran gearbeitet werden muss. Vielleicht hat Silvia Neid die Gruppenchemie der Elf etwas zu sehr durcheinander gebracht mit ihrer radikalen Entscheidung, Birgit Prinz vom System zu nehmen - diese Ansicht warf mein Mann in die Debatte ein. Der Welpenschutz scheint allmählich zu vergehen und das Spiel der Frauen wird zunehmend ernster genommen. Auch wenn es nach dem Women's World Cup 2011 vermutlich wieder stiller um die Fußballerinnen wird, diese WM bleibt ein schöner Etappensieg für den von Frauen gespielten Fußball. Das Potential das dieser Sportart in Sachen Emanzipation und der Entwicklung von Selbstbewusstsein innewohnt, sollte auch im Frauenfußballentwicklungsland Deutschland seine Wirkung tun; auch in anderen Bereichen der Gleichstellung, wo die Nation bekanntlich noch etwas hinterherhinkt. Den Japanerinnen ist – abgesehen von den Fouls – ein brilliantes Tor geglückt. Vielleicht trägt dieses Wunder von Wolfsburg dazu bei, dem von Katastrophen geschüttelten Land moralisch wieder aufzuhelfen; wie nach dem Krieg das von den deutschen Herren erspielte Wunder von Bern gegen den Favoriten Ungarn.
So, und jetzt gehe ich meine schwedische Flagge suchen....

Neue Gefühlswelten
Die Spielerinnen müssen mit neuen Herausforderungen umgehen, die sonst nur ihre männlichen Kollegen belasten (...) Diese harte Realität hat dem Turnier aber auch seine Künstlichkeit genommen.
Von Christian Kamp (F.A.S. 10.07.11 Nr. 27, S. 16)

Die Entfremdung zwischen Silvia Neid und Birgit Prinz
Vom Denkmal zum Maskottchen
Von Marcus Bark
Was genau passierte, wissen nur wenige Eingeweihte, aber dass zwischen Bundestrainerin Silvia Neid und Birgit Prinz etwas kaputt ging, ist offensichtlich. Die Geschichte einer Entfremdung.

Birgit Prinz in Interview und Pressekonferenz. Wer die Spielerin und studierte Psychologin mal außerhalb des Stadiums erleben möchte: Ganze Sätze, ungekünstelte Antworten..... Schade, dass wir das vorerst nicht mehr sehen........


Was sonst noch passierte:

Wirtschaft:

"Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer", sagte meine Großmutter immer. Eine Frau im Aufsichtsrat ist noch keine Gleichstellung. Die im ersten Quartal gefeierte Personalchefin bei SAP, Angelika Dammann, will das Unternehmen nun wieder verlassen. Fast scheint es, dass die Führungsfrau, die sich contra Quote und pro Leistung ausgesprochen hat, nun über letztere gestolpert ist. Durchsetzungsfähig – eine Qualität, die immer wieder von Führungskräften verlangt wird – machte sie sich offenbar nicht beliebt bei der Belegschaft; auch mit dem Betriebsrat soll sie sich nicht so gut verstanden haben Und dann der Skandal mit dem Firmenjet, den sie für weitere zwei Jahre für sich beanspruchte – angeblich. In einem offenen Brief streitet sie diesen Vorwurf ab. Ob oder ob nicht – wer weiß. Aber wie wäre der ganze Prozess wohl verlaufen, wenn statt der durchsetzungsfähigen, hochgewachsenen Angelika Dammann, ein durchsetzungsfähiger  (sagen wir mal)  Andreas Dammann in gleicher Position, ebenso agiert hätte.......

Angelika Dammann
SAP-Personalchefin geht nach Firmenjet-Kritik
Regelmäßige Heimflüge im Firmenjet, das passte nicht zum Konzernimage: Die SAP-Personalchefin Angelika Dammann verlässt das Software-Unternehmen. In einem Brief an die Mitarbeiter beklagt sie sich über die öffentliche Debatte.

Aber das Leben geht weiter und die Hoffnung stirbt zuletzt; bei der Telekom gibt es gleich zwei Vorstandsfrauen:

Frauen im Telekom-Vorstand
Zwei auf einen Schlag
Von Helmut Bünder und Julia Löhr
Es sollte ein Coup werden, doch er ist nur halb geglückt. Die Frauenoffensive der Telekom wirft Fragen auf: Will der Konzern so vom tristen Geschäft ablenken? Und wie geeignet sind diese Frauen wirklich?

WELT AM SONNTAG|
KOPF DER WOCHE: MARION SCHICK
Autor: Hannelore Crolly
Die Personalerin
Sie war oft die Erste - und hatte stets mit Widerstand zu kämpfen. Mit Charme und Wortwitz ließ sie Kritiker verstummen. Schafft Marion Schick das auch im Vorstand der Telekom?
Hochschulpräsidentin war sie, Professorin und Managerin. Doch viele reduzierten sie jetzt auf ein paar Monate als Landesministerin

DAS sind die Powerfrauen der deutschen Wirtschaft
BILD.DE STELLT DIE WEIBLICHEN VORSTÄNDE VOR
Die meisten sind Quereinsteiger, viele kommen ursprünglich aus der Welt der Juristerei. Was sie alle gemeinsam haben: eine interessante Biografie.
Noch immer haben Frauen in Chefetagen eher Seltenheitswert. In Vorständen der Dax-Konzerne sowieso. Offenbar scheint sich dort aber die Zeit ein wenig weiter zu drehen. Die Telekom ernennt heute gleich zwei weibliche Vorstände – Siemens, BASF, Daimler, Eon und SAP haben es vorgemacht.

Parteien-Geschacher um Telekom-Spitze
FDP torpediert die Berufung von Brigitte Zypries
Berlin/Düsseldorf - Es gibt die Frauenquote – und es gibt den Parteienproporz. Und manchmal dient das eine dazu, das andere zu verschleiern. So ist es derzeit bei der Deutschen Telekom.
Drei neue Mitglieder sollen in den achtköpfigen Vorstand einziehen, alles Frauen. Ein Zeichen, so hatte sich Telekom-Chef René Obermann das gedacht, dass die Telekom das Thema Führungsfrauen ernst nehme. Statt einer Vorreiterrolle hat er nun aber eine Diskussion über die Rolle der Politik – der Bund hält 32 Prozent an der Telekom – am Hals.
Denn bei der Aufsichtsratssitzung am Montag in Berlin ging es hauptsächlich darum, dass bei dem Vorstandswechsel die richtigen Parteien gut wegkommen.

DREI FRAUEN IM TELEKOM-VORSTAND, DOCH EIN SIEG SIEHT ANDERS AUS
Telekom zerschlägt die gläserne Decke
KOMMENTAR VON SIMONE SCHMOLLACK
Vor anderthalb Jahren hat sich die Telekom als erstes DAX-Unternehmen in Deutschland überhaupt eine Quote verpasst: Bis 2015 soll ein Drittel Frauen die obersten Führungsposten besetzen. Doch jetzt geht alles vielleicht noch schneller.

TELEKOMMUNIKATION
Telekom bald mit Frauen im Vorstand
(dpa) Die lupenreine Männerherrschaft bei der Deutschen Telekom wird beendet. In wenigen Monaten ziehen erstmals zwei Frauen in den achtköpfigen Vorstand des Bonner Telefonriesen ein.

Im Portrait: Claudia Nemat
Die Männerversteherin. Bei McKinsey schaffte es sie ganz nach oben. Jetzt kommt sie in den Telekom-Vorstand. Das klassische Frauenressort ist ihr zu wenig.
Von Nadine Oberhuber (F.A.S. 10. Juli 2011, Nr. 27, S. 40)

Leistung, Quote – oder das Übliche?

Diskriminierung am Arbeitsplatz
Unterm Glasdach
Von Caroline Freisfeld
Eine Frau hat sich fünf Jahre lang gegen eine Diskriminierung ihres Arbeitgebers vor den Gerichten zur Wehr gesetzt - und am Ende gewonnen.

Fachkräftemangel:

Konzerne werben um Top-Frauen
VON M. BRÖCKER, R. KOWALEWSKY UND C. NÜNEMANN
Das Ziel der Telekom, mehr Frauen an die Spitze zu holen, führt nun zum Parteienstreit um eine Stellenbesetzung. Insgesamt zeigt sich, dass Unternehmen immer stärker um Spitzenfrauen ringen – Quereinsteigerinnen haben beste Chancen. Es geht um Millionen-Gehälter.

"Wir brauchen mehr Frauen"
Autor: DIETER KELLER 
Die Metallindustrie hat immer mehr Probleme, ihre Lehrstellen zu besetzen, beklagt die Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Gabriele Sons. Insbesondere fehlen Mädchen.

Bündnis will mehr Frauen in Männerberufen
Ditzingen (dpa/lsw) - Für junge Frauen im Südwesten soll der Weg in typische Männerberufe schon bald ein Stück leichter werden. Dafür hat ein Bündnis aus Wirtschaft, Politik und Bildung am Montag in Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Ziel sei es, den Frauenanteil bei Jobs in der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (kurz MINT) spürbar zu erhöhen, erklärten die beiden Ministerien für Wirtschaft und Wissenschaft in einer gemeinsamen Mitteilung.

Neuer Bitkom-Chef: Mehr Frauen in die IT
von Michael Kroker
Dieter Kempf, neu ins Amt berufener Präsident des Branchenverbandes Bitkom, will sich neben klassischen ITK-Themen auch verstärkt darum kümmern, mehr Frauen für die deutsche Hightech-Branche zu gewinnen.

Zehn Jahre:

Vereinbarung zwischen Bundesregierung und Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft
Mehr Chancengleichhheit auf dem Arbeitsmarkt
Vor zehn Jahren wurde die "Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft" unterzeichnet. Nun ziehen die Wirtschaftsverbände Bilanz.

Chancengleichheit im Betrieb
Genau zehn Jahre ist es her, dass die großen deutschen Wirtschaftsverbände mit der Bundesregierung eine Vereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft schlossen. Nun zogen die Beteiligten ihre mittlerweile vierte Bilanz und konnten darin eine Menge Positives berichten. Die Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, so das Fazit. Für die Wirtschaft ist das zugleich der Beweis dafür, dass die freiwillige Selbstverpflichtung zur Angleichung der Chancen von Männern und Frauen funktioniert.

Verhältnis der Geschlechter: Frauen im Mittelstand
(Gastautor)
Die Zeiten, in denen Frauen sich ausschließlich um die Familie und den Mann gekümmert haben, sind schon lange vorbei. So geht aus einer aktuellen Studie hervor, dass jedes dritte Unternehmen im Mittelstandsektor von einer Frau geleitet wird.

Politik:

POLITIK WEIBLICH – 100% MACHO-FREI
Gute Frauen erfüllen Anforderungen, nicht Quoten
BZ
Das Bemerkenswerte ist doch, dass es überhaupt so bemerkenswert ist: In den Aufsichtsrat der Telekom ziehen zwei Frauen ein. Eine unspektakuläre Nachricht. Sollte es eigentlich sein. Doch die halbe Republik bricht in Begeisterung aus, obwohl sich selbst die letzten Machos längst daran gewöhnt haben, dass wir eine Kanzlerin haben und schon vor 15 Jahren eine Frau dem Verfassungsgericht vorstand, als es noch Gleichberechtigung hieß und nicht Gender Diversity.

Frauen packen die Keule aus
Hunziker und Reding fordern feste Frauenquote
Reuters
Kampfansage an die hohe Männerquote in deutschen Unternehmen: EU-Justizkommissarin Viviane Reding setzt ein Ultimatum für mehr Frauen in Führungspositionen, TV-Moderatorin Michelle Hunziker outet sich als Feministin.

Internationaler Währungsfonds
Lagarde sieht Portugal als Vorbild
Von Patrick Welter, Washington
Auf ihrer ersten Pressekonferenz verspricht die Französin Christine Lagarde einen offeneren Führungsstil. Als erste Amtshandlung fordert die neue IWF-Chefin Griechenland auf, sich an Irland und Portugal zu orientieren.

Gesellschaft:

Tod auf der "Gorch Fock"
Marine-Magazin verunglimpft Frauen an Bord
"Gorch Fock": Frauen würden "Standards senken"
Es ist ein erstaunlicher Rückfall in sexistische Denkmuster: In einem Offiziersblatt der Marine kritisiert ein Autor die "Feminisierung" der Bundeswehr. Soldatinnen seien weniger leistungsfähig, schadeten dem Standard der Truppe - deshalb sei auch die Kadettin an Bord der "Gorch Fock" gestorben.

Für alle diejenigen, die es (noch) nicht wissen.............

Therapeutin: Liebesromane tun Frauen oft nicht gut
Autorin warnt vor Realitätsverlust
London (AFP) © 2011 AFP
Liebesromane tun Frauen oft nicht gut - zu diesem Schluss ist die britische Paartherapeutin und Autorin Susan Quilliam gelangt. Wer die Liebesgeschichten von der gewöhnlich rehäugigen Heldin und ihrem Retter mit dem kantigen Kinn glaube, sei schon auf dem besten Weg ins Unglück, meint die Therapeutin in der britischen Fachzeitschrift "Journal of Family Planning and Reproductive Health Care". "Manchmal ist das Freundlichste und Klügste, was wir unseren Patientinnen raten können, das Buch wegzulegen - und der Wirklichkeit ins Auge zu blicken."


International:

Kaum ein Schweizer Unternehmen setzt auf die Frauenquote
Von Olivia Kühni.
Der Chef der Deutschen Telekom zwingt seinen Konzern dazu, 30 Prozent Frauen in die Topetagen zu holen. Schweizer Unternehmen halten nicht viel von dieser Strategie – mit zwei Ausnahmen.

Malaysia
Frauenquote selbst verordnet
Die drittgrößte Volkswirtschaft Südostasiens ist vom Islam geprägt - rund 60 Prozent. Trotzdem will Malaysia bis 2016 dafür sorgen, dass 30 Prozent der Manager in Zukunft weiblich sind.
Von Christoph Hein, Singapur
Frauen sollen in Zukunft 30 Prozent der "Entscheider-Positionen in Unternehmen" besetzen

"Frauen sollten die Energie-Revolution anführen"
13 afrikanische Nationen auf der "Power Kick für Afrika" Konferenz in Abuja, Nigeria
Abuja, Hamburg (ots) - Die Hamburger Stiftung World Future Council meldet eine Rekordteilnahme an ihrem dritten Afrika Workshop zu erneuerbaren Energien. 70 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft sowie Zivilgesellschaft und aus 13 afrikanischen Nationen trafen sich bis Ende letzter Woche in der nigerianischen Hauptstadt Abuja, um über die Einführung regenerativer Energien und die damit verbundene Rolle von Frauen in ländlichen Regionen zu beraten.

Und was macht eigentlich

Dominique Strauss-Kahn?
Das Zimmermädchen als Opfer, Hure, Kämpferin
Von Christiane Heil, Los Angeles
Über das Zimmermädchen, das Dominique Strauss-Kahn der Vergewaltigung beschuldigt, ist wenig bekannt. Das Hotel beschreibt sie als zuverlässige Mitarbeiterin. Sie ist um keinen Trick verlegen, ergeben die Ermittlungen.

Auslandsjournal ZDF
Sendung vom 06.07.2011
Sex, Geld, Macht - Frankreichs Frauen kämpfen gegen Sexismus
Der Fall Dominique Strauss-Kahn hat Frankreich verändert. Der Kampf gegen den Sexismus hat begonnen. Frankreichs Frauen schweigen nicht mehr und die Staatsmänner erscheinen als eine verschworene Elite von Machos, die immer mehr an Glaubwürdigkeit verliert.

Vielleicht begegnet man der Sache so:

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/videos/extradrei563.html

Montag, 4. Juli 2011

Das war die 26. Kalenderwoche: Fouls - erste IWF-ChefIN - erstes MinisterINnenbaby


Weitere Links finden Sie unten.
O.K. ich nehme alles zurück! Frauen können auch Männerfußball mit Zweikampf und Fouls, auch mit solchen, die eine gute Spielerin auf die Sanitätertragbahre befördern. Die Nigerianerinnen haben es vorgemacht. Wie schade! Denn sie waren gut vorbereitet und auf dem Platz meistens schneller als die Deutschen. Auch ohne Tritte, ausgefahrene Ellbogen und Kinnhaken für die Torwartin Nadine Angerer hätte es ein spannendes Spiel werden können. Gepaart mit den Äußerungen der Trainerin zum Thema Homosexualität hat sich diese Mannschaft nicht beliebt gemacht. Unterstützung erhielt die nigerianische Elf zudem von der koreanischen Schiedsrichterin Cha Sung Mi, die statt nach der gelben Karte in der Hosentasche zu suchen und ggf. den Konflikt, lieber beschwichtigend lächelte – mindestens fünf an der Zahl hätten es sein können. In der 54. dann endlich, endlich das mühsame Tor, dank einer entschlossenen Laudher. Jubelnde Freude, ungehemmt und ehrlich. Ebenso wie die Wut der augewechselten Birgit Prinz als sie ihre Trainerin und ihre Mitspielerinnen auf der Reservebank z.T. recht grob abklatscht. Die Emotionen sind echt, wirken nicht künstlich zur Schau getragen, nicht vermännlicht, sondern natürlich, ohne typisch weibliche Zurückhaltung. Ebenso authentisch wie die rot lackierten Fingernägel von Inka Grings, die für Sekundenbruchteile von den Fernsehkameras eingefangen werden. Das eine schließt das andere nicht aus. Fußballspielende Frauen sind Frauen, die Fußball spielen, mit Leidenschaft, mit Wut im Bauch, wie die letzten Minuten der zweiten Halbzeit zeigten. Mit der Begegnung zwischen Nigeria und Deutschland dürfte wohl das Vorurteil revidiert werden, dass FußballerINnen nicht zu kämpfen bereit wären. Die Nigerianerinnen waren es von vornherein, die Deutschen wurden es im Verlauf des unschönen Spiels. Und überhaupt: diese WM wird uns um einige Klischees ärmer machen. Selbst die Werbung in der Halbzeitpause setzte nicht mehr nur auf die klassische Bierwerbung, sondern zeigt in einem aufwendigen Film das Umweltbewusstsein der betreffenden Marke. Wie viele Frauen da wohl in der Chefetage zu finden sind?
Berlin (SID) (AFP) © 2011 AFP
Wulff: Frauen-Fußball-WM "ein Glücksfall"
DFB stimmt mit Bankett in Berlin auf Großereignis ein
Christian Wulff am Samstagabend: "Es ist ein Glücksfall, dass die FIFA es uns zugetraut hat, wieder eine WM auszurichten. Wir sollten die Gäste aus aller Welt wieder so willkommen heißen wie bei der WM 2006."
Frau Merkel entdeckt den Fußball
Im Kanzleramt empfing die Regierungschefin am Freitag Teilnehmerinnen des internationalen Frauenfußball-Turniers "Discover Football" in Berlin. Das Projekt gehört zum DFB-Kulturprogramm während der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Deutschland.
Wurde Dominique Strauss-Kahn gefoult oder handelt es sich um einen geschickten Spielzug seines berühmten Anwalts für aussichtslose Fälle, Boris Palant? Nun ist das Opfer Nafissatou D. nur noch ein vermeintliches, da sie es auch in der Vergangenheit mit der Wahrheit nicht so ganz genau genommen und sich zudem mit Drogendealern eingelassen habe. Ob oder ob nicht die sexuellen Avancen des ehemaligen IWF-Chefs gewaltsam ausgerichtet waren, bleibt offen. Selbst wenn Nafissatou D. anschließend plante, daraus klingende Münze zu machen, bleibt eine Vergewaltigung eine Vergewaltigung. Wenn es so war. Interessant auch, warum ausgerechnet dieser Anruf mit dem Drogendealer aufgezeichnet worden ist? Wie praktisch für die Verteidigung! Angenommen dieses Techtelmechtel wäre einvernehmlich vonstatten gegangen, wie der nun erleichterte Angeklagte stets behauptete, so bleibt die Situation doch befremdlich: eine Angestellte der internationalen Firstclass-Kette Sofitel lässt sich willig mit einem Gast ein, betreibt womöglich Teilzeitprostitution? Wie aber passt das mit seinem fluchtartigen Aufbruch aus dem Hotel zusammen? Die Reputation des Opfers steht gegen die des Beschuldigten.   Ganz gleich wie die Verhandlung ausgeht; in Frankreich haben Frauen durch diesen Vorfall den Mut gefunden, die Annäherungsversuche des Lebemanns Strauss-Kahns öffentlich als das zu beschreiben, was sie sind: überheblich, respektlos und nicht selten einer Nötigung ähnlich. Ob alle Franzosen und v.a. alle FranzösINnen dieses Verhalten als lässliches Avec ihrer Präsidenten und Präsidenten in spe zu tolerieren bereit sind, bleibt durch Umfragen zu erfahren.  Aber ganz gleich, wie der Prozess am 18. Juli ausgeht; der IWF hat nun in Christine Lagarde eine Chefin, von der wohl kaum solche Eskapaden zu erwarten sind. Das Old-Boys-Netzwerk hat an Festigkeit verloren. Schade nur, dass Martine Aubry und Segolene Royal von ihrer Partei im Wahlkampf wieder in die zweite Reihe geschoben werden. Die Parteischefin der französischen Sozialisten (PS) und die Ex-Präsidentschaftskandidatin hätten gegen den zurückkehrenden, verlorenen DSK wohl kaum Chancen - so wenigstens die Medien. Ob der Sozialist mit Vergangenheit und einem zur Schau gestellten großzügigen Lebensstil tatsächlich das Rennen macht, bleibt abzuwarten. 
Strauss-Kahn kehrt "nicht als Held nach Frankreich zurück"
„Wir brauchen Strauss-Kahn“
Gerd Niewerth
Dominique Strauss-Khan und seine Frau Anne Sinclair. Foto: rtr
Paris. Französische Sozialisten sehen ihr Idol schon wieder als Herausforderer von Präsident Sarkozy.
Lotte Marie Schröder dagegen wird Geschichte schreiben, als erstes Kind, das eine deutsche Ministerin im Amt zur Welt gebracht hat. Herzlichen Glückwunsch für die Mama, Kristina Schröder, die nun als Bundesfamilienministerin am praktischen Beispiel vorführen kann, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Amt, Familie und sie selbst umzusetzen ist. Günstig eignet sich nun die Sommerpause für die erste, intensive Babyzeit. Günstig scheint sich die vorübergehende Abwesenheit der Familienministerin für das Spiel der Bundesministerin für Arbeit und Soziales auszuwirken, kann Ursula von der Leyen doch – nun frei – die Frauenquote leichter in die Nähe des gegnerischen Tors platzieren. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt jedoch kontert und verlangt eine Quote erstmal für staatseigene Betriebe. Wo er Recht hat, hat er recht.
Hundt attackiert von der Leyen im Streit um Frauenquote
gau/abendblatt.de
„Der größte Nachholbedarf besteht nicht bei den privaten, sondern bei den Unternehmen mit staatlicher Beteiligung", sagt Dieter Hundt
Baby von Kristina Schröder ist da
Frauenquote
Von der Leyen will bei Frauenquote Fakten schaffen
Von Daniel Freundenreich
Berlin. Während Familienministerin Schröder Babypause macht, will Arbeitsministerin Ursula von der Leyen bei der Quote Fakten schaffen. Seit Monaten schwelt zwischen den Ministerinnen ein Streit darüber, was die Politik tun kann, damit die Dax-Konzerne mehr Frauen auf ihre Chefsessel hieven.

Was sonst noch so passierte auf dem Weg zu mehr Gleichstellung....
Wirtschaft:
Wie junge Mädchen und Frauen vorbereitet werden:
"Komm, mach MINT.": RWE tritt Nationalem Pakt für Frauen in MINT-Berufen bei
Bielefeld - Mit der RWE AG ist einer der europaweit größten Energieversorger dem Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) beigetreten. Damit unterstreicht RWE seinen Willen, mehr Frauen für die vielfältigen technischen Berufe in der Energiebranche zu gewinnen.

Beim ersten Kind klappt es noch
Limburger Schülerinnen nehmen bei einem Wettbewerb von FR und hessischen Unternehmerverbänden die Frauenquote aufs Korn – und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

PRESSEMITTEILUNG: Neue Transparenz zu „Frauen in Führungspositionen“ durch Veröffentlichung im Internet
TOTAL E-QUALITY fordert Veröffentlichungspflicht und grafische Aufbereitung der gelebten Chancengleichheit und lehnt gesetzliche Frauenquote ab

30.06.2011 – „Ein nachhaltiger gesellschaftlicher Bewusstseinswandel ist besser als eine Frauenquote für Aufsichtsräte“, sagt Eva Maria Roer, Vorsitzende von TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V.

Männer stellen bevorzugt Männer ein; ganz unabhängig von der tatsächlichen Qualität:
Frauenquote? Ja, bitte!
von Ruth Appel
Mehr Frauen in Deutschlands Chefetagen – das wäre sicher nichts Schlechtes, da sind sich Personalchefs und Feministinnen mal einig. Aber wie soll das gehen? Hilft nur eine gesetzlich festgelegte Frauenquote oder soll weiter auf freiwillige Vereinbarungen zwischen Politik und Wirtschaft gesetzt werden? http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/werbinich/frauenquote-ja-bitte/4333352.html

Verhaltener Start bei "Frauenseilschaften"
Von UNDINE ZEIDLER
Lilienthal. Mit sieben anderen Frauen beobachtet Tiedje fasziniert, wie da ein Handgriff helfen soll. Sie ist zufrieden, hat bei "Frauenseilschaften", der ersten Frauenmesse in Lilienthal gefunden, wonach sie gesucht hatte: Tipps zum Wiedereinstieg ins Berufsleben und Informationen, wie sich Frauen in der Gemeinde für ihre Belange einsetzen können. Und die Hilfe bei Stress - auch für Marion Tiedje ein Thema.

Politik:

4. Bilanz der Vereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft vorgelegt
Staatssekretär Josef Hecken: "Viel getan, viel zu tun"
Berlin - Gut vorwärts gekommen, aber noch längst nicht am Ziel: So lautet das Resümee der 4. Bilanz der Vereinbarung zur Förderung von Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft, die die Bundesregierung und die Spitzenverbände der Privatwirtschaft am 2. Juli 2001 unterzeichnet haben. In den zehn Jahren, die inzwischen vergangen sind, hat es sichtbare Erfolge gegeben.


Maria Furtwängler: Deutsche Frauenpolitik ist zu träge
Frauen müssen nach Ansicht von Schauspielerin Maria Furtwängler (44) ganz selbstverständlich auf den Plätzen der Männer spielen.

CDU/CSU-Fraktion
Unternehmen denken langsam um - Mehr Frauen in Führungspositionen
Gleichberechtigung der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt weiter verwirklichen Vor einem Jahr - am 1. Juli 2010 - setzte die Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit ihrem Beschluss zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen einen frauenpolitischen Meilenstein.

Sport:

Frauen-WM
Frauenfußball-Projekte - Stollen statt High Heels
Julia Witte
Essen. Die beiden Projekte „Spin“ und „2 x Elf für Essen“ werben für den Frauenfußball und fördern den interkulturellen Dialog. Im Vordergrund steht dabei ein respektvolles Mit- und Nebeneinander der verschiedenen Kulturen.

Spektakel mit Herz
Autor: Daniel Stolpe und Patrick Krull
Warum Frankfurt/Main als Hauptstadt des deutschen Frauenfußballs gilt. DFB-Präsident Theo Zwanziger lobt: "Eine fantastische Atmosphäre"
In dem Spielort finden vier WM-Partien statt, davon im Idealfall drei mit deutscher Beteiligung

Braucht auch der Fußball eine Frauenquote?
Für "Welt Online" diskutierten sieben Frauen aus Sport, Politik und Gesellschaft über die Chancen, die sich aus der Weltmeisterschaft für Frauen ergeben.

International:

Reale Macht kann sich ganz unterschiedlich präsentieren...

Die Waffen der japanischen Frau
Harte Zeiten für Japans Männer: Immer dürftiger fällt das Taschengeld aus, das die Ernährer traditionell von ihren Ehegattinnen zugeteilt bekommen. Neue Bescheidenheit ist die Devise auch beim Mittagessen. von Martin Kölling, Tokio

Argentiniens Präsidentin Kirchner
Schwarze Witwe im Wahlkampf
Von Katharina Peters, Buenos Aires
Argentiniens Präsidentin hat sich entschieden: Cristina Kirchner will wieder für das höchste Amt kandidieren. Seit dem Tod ihres Mannes hat sie viel Sympathie erfahren - und ihre Trauer weiß sie geschickt zu nutzen. Doch jetzt erschüttert ein Skandal die sicher geglaubte Wiederwahl.

WORLD CULTURE FESTIVAL
Emanzipation im Sultanat Oman
Frauen in der Politik, in der Führungsriege in Unternehmen und selbstverständlich am Steuer eines Autos: Das Sultanat Oman gilt als Vorbildstaat in Bezug auf die Gleichstellung der Frau in der arabischen Gesellschaft. Omani Women´s Association zeigt auf dem World Culture Festival in Berlin, wie Emanzipation in dem arabischen Land funktioniert

Yingluck Shinawatra zur Wahl in Thailand
„Thaksin ist ein wichtiger Berater“
von FOCUS-Korrespondent Gunnar Heesch (Bangkok)
Die Schwester des geschassten Premiers Thaksin Shinawatra hat gute Chancen, heute die Parlamentswahl in Thailand zu gewinnen. Im FOCUS-Online-Interview spricht Yingluck Shinawatra über die Versöhnung des Landes und den Einfluss ihres Bruders.