Tränen, ganz, ganz viele Tränen vergossen die deutschen Nationalspielerinnen nach dem Aus gegen Japan am Samstag, als sie sich tapfer von den Fans verabschiedeten. Die Mannschaft wird auch bei Olympia nicht dabei sein, nachdem die Schwedinnen sich gegen Australien durchgesetzt haben. Bitter. Sehr bitter für Birgit Prinz, die mit versteinerter Miene das letzte Spiel verfolgte und der wirklich ein anderer Abschied zu gönnen gewesen wäre. Willkommen in der Wirklichkeit? Ganz ohne Häme! Dank einer energischen Marketingmaschinerie, wie sie auch für die Fußball-WM der Männer angeworfen wird, sahen sich die Nationalspielerinnen und ihre Trainerin großen Erwartung ausgesetzt. Werbespots, Interviews, die täglichen Kommentare in Radio, Fernsehen und Printmedien verringern den ohnehin hohe Druck eines solchen internationalen Wettkampfs in der Regel nicht. Auch das erfordert Übung. Auch hier haben die männlichen Profis einen Vorsprung. In Sachen Selbstmarketing scheinen Männer ja zudem biologisch im Vorteil zu sein. Aber was soll's. Verlieren gehört halt dazu – zu einer WM, auch wenn die Frauenschaft als Favorit gehandelt wurde. Die Spielanalysen werden zeigen, wo die Fehler lagen, woran gearbeitet werden muss. Vielleicht hat Silvia Neid die Gruppenchemie der Elf etwas zu sehr durcheinander gebracht mit ihrer radikalen Entscheidung, Birgit Prinz vom System zu nehmen - diese Ansicht warf mein Mann in die Debatte ein. Der Welpenschutz scheint allmählich zu vergehen und das Spiel der Frauen wird zunehmend ernster genommen. Auch wenn es nach dem Women's World Cup 2011 vermutlich wieder stiller um die Fußballerinnen wird, diese WM bleibt ein schöner Etappensieg für den von Frauen gespielten Fußball. Das Potential das dieser Sportart in Sachen Emanzipation und der Entwicklung von Selbstbewusstsein innewohnt, sollte auch im Frauenfußballentwicklungsland Deutschland seine Wirkung tun; auch in anderen Bereichen der Gleichstellung, wo die Nation bekanntlich noch etwas hinterherhinkt. Den Japanerinnen ist – abgesehen von den Fouls – ein brilliantes Tor geglückt. Vielleicht trägt dieses Wunder von Wolfsburg dazu bei, dem von Katastrophen geschüttelten Land moralisch wieder aufzuhelfen; wie nach dem Krieg das von den deutschen Herren erspielte Wunder von Bern gegen den Favoriten Ungarn.
So, und jetzt gehe ich meine schwedische Flagge suchen....
Neue Gefühlswelten
Die Spielerinnen müssen mit neuen Herausforderungen umgehen, die sonst nur ihre männlichen Kollegen belasten (...) Diese harte Realität hat dem Turnier aber auch seine Künstlichkeit genommen.
Von Christian Kamp (F.A.S. 10.07.11 Nr. 27, S. 16)
Die Entfremdung zwischen Silvia Neid und Birgit Prinz
Vom Denkmal zum Maskottchen
Von Marcus Bark
Was genau passierte, wissen nur wenige Eingeweihte, aber dass zwischen Bundestrainerin Silvia Neid und Birgit Prinz etwas kaputt ging, ist offensichtlich. Die Geschichte einer Entfremdung.
Birgit Prinz in Interview und Pressekonferenz. Wer die Spielerin und studierte Psychologin mal außerhalb des Stadiums erleben möchte: Ganze Sätze, ungekünstelte Antworten..... Schade, dass wir das vorerst nicht mehr sehen........
Was sonst noch passierte:
Wirtschaft:
"Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer", sagte meine Großmutter immer. Eine Frau im Aufsichtsrat ist noch keine Gleichstellung. Die im ersten Quartal gefeierte Personalchefin bei SAP, Angelika Dammann, will das Unternehmen nun wieder verlassen. Fast scheint es, dass die Führungsfrau, die sich contra Quote und pro Leistung ausgesprochen hat, nun über letztere gestolpert ist. Durchsetzungsfähig – eine Qualität, die immer wieder von Führungskräften verlangt wird – machte sie sich offenbar nicht beliebt bei der Belegschaft; auch mit dem Betriebsrat soll sie sich nicht so gut verstanden haben Und dann der Skandal mit dem Firmenjet, den sie für weitere zwei Jahre für sich beanspruchte – angeblich. In einem offenen Brief streitet sie diesen Vorwurf ab. Ob oder ob nicht – wer weiß. Aber wie wäre der ganze Prozess wohl verlaufen, wenn statt der durchsetzungsfähigen, hochgewachsenen Angelika Dammann, ein durchsetzungsfähiger (sagen wir mal) Andreas Dammann in gleicher Position, ebenso agiert hätte.......
Angelika Dammann
SAP-Personalchefin geht nach Firmenjet-Kritik
Regelmäßige Heimflüge im Firmenjet, das passte nicht zum Konzernimage: Die SAP-Personalchefin Angelika Dammann verlässt das Software-Unternehmen. In einem Brief an die Mitarbeiter beklagt sie sich über die öffentliche Debatte.
Aber das Leben geht weiter und die Hoffnung stirbt zuletzt; bei der Telekom gibt es gleich zwei Vorstandsfrauen:
Frauen im Telekom-Vorstand
Zwei auf einen Schlag
Von Helmut Bünder und Julia Löhr
Es sollte ein Coup werden, doch er ist nur halb geglückt. Die Frauenoffensive der Telekom wirft Fragen auf: Will der Konzern so vom tristen Geschäft ablenken? Und wie geeignet sind diese Frauen wirklich?
WELT AM SONNTAG|
KOPF DER WOCHE: MARION SCHICK
Autor: Hannelore Crolly
Die Personalerin
Sie war oft die Erste - und hatte stets mit Widerstand zu kämpfen. Mit Charme und Wortwitz ließ sie Kritiker verstummen. Schafft Marion Schick das auch im Vorstand der Telekom?
Hochschulpräsidentin war sie, Professorin und Managerin. Doch viele reduzierten sie jetzt auf ein paar Monate als Landesministerin
DAS sind die Powerfrauen der deutschen Wirtschaft
BILD.DE STELLT DIE WEIBLICHEN VORSTÄNDE VOR
Die meisten sind Quereinsteiger, viele kommen ursprünglich aus der Welt der Juristerei. Was sie alle gemeinsam haben: eine interessante Biografie.
Noch immer haben Frauen in Chefetagen eher Seltenheitswert. In Vorständen der Dax-Konzerne sowieso. Offenbar scheint sich dort aber die Zeit ein wenig weiter zu drehen. Die Telekom ernennt heute gleich zwei weibliche Vorstände – Siemens, BASF, Daimler, Eon und SAP haben es vorgemacht.
Parteien-Geschacher um Telekom-Spitze
FDP torpediert die Berufung von Brigitte Zypries
Berlin/Düsseldorf - Es gibt die Frauenquote – und es gibt den Parteienproporz. Und manchmal dient das eine dazu, das andere zu verschleiern. So ist es derzeit bei der Deutschen Telekom.
Drei neue Mitglieder sollen in den achtköpfigen Vorstand einziehen, alles Frauen. Ein Zeichen, so hatte sich Telekom-Chef René Obermann das gedacht, dass die Telekom das Thema Führungsfrauen ernst nehme. Statt einer Vorreiterrolle hat er nun aber eine Diskussion über die Rolle der Politik – der Bund hält 32 Prozent an der Telekom – am Hals.
Denn bei der Aufsichtsratssitzung am Montag in Berlin ging es hauptsächlich darum, dass bei dem Vorstandswechsel die richtigen Parteien gut wegkommen.
DREI FRAUEN IM TELEKOM-VORSTAND, DOCH EIN SIEG SIEHT ANDERS AUS
Telekom zerschlägt die gläserne Decke
KOMMENTAR VON SIMONE SCHMOLLACK
Vor anderthalb Jahren hat sich die Telekom als erstes DAX-Unternehmen in Deutschland überhaupt eine Quote verpasst: Bis 2015 soll ein Drittel Frauen die obersten Führungsposten besetzen. Doch jetzt geht alles vielleicht noch schneller.
TELEKOMMUNIKATION
Telekom bald mit Frauen im Vorstand
(dpa) Die lupenreine Männerherrschaft bei der Deutschen Telekom wird beendet. In wenigen Monaten ziehen erstmals zwei Frauen in den achtköpfigen Vorstand des Bonner Telefonriesen ein.
Im Portrait: Claudia Nemat
Die Männerversteherin. Bei McKinsey schaffte es sie ganz nach oben. Jetzt kommt sie in den Telekom-Vorstand. Das klassische Frauenressort ist ihr zu wenig.
Von Nadine Oberhuber (F.A.S. 10. Juli 2011, Nr. 27, S. 40)
Leistung, Quote – oder das Übliche?
Diskriminierung am Arbeitsplatz
Unterm Glasdach
Von Caroline Freisfeld
Eine Frau hat sich fünf Jahre lang gegen eine Diskriminierung ihres Arbeitgebers vor den Gerichten zur Wehr gesetzt - und am Ende gewonnen.
Fachkräftemangel:
Konzerne werben um Top-Frauen
VON M. BRÖCKER, R. KOWALEWSKY UND C. NÜNEMANN
Das Ziel der Telekom, mehr Frauen an die Spitze zu holen, führt nun zum Parteienstreit um eine Stellenbesetzung. Insgesamt zeigt sich, dass Unternehmen immer stärker um Spitzenfrauen ringen – Quereinsteigerinnen haben beste Chancen. Es geht um Millionen-Gehälter.
"Wir brauchen mehr Frauen"
Autor: DIETER KELLER
Die Metallindustrie hat immer mehr Probleme, ihre Lehrstellen zu besetzen, beklagt die Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Gabriele Sons. Insbesondere fehlen Mädchen.
Bündnis will mehr Frauen in Männerberufen
Ditzingen (dpa/lsw) - Für junge Frauen im Südwesten soll der Weg in typische Männerberufe schon bald ein Stück leichter werden. Dafür hat ein Bündnis aus Wirtschaft, Politik und Bildung am Montag in Ditzingen (Kreis Ludwigsburg) ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Ziel sei es, den Frauenanteil bei Jobs in der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (kurz MINT) spürbar zu erhöhen, erklärten die beiden Ministerien für Wirtschaft und Wissenschaft in einer gemeinsamen Mitteilung.
Neuer Bitkom-Chef: Mehr Frauen in die IT
von Michael Kroker
Dieter Kempf, neu ins Amt berufener Präsident des Branchenverbandes Bitkom, will sich neben klassischen ITK-Themen auch verstärkt darum kümmern, mehr Frauen für die deutsche Hightech-Branche zu gewinnen.
Zehn Jahre:
Vereinbarung zwischen Bundesregierung und Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft
Mehr Chancengleichhheit auf dem Arbeitsmarkt
Vor zehn Jahren wurde die "Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft" unterzeichnet. Nun ziehen die Wirtschaftsverbände Bilanz.
Chancengleichheit im Betrieb
Genau zehn Jahre ist es her, dass die großen deutschen Wirtschaftsverbände mit der Bundesregierung eine Vereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft schlossen. Nun zogen die Beteiligten ihre mittlerweile vierte Bilanz und konnten darin eine Menge Positives berichten. Die Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, so das Fazit. Für die Wirtschaft ist das zugleich der Beweis dafür, dass die freiwillige Selbstverpflichtung zur Angleichung der Chancen von Männern und Frauen funktioniert.
Verhältnis der Geschlechter: Frauen im Mittelstand
(Gastautor)
Die Zeiten, in denen Frauen sich ausschließlich um die Familie und den Mann gekümmert haben, sind schon lange vorbei. So geht aus einer aktuellen Studie hervor, dass jedes dritte Unternehmen im Mittelstandsektor von einer Frau geleitet wird.
Politik:
POLITIK WEIBLICH – 100% MACHO-FREI
Gute Frauen erfüllen Anforderungen, nicht Quoten
BZ
Das Bemerkenswerte ist doch, dass es überhaupt so bemerkenswert ist: In den Aufsichtsrat der Telekom ziehen zwei Frauen ein. Eine unspektakuläre Nachricht. Sollte es eigentlich sein. Doch die halbe Republik bricht in Begeisterung aus, obwohl sich selbst die letzten Machos längst daran gewöhnt haben, dass wir eine Kanzlerin haben und schon vor 15 Jahren eine Frau dem Verfassungsgericht vorstand, als es noch Gleichberechtigung hieß und nicht Gender Diversity.
Frauen packen die Keule aus
Hunziker und Reding fordern feste Frauenquote
Reuters
Kampfansage an die hohe Männerquote in deutschen Unternehmen: EU-Justizkommissarin Viviane Reding setzt ein Ultimatum für mehr Frauen in Führungspositionen, TV-Moderatorin Michelle Hunziker outet sich als Feministin.
Internationaler Währungsfonds
Lagarde sieht Portugal als Vorbild
Von Patrick Welter, Washington
Auf ihrer ersten Pressekonferenz verspricht die Französin Christine Lagarde einen offeneren Führungsstil. Als erste Amtshandlung fordert die neue IWF-Chefin Griechenland auf, sich an Irland und Portugal zu orientieren.
Gesellschaft:
Tod auf der "Gorch Fock"
Marine-Magazin verunglimpft Frauen an Bord
"Gorch Fock": Frauen würden "Standards senken"
Es ist ein erstaunlicher Rückfall in sexistische Denkmuster: In einem Offiziersblatt der Marine kritisiert ein Autor die "Feminisierung" der Bundeswehr. Soldatinnen seien weniger leistungsfähig, schadeten dem Standard der Truppe - deshalb sei auch die Kadettin an Bord der "Gorch Fock" gestorben.
Für alle diejenigen, die es (noch) nicht wissen.............
Therapeutin: Liebesromane tun Frauen oft nicht gut
Autorin warnt vor Realitätsverlust
London (AFP) © 2011 AFP
Liebesromane tun Frauen oft nicht gut - zu diesem Schluss ist die britische Paartherapeutin und Autorin Susan Quilliam gelangt. Wer die Liebesgeschichten von der gewöhnlich rehäugigen Heldin und ihrem Retter mit dem kantigen Kinn glaube, sei schon auf dem besten Weg ins Unglück, meint die Therapeutin in der britischen Fachzeitschrift "Journal of Family Planning and Reproductive Health Care". "Manchmal ist das Freundlichste und Klügste, was wir unseren Patientinnen raten können, das Buch wegzulegen - und der Wirklichkeit ins Auge zu blicken."
International:
Kaum ein Schweizer Unternehmen setzt auf die Frauenquote
Von Olivia Kühni.
Der Chef der Deutschen Telekom zwingt seinen Konzern dazu, 30 Prozent Frauen in die Topetagen zu holen. Schweizer Unternehmen halten nicht viel von dieser Strategie – mit zwei Ausnahmen.
Malaysia
Frauenquote selbst verordnet
Die drittgrößte Volkswirtschaft Südostasiens ist vom Islam geprägt - rund 60 Prozent. Trotzdem will Malaysia bis 2016 dafür sorgen, dass 30 Prozent der Manager in Zukunft weiblich sind.
Von Christoph Hein, Singapur
Frauen sollen in Zukunft 30 Prozent der "Entscheider-Positionen in Unternehmen" besetzen
"Frauen sollten die Energie-Revolution anführen"
13 afrikanische Nationen auf der "Power Kick für Afrika" Konferenz in Abuja, Nigeria
Abuja, Hamburg (ots) - Die Hamburger Stiftung World Future Council meldet eine Rekordteilnahme an ihrem dritten Afrika Workshop zu erneuerbaren Energien. 70 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft sowie Zivilgesellschaft und aus 13 afrikanischen Nationen trafen sich bis Ende letzter Woche in der nigerianischen Hauptstadt Abuja, um über die Einführung regenerativer Energien und die damit verbundene Rolle von Frauen in ländlichen Regionen zu beraten.
Und was macht eigentlich
Dominique Strauss-Kahn?
Das Zimmermädchen als Opfer, Hure, Kämpferin
Von Christiane Heil, Los Angeles
Über das Zimmermädchen, das Dominique Strauss-Kahn der Vergewaltigung beschuldigt, ist wenig bekannt. Das Hotel beschreibt sie als zuverlässige Mitarbeiterin. Sie ist um keinen Trick verlegen, ergeben die Ermittlungen.
Auslandsjournal ZDF
Sendung vom 06.07.2011
Sex, Geld, Macht - Frankreichs Frauen kämpfen gegen Sexismus
Der Fall Dominique Strauss-Kahn hat Frankreich verändert. Der Kampf gegen den Sexismus hat begonnen. Frankreichs Frauen schweigen nicht mehr und die Staatsmänner erscheinen als eine verschworene Elite von Machos, die immer mehr an Glaubwürdigkeit verliert.
Vielleicht begegnet man der Sache so:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/videos/extradrei563.html
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