Montag, 4. Juli 2011

Das war die 26. Kalenderwoche: Fouls - erste IWF-ChefIN - erstes MinisterINnenbaby


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O.K. ich nehme alles zurück! Frauen können auch Männerfußball mit Zweikampf und Fouls, auch mit solchen, die eine gute Spielerin auf die Sanitätertragbahre befördern. Die Nigerianerinnen haben es vorgemacht. Wie schade! Denn sie waren gut vorbereitet und auf dem Platz meistens schneller als die Deutschen. Auch ohne Tritte, ausgefahrene Ellbogen und Kinnhaken für die Torwartin Nadine Angerer hätte es ein spannendes Spiel werden können. Gepaart mit den Äußerungen der Trainerin zum Thema Homosexualität hat sich diese Mannschaft nicht beliebt gemacht. Unterstützung erhielt die nigerianische Elf zudem von der koreanischen Schiedsrichterin Cha Sung Mi, die statt nach der gelben Karte in der Hosentasche zu suchen und ggf. den Konflikt, lieber beschwichtigend lächelte – mindestens fünf an der Zahl hätten es sein können. In der 54. dann endlich, endlich das mühsame Tor, dank einer entschlossenen Laudher. Jubelnde Freude, ungehemmt und ehrlich. Ebenso wie die Wut der augewechselten Birgit Prinz als sie ihre Trainerin und ihre Mitspielerinnen auf der Reservebank z.T. recht grob abklatscht. Die Emotionen sind echt, wirken nicht künstlich zur Schau getragen, nicht vermännlicht, sondern natürlich, ohne typisch weibliche Zurückhaltung. Ebenso authentisch wie die rot lackierten Fingernägel von Inka Grings, die für Sekundenbruchteile von den Fernsehkameras eingefangen werden. Das eine schließt das andere nicht aus. Fußballspielende Frauen sind Frauen, die Fußball spielen, mit Leidenschaft, mit Wut im Bauch, wie die letzten Minuten der zweiten Halbzeit zeigten. Mit der Begegnung zwischen Nigeria und Deutschland dürfte wohl das Vorurteil revidiert werden, dass FußballerINnen nicht zu kämpfen bereit wären. Die Nigerianerinnen waren es von vornherein, die Deutschen wurden es im Verlauf des unschönen Spiels. Und überhaupt: diese WM wird uns um einige Klischees ärmer machen. Selbst die Werbung in der Halbzeitpause setzte nicht mehr nur auf die klassische Bierwerbung, sondern zeigt in einem aufwendigen Film das Umweltbewusstsein der betreffenden Marke. Wie viele Frauen da wohl in der Chefetage zu finden sind?
Berlin (SID) (AFP) © 2011 AFP
Wulff: Frauen-Fußball-WM "ein Glücksfall"
DFB stimmt mit Bankett in Berlin auf Großereignis ein
Christian Wulff am Samstagabend: "Es ist ein Glücksfall, dass die FIFA es uns zugetraut hat, wieder eine WM auszurichten. Wir sollten die Gäste aus aller Welt wieder so willkommen heißen wie bei der WM 2006."
Frau Merkel entdeckt den Fußball
Im Kanzleramt empfing die Regierungschefin am Freitag Teilnehmerinnen des internationalen Frauenfußball-Turniers "Discover Football" in Berlin. Das Projekt gehört zum DFB-Kulturprogramm während der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Deutschland.
Wurde Dominique Strauss-Kahn gefoult oder handelt es sich um einen geschickten Spielzug seines berühmten Anwalts für aussichtslose Fälle, Boris Palant? Nun ist das Opfer Nafissatou D. nur noch ein vermeintliches, da sie es auch in der Vergangenheit mit der Wahrheit nicht so ganz genau genommen und sich zudem mit Drogendealern eingelassen habe. Ob oder ob nicht die sexuellen Avancen des ehemaligen IWF-Chefs gewaltsam ausgerichtet waren, bleibt offen. Selbst wenn Nafissatou D. anschließend plante, daraus klingende Münze zu machen, bleibt eine Vergewaltigung eine Vergewaltigung. Wenn es so war. Interessant auch, warum ausgerechnet dieser Anruf mit dem Drogendealer aufgezeichnet worden ist? Wie praktisch für die Verteidigung! Angenommen dieses Techtelmechtel wäre einvernehmlich vonstatten gegangen, wie der nun erleichterte Angeklagte stets behauptete, so bleibt die Situation doch befremdlich: eine Angestellte der internationalen Firstclass-Kette Sofitel lässt sich willig mit einem Gast ein, betreibt womöglich Teilzeitprostitution? Wie aber passt das mit seinem fluchtartigen Aufbruch aus dem Hotel zusammen? Die Reputation des Opfers steht gegen die des Beschuldigten.   Ganz gleich wie die Verhandlung ausgeht; in Frankreich haben Frauen durch diesen Vorfall den Mut gefunden, die Annäherungsversuche des Lebemanns Strauss-Kahns öffentlich als das zu beschreiben, was sie sind: überheblich, respektlos und nicht selten einer Nötigung ähnlich. Ob alle Franzosen und v.a. alle FranzösINnen dieses Verhalten als lässliches Avec ihrer Präsidenten und Präsidenten in spe zu tolerieren bereit sind, bleibt durch Umfragen zu erfahren.  Aber ganz gleich, wie der Prozess am 18. Juli ausgeht; der IWF hat nun in Christine Lagarde eine Chefin, von der wohl kaum solche Eskapaden zu erwarten sind. Das Old-Boys-Netzwerk hat an Festigkeit verloren. Schade nur, dass Martine Aubry und Segolene Royal von ihrer Partei im Wahlkampf wieder in die zweite Reihe geschoben werden. Die Parteischefin der französischen Sozialisten (PS) und die Ex-Präsidentschaftskandidatin hätten gegen den zurückkehrenden, verlorenen DSK wohl kaum Chancen - so wenigstens die Medien. Ob der Sozialist mit Vergangenheit und einem zur Schau gestellten großzügigen Lebensstil tatsächlich das Rennen macht, bleibt abzuwarten. 
Strauss-Kahn kehrt "nicht als Held nach Frankreich zurück"
„Wir brauchen Strauss-Kahn“
Gerd Niewerth
Dominique Strauss-Khan und seine Frau Anne Sinclair. Foto: rtr
Paris. Französische Sozialisten sehen ihr Idol schon wieder als Herausforderer von Präsident Sarkozy.
Lotte Marie Schröder dagegen wird Geschichte schreiben, als erstes Kind, das eine deutsche Ministerin im Amt zur Welt gebracht hat. Herzlichen Glückwunsch für die Mama, Kristina Schröder, die nun als Bundesfamilienministerin am praktischen Beispiel vorführen kann, wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Amt, Familie und sie selbst umzusetzen ist. Günstig eignet sich nun die Sommerpause für die erste, intensive Babyzeit. Günstig scheint sich die vorübergehende Abwesenheit der Familienministerin für das Spiel der Bundesministerin für Arbeit und Soziales auszuwirken, kann Ursula von der Leyen doch – nun frei – die Frauenquote leichter in die Nähe des gegnerischen Tors platzieren. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt jedoch kontert und verlangt eine Quote erstmal für staatseigene Betriebe. Wo er Recht hat, hat er recht.
Hundt attackiert von der Leyen im Streit um Frauenquote
gau/abendblatt.de
„Der größte Nachholbedarf besteht nicht bei den privaten, sondern bei den Unternehmen mit staatlicher Beteiligung", sagt Dieter Hundt
Baby von Kristina Schröder ist da
Frauenquote
Von der Leyen will bei Frauenquote Fakten schaffen
Von Daniel Freundenreich
Berlin. Während Familienministerin Schröder Babypause macht, will Arbeitsministerin Ursula von der Leyen bei der Quote Fakten schaffen. Seit Monaten schwelt zwischen den Ministerinnen ein Streit darüber, was die Politik tun kann, damit die Dax-Konzerne mehr Frauen auf ihre Chefsessel hieven.

Was sonst noch so passierte auf dem Weg zu mehr Gleichstellung....
Wirtschaft:
Wie junge Mädchen und Frauen vorbereitet werden:
"Komm, mach MINT.": RWE tritt Nationalem Pakt für Frauen in MINT-Berufen bei
Bielefeld - Mit der RWE AG ist einer der europaweit größten Energieversorger dem Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) beigetreten. Damit unterstreicht RWE seinen Willen, mehr Frauen für die vielfältigen technischen Berufe in der Energiebranche zu gewinnen.

Beim ersten Kind klappt es noch
Limburger Schülerinnen nehmen bei einem Wettbewerb von FR und hessischen Unternehmerverbänden die Frauenquote aufs Korn – und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

PRESSEMITTEILUNG: Neue Transparenz zu „Frauen in Führungspositionen“ durch Veröffentlichung im Internet
TOTAL E-QUALITY fordert Veröffentlichungspflicht und grafische Aufbereitung der gelebten Chancengleichheit und lehnt gesetzliche Frauenquote ab

30.06.2011 – „Ein nachhaltiger gesellschaftlicher Bewusstseinswandel ist besser als eine Frauenquote für Aufsichtsräte“, sagt Eva Maria Roer, Vorsitzende von TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V.

Männer stellen bevorzugt Männer ein; ganz unabhängig von der tatsächlichen Qualität:
Frauenquote? Ja, bitte!
von Ruth Appel
Mehr Frauen in Deutschlands Chefetagen – das wäre sicher nichts Schlechtes, da sind sich Personalchefs und Feministinnen mal einig. Aber wie soll das gehen? Hilft nur eine gesetzlich festgelegte Frauenquote oder soll weiter auf freiwillige Vereinbarungen zwischen Politik und Wirtschaft gesetzt werden? http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/werbinich/frauenquote-ja-bitte/4333352.html

Verhaltener Start bei "Frauenseilschaften"
Von UNDINE ZEIDLER
Lilienthal. Mit sieben anderen Frauen beobachtet Tiedje fasziniert, wie da ein Handgriff helfen soll. Sie ist zufrieden, hat bei "Frauenseilschaften", der ersten Frauenmesse in Lilienthal gefunden, wonach sie gesucht hatte: Tipps zum Wiedereinstieg ins Berufsleben und Informationen, wie sich Frauen in der Gemeinde für ihre Belange einsetzen können. Und die Hilfe bei Stress - auch für Marion Tiedje ein Thema.

Politik:

4. Bilanz der Vereinbarung zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft vorgelegt
Staatssekretär Josef Hecken: "Viel getan, viel zu tun"
Berlin - Gut vorwärts gekommen, aber noch längst nicht am Ziel: So lautet das Resümee der 4. Bilanz der Vereinbarung zur Förderung von Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft, die die Bundesregierung und die Spitzenverbände der Privatwirtschaft am 2. Juli 2001 unterzeichnet haben. In den zehn Jahren, die inzwischen vergangen sind, hat es sichtbare Erfolge gegeben.


Maria Furtwängler: Deutsche Frauenpolitik ist zu träge
Frauen müssen nach Ansicht von Schauspielerin Maria Furtwängler (44) ganz selbstverständlich auf den Plätzen der Männer spielen.

CDU/CSU-Fraktion
Unternehmen denken langsam um - Mehr Frauen in Führungspositionen
Gleichberechtigung der Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt weiter verwirklichen Vor einem Jahr - am 1. Juli 2010 - setzte die Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit ihrem Beschluss zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen einen frauenpolitischen Meilenstein.

Sport:

Frauen-WM
Frauenfußball-Projekte - Stollen statt High Heels
Julia Witte
Essen. Die beiden Projekte „Spin“ und „2 x Elf für Essen“ werben für den Frauenfußball und fördern den interkulturellen Dialog. Im Vordergrund steht dabei ein respektvolles Mit- und Nebeneinander der verschiedenen Kulturen.

Spektakel mit Herz
Autor: Daniel Stolpe und Patrick Krull
Warum Frankfurt/Main als Hauptstadt des deutschen Frauenfußballs gilt. DFB-Präsident Theo Zwanziger lobt: "Eine fantastische Atmosphäre"
In dem Spielort finden vier WM-Partien statt, davon im Idealfall drei mit deutscher Beteiligung

Braucht auch der Fußball eine Frauenquote?
Für "Welt Online" diskutierten sieben Frauen aus Sport, Politik und Gesellschaft über die Chancen, die sich aus der Weltmeisterschaft für Frauen ergeben.

International:

Reale Macht kann sich ganz unterschiedlich präsentieren...

Die Waffen der japanischen Frau
Harte Zeiten für Japans Männer: Immer dürftiger fällt das Taschengeld aus, das die Ernährer traditionell von ihren Ehegattinnen zugeteilt bekommen. Neue Bescheidenheit ist die Devise auch beim Mittagessen. von Martin Kölling, Tokio

Argentiniens Präsidentin Kirchner
Schwarze Witwe im Wahlkampf
Von Katharina Peters, Buenos Aires
Argentiniens Präsidentin hat sich entschieden: Cristina Kirchner will wieder für das höchste Amt kandidieren. Seit dem Tod ihres Mannes hat sie viel Sympathie erfahren - und ihre Trauer weiß sie geschickt zu nutzen. Doch jetzt erschüttert ein Skandal die sicher geglaubte Wiederwahl.

WORLD CULTURE FESTIVAL
Emanzipation im Sultanat Oman
Frauen in der Politik, in der Führungsriege in Unternehmen und selbstverständlich am Steuer eines Autos: Das Sultanat Oman gilt als Vorbildstaat in Bezug auf die Gleichstellung der Frau in der arabischen Gesellschaft. Omani Women´s Association zeigt auf dem World Culture Festival in Berlin, wie Emanzipation in dem arabischen Land funktioniert

Yingluck Shinawatra zur Wahl in Thailand
„Thaksin ist ein wichtiger Berater“
von FOCUS-Korrespondent Gunnar Heesch (Bangkok)
Die Schwester des geschassten Premiers Thaksin Shinawatra hat gute Chancen, heute die Parlamentswahl in Thailand zu gewinnen. Im FOCUS-Online-Interview spricht Yingluck Shinawatra über die Versöhnung des Landes und den Einfluss ihres Bruders.

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