Mittwoch, 12. Oktober 2011

Das waren die 39. & 40. Kalenderwoche: "bei gleicher Qualifikation" - Friedensnobelpreis



weitere links finden Sie unten


"Bei gleicher Qualifikation werden bevorzugt Frauen eingestellt" soll in Stellenanzeigen potentiellen Bewerberinnen signalisieren, dass sie entweder ausdrücklich erwünscht sind oder dass ihnen die Tür offen steht, wenigstens theoretisch. Worin aber besteht diese (vermeintlich) gleiche Qualifikation? In der Fähigkeit bestimmten Abläufen zu folgen? Wie z.B. beim Autofahren, in der Lage zu sein, Kupplung, Gas- und Bremspedal zu beherrschen und zu wissen, wie und warum ein Blinker gesetzt wird? Oder bezieht sich der Begriff auf das Gesamtpaket "Autofahren", also auch auf das Verhalten gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern? Gleiches Wissen wird offenbar von Frauen und Männern unterschiedlich angewendet, berücksichtigt man die nachweisbaren Erfolge gemischter Teams.  So bequem einheitliche Maß-Stäbe sein mögen, so wenig taugen sie, um z.B. die bei Kindererziehung, Ehrenamt oder Angehörigenpflege erworbenen Fähigkeiten für den an Zahlen ausgerichteten Businessbereich einzuschätzen - bei Frauen wie bei Männern.
"Kulturrevolution" war das Motto des Tages, an dem 42 Unternehmen das Total-equality-Prädikat in Berlin entgegen nehmen konnten. Am letzten Dienstag wurde in Keynotes und Podiumsdiskussionen schnell deutlich, dass z.B. geradlinig verlaufende vom restlichen Leben kaum gestörte sog. "Kaminkarrieren" zunehmend zu den Auslaufmodellen gehören müssen. Eine Umstrukturierung der Unternehmenskultur birgt in der Praxis viele Hürden. Die in diesem Zusammenhang vorgestellte Untersuchung von KPMG zeigt aber, dass nicht nur Frauen an einer Integration von Berufs- und Familienleben interessiert sind, dass Karriere - auch unter gut qualifizierten Männern - nicht notwendig das alleinige Lebensziel ist. Der Weg zur gelebten gesellschaftlichen Realität allerdings ist weit; steht doch ein Wertesystem auf dem Spiel, dass sich im Wirtschaftsteil oder unter der Rubrik Vermischtes der Tagespresse verfolgen lässt. Jüngstes Beispiel: Léo Apotheker, den es offenbar in den sehr gut dotierten Spitzenposten nicht lange hält. Keine 12 Monate wirkt er als Chef bei SAP, als der Softwarehersteller sich "überraschend" (Handelsblatt) von ihm trennt und kaum 11 als Vorstandsvorsitzender bei Hewlett-Packard, nach einer "abrupten Ablösung" (FAZ). In beiden Unternehmen stimmten die Zahlen nicht und bei SAP wurde sein rüder Führungsstil - unter dem wohl auch Kunden zu leiden hatten - offensichtlich nicht geschätzt.  Was stimmt dann? Für Apotheker in jedem Fall der diamantene Handschlag mit dem ihn HP entlässt. Neben Abfindung, Umzugsbeihilfen, und Grundgehalt sorgt ein großzügiger "Pay-for-Results-Plan" für eine zusätzliche Ausschüttung von 2,4 Millionen US-Dollar. Results? HP-Aktien haben während der Amtszeit des Scheidenden mehr als 45 Prozent an Wert verloren. Auch ein Blick auf den Zeitraum verwundert. Hat sich SAP im Februar 2010 von seinem Chef getrennt, vollzieht sich der Abschied bei HP im September 2011.
Kompetenz? Qualifikation? Eher war wohl jener Automatismus wirksam, der Entscheider bei Einstellungen und Beförderungen nur den Kandidaten wählen lässt, in dem mann sich selbst wieder erkennt - Ähnlichkeitsprinzip genannt und Dank des drohenden Quoten-Schwerts zunehmend öffentlich reflektiert. Bevor eine Lea Apotheker Gelegenheit haben wird, Ähnliches zu vollbringen, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Die tatsächliche NachfolgerIN von Léo, Meg Whitman, soll dagegen nur einen Dollar verdienen und ihre Gratifikation in Aktienoptionen erhalten. Nun gut, es trifft keine Arme, der Unterschied aber ist deutlich. Es wird also noch viele Debatten brauchen - unter Frauen - um eigene Beurteilungskriterien zu finden: woran messen Frauen Führungsstärke und Kompetenz, wie sieht weibliche Souveränität aus und wie buchstabiert frau Überzeugung oder Durchsetzungsfähigkeit? Es gilt, zu einem selbstverständlichen Selbst-Bewusstsein zu gelangen, das frau nicht reflexartig in die Nettigkeitsfalle tappen und nicht angestrengt eine z.T. unauthentische Toughness vor sich her tragen lässt.
Kulturrevolution? Kulturrevolution! Der Friedensnobelpreis ist in der letzten Woche drei Frauen verliehen worden. Frauen, die in ihren Ländern zum Frieden, zu wirtschaftlichem Aufstieg und zu einer zur Befreiung einer jegliche Entwicklung erstickenden Diktatur beigetragen haben und es noch tun, mit ungewissem Ausgang. Frauen, die in einer ausgeprägten Männergesellschaft ihren eigenen Werten gefolgt sind. Oslo sei Dank, dass die Verdienste und der Mut von Leymah Roberta Gbowee (Liberia), Ellen Johnson-Sirleaf (Liberia) und Tawakkul Karman (Jemen) internationale Ehrung erfahren. Doch der Weg ist weit: jemenitische Frauen, mussten ihre Freude teuer bezahlen. 40 Verletzte ist die traurige Bilanz ihrer Demonstration, die am Montag mit Steinen und Flaschen attackiert wurde.



FRIEDENSNOBELPREIS:
Friedensnobelpreis für drei Frauenrechtlerinnen
Friedensnobelpreis für drei Frauen – Liberias Präsidentin Ellen Johnson-Sirleaf, die Menschenrechtlerin Leymah Gbowee und Tawakkul Karman aus dem Jemen.
Der Friedensnobelpreis belohnt in diesem Jahr drei Frauen aus Afrika und der arabischen Welt für ihren Kampf gegen Krieg, Gewaltherrschaft und Unterdrückung von Frauen.

Die Vergabe des Friedensnobelpreises: Eine gute Wahl
Von Lutz Warkalla
Das hat es noch nie gegeben: Gleich drei Frauen werden in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet - in der gesamten Geschichte des Preises wurde diese Ehre zuvor nur zwölf Frauen zuteil.
Die Auszeichnung in diesem Jahr hat - nicht nur, was die Zahl der Geehrten betrifft - eine dreifache Dimension: Sie stärkt (mit der Preisvergabe an die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf) Frauen, die sich weltweit für eine faire Teilhabe in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik auf allen Ebenen einsetzen.

Frauen-Power: Sanft, aber gewaltig
Autor: Jens Wiegmann;Eva Marie Kogel;Christian Putsch
Das Nobelpreis-Komitee in Oslo ehrt in diesem Jahr drei Frauen: die Präsidentin Liberias, eine Aktivistin aus demselben afrikanischen Land und eine Anführerin der Proteste im Jemen

Obama will nach Nobelpreisvergabe mehr Macht für Frauen
USA fordern Freilassung von Chinesem Liu Xiaobo
Nach der Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreises an drei Frauen aus Liberia und dem Jemen hat US-Präsident Barack Obama für mehr weibliche Führungspersönlichkeiten geworben. Der Preis für Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf, die ebenfalls aus dem Land stammende Friedensaktivistin Leymah Gbowee und die Menschenrechtsaktivistin Tawakkul Karman aus dem Jemen mache deutlich, dass mehr Frauen in leitenden Positionen "für alle ein Gewinn" seien, sagte Obama.

Drei starke Frauen
Der Friedensnobelpreis ehrt furchtlose Streiterinnen für Demokratie und Frauenrechte
Zum ersten Mal ist der Friedensnobelpreis an drei Frauen vergeben worden. Die Lebensläufe der Preisträgerinnen sind sehr unterschiedlich. Ihnen gemeinsam ist der Mut, sich gegen Unrecht aufzulehnen.
Kopenhagen.

Friedensnobelpreis 2011: "Kein Frieden ohne Frauen"
Quelle: Barbara Unmüßig
Drei Frauen engagieren sich gewaltfrei gegen Krieg und Gewaltherrschaft und für Demokratie und Frauenrechte.
"Wir freuen uns über die Entscheidung des Friedensnobelpreiskomitees, den diesjährigen Friedensnobelpreis den drei Frauenrechtlerinnen Leymah Roberta Gbowee (Liberia), Ellen Johnson-Sirleaf (Liberia) und Tawakkul Karman (Jemen) zu verleihen.

Frauendemo im Jemen angegriffen
Sanaa. Jemenitische Regierungsanhänger haben einen Freudenumzug von Frauen anläßlich des Friedensnobelpreises für die Journalistin Tawakkul Karman angegriffen.

Mehr zur weiblichen Bewertungskriterien unter:

KERSTIN PLEHWE: FEMALE LEADERSHIP
Die Macht der Frauen
In ihrem neuen Buch “Female Leadership – Die Macht der Frauen” hat sich die Publizistin Kerstin Plehwe herausragende Frauen und Vorbilder aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Sport und Kultur herausgegriffen.

Zum Frauen- und Mädchentag: International renommierte Dialog-Expertin Kerstin Plehwe kommt am 4. Oktober nach Seckach
Wichtig ist der Mut zur Authentizität
Von unserem Redaktionsmitglied Maria Gehrig

Autor: Andrea Seibel
Das erotische Kapital mächtiger Frauen
Wer charmant ist, ist auch attraktiver. Die britische Soziologin Catherine Hakim erforscht das "erotische Kapital". Ein Gespräch über Sex und Macht.
Ihre These, dass Attraktivität und Ausstrahlung im Zusammenspiel mit Intelligenz, Bildung und sozialer Kompetenz die Gesamterscheinung eines jeden Menschen bestimmen, wird reduziert auf die Botschaft, Frauen könnten sich hochschlafen, wer schön ist, verdiene besser. Hakims Buch, inzwischen ein Bestseller, wirft aber eine tiefere Frage auf: Gibt es eine Eigenschaft, die wir nicht ernst genug nehmen – „erotisches Kapital“?

Schwarzer: Das Problem der Frauen sind die Frauen
ANNA-MARIA WALLNER UND BETTINA STEINER (Die Presse)
Die deutsche Feministin und „Emma“-Herausgeberin Alice Schwarzer hat ihre Memoiren geschrieben. Bevor sie ihren „Lebenslauf“ am Dienstag in Wien vorstellt, beantwortete sie der „Presse“ per E-Mail einige Fragen.

Politik:

Piratenpartei stellt sich vor
Die drei Fragezeichen
von Hubertus Volmer
Alle Welt spricht über den Euro, nur die Piraten haben dazu keinen Beschluss. Politsprech können sie auch, es klingt nur deutlich anders. "Wir haben kein Programm anzubieten, sondern ein Betriebssystem", sagt die Bundesgeschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband.

Frauen und der Silberschatz des Alters
Fachkräftemangel: Arbeitsministerin wirbt für einen Umbau der Lebens- und Arbeitsbedingungen
Volles Haus auf Schloß Kapfenburg: Die Unternehmerschaft Ostwürttembergs war zum Fachkräfteforum gekommen und hörte kompakte Kurzreferate auf dem Podium und eine intensive Rede der Bundesministerin Ursula von der Leyen.

Bündnis 90/Die Grünen
Ohne Quote bleiben Frauen außen vor
Zu den Äußerungen von Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, in dieser Legislaturperiode keine Frauenquote für Führungspositionen in Unternehmen einführen zu wollen, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Frauenpolitische Sprecherin und Mitglied des Bundesvorstands von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:


Politik international:

WAHLRECHT IN SAUDI-ARABIEN
Ein großer Schritt für saudische Frauen
Frauen dürfen ab 2015 als Wählerinnen und Kandidatinnen zu den Bezirksräten antreten. Sie sollen sogar im Schura-Rat sitzen, einem Gremium, das den König berät.
VON KARIM EL-GAWHARY
SAUDI-ARABIEN taz | Jetzt schlägt auch noch die Stunde der Frauen. König Abdullah hat den dortigen Frauen erstmals politische Rechte eingeräumt. Sie dürfen bei den nächsten Bezirkswahlen als Kandidatinnen und Wählerinnen teilnehmen und sie dürfen fortan im Schura-Rat sitzen, einem beratenden Gremium, das dem König zur Seite steht.

Kommunales Frauenwahlrecht
Saudi-Arabiens Alibi-Reförmchen
Von Abdel Mottaleb El Husseini
Überraschend hat der greise saudische Monarch Abdullah das kommunale Wahlrecht für Frauen eingeführt. Doch das ist kein Zeichen einer verspäteten politischen Einsicht, im Gegenteil. Gegen einen echten Erneuerungskurs wehrt sich das Königreich mit aller Macht - und viel Geld.
Riad - Der "Hüter der heiligen Stätte des Islam", wie er sich gerne nennt, geht in die Offensive: Der 87-jährige saudische König Abdullah Bin Abd al-Asis lenkte mit einem theatralischen Coup die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich.

Männer wählen Gemeinderäte in Saudi-Arabien
Kommunalwahl in Saudi-Arabien
Zweiter Urnengang in der Geschichte des Landes
Zum zweiten Mal in der Geschichte des Landes wird in Saudi-Arabien eine Wahl abgehalten. Bei der Kommunalwahl, bei der erneut nur Männer stimmberechtigt sind, bewarben sich mehr als 5300 Kandidaten.

Lage von Frauen in Afghanistan verschlechtert
Zehn Jahre nach Beginn des internationalen Afghanistan-Einsatzes hat die Frauenhilfsorganisation medica mondiale eine verschlechterte Lage von Frauen in dem Land beklagt.
Die Gründerin der Organisation, Monika Hauser, kritisierte im Deutschlandradio Kultur, 80 Prozent der afghanischen Frauen würden heute zwangsverheiratet. Davon sei etwa die Hälfte jünger als 16 Jahre.

Per Zufall ins Protestzelt  Stav Shaffir kämpft für Sozialreformen in Israel
Von Andrea Nüsse
Berlin - Stav Shaffir kann eigentlich zufrieden sein. Die kleine zierliche Frau mit den langen, roten Haaren ist eines der öffentlichen Gesichter der sozialen Protestbewegung in Israel. Die 26-jährige Journalistin gehört zu der kleinen Gruppe, die am 14. Juli in Tel Aviv die ersten Zelte aufbaute, um für mehr Geld für Bildung und Wohnraum, eine Erbschaftssteuer und ein gerechteres Steuersystem zu demonstrieren.

LÄNDERVERGLEICH
Hier haben Frauen die meisten Chancen
ISLAND UND SCHWEDEN AN DER SPITZE – DEUTSCHLAND KOMMT NICHT UNTER DIE TOP 20
Seit Montag hat Dänemark eine neue Mitte-Links-Regierung. Die geht gleich die ersten Reformvorhaben an: Das Ausländerrecht wird gelockert, die Steuern sollen sozialer erhoben werden. Und auch sonst ist die Koalition progressiv.

Autor: Naomi Wolf
Frauenrechte, ein unterschätzter Wirtschaftsfaktor
Insbesondere in den ärmsten Ländern dieser Erde werden Frauen unterdrückt. Doch gerade die Ungleichbehandlung von Frauen zementiert die Armut in diesen Ländern. Das Nachrichtenmagazin Newsweek veröffentlichte kürzlich die Titelgeschichte "Globaler Frauenfortschrittsbericht für 2011" mit einer Länder-Rangliste. Die obersten und die letzten Ränge entwerfen dabei das Bild zweier vollkommen unterschiedlicher Welten.

Glück: "Österreich ist ein Macho-Land"
Noch immer geben es Frauen am Arbeitsmarkt billiger als Männer. Warum die Politik wenig tut, weiß die Beraterin Heidi Glück.
Lange war Heidi Glück die Frau, die hinter Wolfgang Schüssel ihren Mann stand. Als Sprecherin und Beraterin des Ex-Kanzlers kannte sie Männerbünde von innen. Heute nutzt Glück ihr Wissen als Beraterin.



Frauensprecherinnen: "Töchter" 2012 in der Hymne
Der Antrag zur Änderung der Hymne wird bald im Parlament eingebracht. VP-Frauensprecherin Schittenhelm ist überzeugt, eine Mehrheit zu finden.
Die Frauensprecherinnen von ÖVP, SPÖ und Grünen zeigen sich überzeugt, dass die "Töchter" bereits 2012 in der Bundeshymne vorkommen werden, berichtete das Ö1-Mittagsjournal am Samstag. 

 http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/695745/Frauensprecherinnen_Toechter-2012-in-der-Hymne?from=gl.home_politik

Erste Frau an der Spitze der Notenbank
Maria Schaumayer wird 80
Wien. Eine große Frau der heimischen Politik und Wirtschaft feiert diese Woche ihren 80sten Geburtstag: Maria Schaumayer war die erste Frau an der Spitze der Nationalbank und zuletzt, von 2000 bis 2005, Regierungsbeauftragte für die NS-Zwangsarbeiterentschädigung. Seither hat sie öffentliche Auftritte eher gemieden, am heutigen Dienstag gibt es aber in der OeNB einen Festakt aus Anlass ihres Jubiläums.

Frauenquote in der polnischen Politik
Quotengesetz bringt nicht mehr Frauen ins Parlament
Von Elisabeth Lehmann
Der polnische Präsident Bronislaw Komorowski hat ein Gesetz zur Frauenquote auf den Weg gebracht. Seitdem müssen mindestens 35 Prozent der Namen auf den polnischen Wahllisten weiblich sein. Doch die polnischen Frauen ziehen trotzdem nicht ins Parlament ein.

Polen im Wahlkampf
Engel, Hooligans und antideutsche Parolen
Von Christina Hebel
Wahlkampf-Endspurt mit Frauen und Ängsten: Der erzkonservative Jaroslaw Kaczynski macht Boden gut gegen Polens Ministerpräsident Donald Tusk. Der 62-jährige Junggeselle schmückt sich mit hübschen Mädchen, unterstellt den Deutschen Großmachtträume - und lobt polnische Hooligans als "Patrioten".

Wirtschaft:

Autor: Gesine Schwan
Mehr Chefinnen braucht das Land
Familienunternehmen übernehmen bei der Förderung eine Vorbildrolle und geben gesellschaftliche Impulse. Damit setzen die meisten mittelständischen Firmen auch in der Personalpolitik auf nachhaltiges Handeln
Lösungen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen eine immer größere Rolle

Mittelstand ist spitze
Gleichberechtigte Aufstiegschancen bieten Vorteile im Wettbewerb
Jedes fünfte kleinere und mittlere Unternehmen hat einen weiblichen Vorstand
Während in Wirtschaft und Politik weiterhin heftig über Quoten für Vorstandsetagen diskutiert wird, haben Frauen die Führungsebenen längst erreicht - zumindest im deutschen Mittelstand. Tendenz: weiter steigend. Damit gibt der Mittelstand nach Angaben von Ursula von der Leyen (CDU) ein positives Signal.

Personalien mit großer Symbolkraft
Autor: Ileana Grabitz
Ileana Grabitz über Frauen in Dax-Vorständen
Man könnte den Eindruck bekommen, die deutsche Wirtschaft sei auf den Geschmack gekommen: Jahrzehntelang tat sich so gut wie gar nichts beim Thema Frauenförderung. Allen treuherzigen Bekundungen zum Trotz blieben die Führungsetagen fast allein den Herren vorbehalten. Inzwischen jedoch ist tatsächlich Bewegung in die Sache gekommen. Wohl auch weil die Politik - getrieben vom Fachkräftemangel - die Wirtschaft mehr denn je unter Druck setzt, weibliche Talente bei der Besetzung von Top-Posten stärker zu berücksichtigen, scheinen die Unternehmen endlich aus ihrer Lethargie herauszufinden.

Gemeinsam für mehr Frauen in MINT: FH Kaiserslautern tritt dem Nationalen Pakt bei
Christina Haaf M.A.
Mit zahlreichen Maßnahmen strebt die technisch-naturwissenschaftlich geprägte Fachhochschule Kaiserslautern die Erhöhung des Anteils von Frauen auf allen Qualifikationsstufen an. Jetzt ist die Hochschule dem Nationalen Pakt „Komm, mach MINT.“ beigetreten, um auch in der Öffentlichkeit eine größere Wahrnehmung dieser Angebote zu erreichen.

Autor:  Anne Rasmus
TECHNISCHE BERUFE
Die weibliche Seite des Ingenieurs
Viele Frauen haben sich in den technischen Männerdomänen bis an die Spitze gearbeitet. Nun werden 25 von ihnen ausgezeichnet.
Die 25 einflussreichsten Ingenieurinnen Deutschlands sind am Dienstag in Berlin gekürt worden. Ausgewählt wurden sie aus mehr als 200 Kandidatinnen, die von Verbänden, Hochschulen, Firmen und Einzelpersonen im Frühjahr benannt worden waren. „Wir suchen Vorbilder“, sagt Karin Diegelmann vom Deutschen Ingenieurinnenbund (dib), dessen Idee die Wahl der Top 25 war.

Gesundheit:

Forscher plädieren für Erweiterung der HPV-Impfung
Harald zur Hausen, Ehrenpräsident der 27. Internationalen Papillomavirus Konferenz, die im September in Berlin stattfand, unterstrich noch einmal seine Auffassung, dass auch Jungen gegen krebserregende humane Papillomviren (HPV) geimpft werden sollten. Anna Giuliano vom Moffitt Cancer Center in Florida analysierte nun erstmals, wie verbreitet krebserregende HPV beim Mann sind und wie lange die Infektionen bestehen, bis sie abklingen. 

Hessische Hausärztinnen: Eigene Interessenvertretung im Verband
Frankfurt/Main – Die Medizin wird weiblich, ihre Gremien nicht: Ärztinnen sind in Präsidien von Fachgesellschaften und Delegiertenversammlungen von Berufsverbänden, in Ärztekammervorständen und Fachausschüssen von Kassenärztlichen Vereinigungen meist immer noch eine Minderheit. Hausärztinnen aus der Delegiertenversammlung des Hessischen Hausärzteverbands haben sich jetzt innerhalb ihres Verbands zu einer eigenen Interessenvertretung zusammengeschlossen. http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/47547/Hessische_Hausaerztinnen_Eigene_Interessenvertretung_im_Verband.htm

Besser Psychopath als Aktienhändler
Aktienhändler verhalten sich noch rücksichtsloser als Psychopathen - zu diesem Ergebnis kommen Schweizer Wissenschaftler in einer Vergleichsstudie.
Thomas Noll und Pascal Scherrer von der Uni Sankt Gallen haben das Verhalten von 27 Tradern untersucht, die bei Schweizer Banken, Rohstoffhändlern und Hedgefonds tätig sind.

Wann sind Frauenstimmen sexy?
Göttinger Verhaltensforscher widerlegen Forschungen zum Klang von Stimmen während der fruchtbaren Tage.
GÖTTINGEN (pid). Frauen signalisieren unbewusst durch den Klang ihrer Stimme, ob sie empfängnisbereit sind. Diesen Schluss legen mehrere wissenschaftliche Studien nahe, die in jüngster Zeit veröffentlicht wurden.

Kunst und Literatur:

Eine Liebeserklärung: «Sieben Frauen aus Tripolis»
Der kleine Junge Hadachinou spielt mit Puppen und liebt die Gesellschaft von Frauen. Er wächst in Tripolis auf in einer Zeit vor dem Diktator Muammar al-Gaddafi.
Berlin (dpa) - Der kleine Junge Hadachinou spielt mit Puppen und liebt die Gesellschaft von Frauen. Er wächst in Tripolis auf in einer Zeit vor dem Diktator Muammar al-Gaddafi. Statt seine Zeit mit anderen Jungen zu verbringen, flüchtet Hadachinou sich lieber in die Arme seiner Tanten oder Freundinnen der Mutter. Und lauscht dabei wie die Frauen über die Männerwelt lästern.

Kunst blickt auf Frauen
Autor: MARIE-LOUISE ABELE
Reutlingen.  Es sind elf Frauen, die Reutlingen mitprägten. Mit ihnen beschäftigen sich nun Gedok-Künstlerinnen per Jubiläumsausstellung im Rathaus - aus elf ganz unterschiedlichen künstlerischen Perspektiven."Kunst blickt auf Frauen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der Lokalgeschichte Reutlingens": So fasste es Agnete Bauer-Ratzel, die Erste Vorsitzende der Gedok Reutlingen, bei der Eröffnung am Montag kurz zusammen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen