Dienstag, 3. April 2012

Das war die 13. Kalenderwoche: Klischees können so schön sein....

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"Jemals eine Piloerektion erlebt"? Bestimmt! Alle!
Diese Frage richtet sich nämlich an Interessenten des Modells Jaguar XK. Klingt irgendwie aufregend und ein bisschen unanständig. Pilo lässt sich ohne allzu viele Umstände mit Pilot assoziieren und erektion.... Na ja, Sie wissen schon. Wer nun indigniert zum nächsten Artikel weiterblättert, bringt sich um die Auflösung; denn umgangssprachlich müsste es heißen: "Jemals eine Gänsehaut erlebt?" Waren die Werbemacher um die Erweiterung unseres Wortschatzes bemüht, indem sie einen medizinischen Begriff für das Phänomen bemühten, das ganz profan bei Kälte, Aufregung oder auch Ekel auftreten kann? Wohl kaum; denn die Zielgruppe, die hier angesprochen werden soll, dürfte männlich und zwischen 25 und maximal 35 sein – oder sich so fühlen. Ob dieses lustige Wortspiel, dass sich am James-Bond-Klischee orientiert, auch die tatsächliche Käufergruppe anspricht, die immerhin 91.200,-€ als Grundpreis für die Kontraktion des Haarbalgmuskels berappen soll, bleibt fraglich. Bei meiner Recherche im näheren Umfeld – finanziell entsprechend potent – musste die Hürde des Werbespruchs erst überwunden werden, um einen freien Blick auf den attraktiven Flitzer zu bekommen.
Abenteuer, das Dasein als einsamer Wolf mit ungebremstem Fahrvergnügen genießen, lautet konstant die Werbebotschaft deutscher Autohersteller und richtet sich fast ausschließlich an Männer, die – gleich welchen Alters – kaum der Überzeugung bedürfen. Dagegen gilt es, den Partnerinnen die Investition schmackhaft zu machen, um nicht den Haussegen schief hängen zu lassen und um sich nicht allzu sehr der Lächerlichkeit preis zu geben (vergleiche oben). Das sagt jedenfalls mein Mann und überredete mich, ihn zur Präsentation des neuen Mercedes SL in der Berliner Niederlassung zu begleiten. Eine Modenschau exklusiver Designer-Damenmode eröffnete das Spektakel, das seinen krönenden Abschluss mit dem hereinfahrenden Star auf dem Laufsteg fand – natürlich mit Model (immerhin in Abendrobe) auf der Kühlerhaube. Soweit, so normal. Schnell ist dieses Bild auch jenen präsent, die nicht dabei waren. Etwas schwieriger wird es wohl bei der Vorstellung, dass eine Fahrerin den Wagen steuert und einer der Ingenieure oder Techniker des Hauses – gerne auch jünger – auf der Kühlerhaube balanciert. Eine simple 1:1 – Umkehrung der Verhältnisse dürfte aber auch in diesem Kontext kaum die Lösung sein, denn Frauen setzen nun mal andere Schwerpunkte, auch wenn sie gerne schnelle Autos sportlich fahren. Mit der wachsenden Zahl an Akademikerinnen, Frauen in Führung und in technischen Berufen erschließt sich nicht nur für Autohersteller eine attraktive Zielgruppe; Frauen, die durchaus unabhängig vom Partner einen solchen – auch familienuntauglichen - Wagen reizvoll finden könnten. Um sie außerhalb des toten Winkels und des Klischees wahrzunehmen, müssten Verantwortliche in den Marketing- und PR-Abteilungen vor dem Abbiegen mal den Blick über die Schulter wagen.

Erste Beispiele wie Autowerbung anders aussehen könnte:
Ein Beispiel aus Frankreich:
und aus Deutschland:
Der Mercedes SLK 250 CDI tritt auf dem Hockenheimring gegen einen Mercedes 190 2.5-16V Evo an.
Hinterm dem Steuer sitzen Ex-DTM-Pilotin Ellen Lohr und Ex-DTM-Pilot Roland Asch.

Gefangen im Neurononsens
Zwischen Barbie und Matchbox-Autos: Die amerikanische Psychologin Cordelia Fine spürt der "Geschlechterlüge" nach Von Marion Lühe
Immer wieder hört man von bemühten Eltern, sämtliche Versuche, ihre Kinder geschlechtsneutral zu erziehen, seien gescheitert. Mädchen hätten die ihnen zum Spielen angebotenen Autos ins Puppenbett gelegt, Jungen hätten der Barbie-Puppe kurzerhand den Kopf abgerissen.

MIGRANTINNEN INTERESSIERT AN TECHNIK
Studie zeigt Aufgeschlossenheit für neue Berufswege
Das Potenzial junger Frauen mit Migrationshintergrund wird in der Wirtschaft und Wissenschaft nicht ausreichend erkannt. Dabei kann sich jedes dritte Mädchen mit Zuwanderungshintergrund vorstellen, einen technischen Beruf zu erlernen.
Rund ein Drittel der Mädchen mit Zuwanderungshintergrund kann sich vorstellen, später in einem technischen, ingenieurwissenschaftlichen, handwerklichen oder IT-Beruf zu arbeiten. Das ist das Ergebnis einer Befragung im Rahmen des Girls’Day 2011 von über 2.000 Mädchen zu ihren Berufswünschen.

Weitere entscheidende Schwerpunkte dieser Woche:

Gleichstellungsdebatte
Unter Frauen
Über die Frauenquote zu diskutieren kann auch Spaß machen – zumindest solange keine Männer dabei sind. Ein Besuch bei den Frauen der International Bar Association.
Von CAROLINE FREISFELD

Der Zorn der Frauen
Weibliche Abgeordnete von CDU und FDP stimmen beim Betreuungsgeld nicht mehr mit ihrer schwarz-gelben Koalition
Von Robin Alexander
Am Donnerstag schrammte Schwarz-Gelb knapp an einer großen Blamage vorbei. Denn im Bundestag wurde nicht weniger geprobt als ein Aufstand der Frauen von CDU und FDP gegen ihre eigene Kanzlerin. Am frühen Abend stand ein Antrag der Grünen zur Abstimmung: "Kein Betreuungsgeld einführen - Kinder und Familien durch den Ausbau der Kindertagesbetreuung fördern."


Politik:

Millionen Minijobberinnen droht Altersarmut
Berlin. Millionen Minijobberinnen in Deutschland sind von Altersarmut bedroht. Gefährdet sind sie vor allem dann, wenn sie jahrzehntelang nur einen 400-Euro-Minijob ohne soziale Absicherung haben.
Ihre Rente wird nach heutigen Werten dann monatlich deutlich unter 200 Euro liegen, geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Links-Fraktion hervor, die der Nachrichtenagentur dpa in Berlin vorliegt.

Das Papa-Problem der SPD
VON Michael Schlieben
Sigmar Gabriel wird demnächst Vater. Setzt er deshalb aus? Gar im Wahlkampf? Genossinnen und andere Feministinnen machen daraus ein Politikum.
Kann ein junger Vater Kanzler werden? Darf der Vorsitzende einer Volkspartei ein paar Monate Auszeit nehmen, um den frischgeborenen Nachwuchs zu wickeln und in die Kita einzugewöhnen? Will er lieber sein Kind oder seine Partei im Stich lassen? Und weckt seine Abwesenheit nicht Begehrlichkeiten bei den Kollegen, die, ehrgeizig und kinderlos, einfach weiter arbeiten?

"Die Piraten sind die Neuen. Wir sind die Grünen"
Renate Künast twittert nicht, hat aber etwa 9000 Freunde bei Facebook. Auch mit dem Wort Shitstorm kann sie etwas anfangen. Die Piratenpartei sieht sie als eine Art Herausforderung.
Von Jochen Gaugele und Claus Christian Malzahn

Pfarrerstochter auf Stimmenfang für die Linken
Pfarrerstochter Katharina Schwabedissen gilt selbst bei politischen Gegnern als ehrliche Haut. Deshalb soll sie nun die Linkspartei in den Wahlkampf führen – und auch im Bürgertum Wähler fischen. Von Till-R. Stoldt


Hauptstadt:

Ministerin Schröder: "Kitas haben einen positiven Einfluss auf das Wohlergehen von Alleinerziehenden und ihren Kindern"
Neue Studie über die Auswirkungen von Ganztagesbetreuung für die Kinder von Alleinerziehenden vorgestellt
Frühkindliche Betreuung hat gerade für Kinder von Alleinerziehenden positive Auswirkungen, da unter anderem das Armutsrisiko, von dem Alleinerziehende überdurchschnittlich häufig betroffen sind, durch eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung gesenkt werden kann. Das ist eines der Ergebnisse der Studie "Gesamtgesellschaftliche Effekte einer Ganztagesbetreuung von Kindern von Alleinerziehenden", des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag des Bundesfamilienministeriums und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Bundesministerin Schröder: "Frauen nutzen persönliche Kontakte im Beruf zu wenig"
Kooperation von Bundesfamilienministerium und XING hilft Frauen beim Aufbau eines persönlichen Netzwerks
Gerade nach einer längeren Unterbrechung führt der Weg zurück ins Arbeitsleben oft über persönliche Kontakte. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kooperiert daher mit dem beruflichen Netzwerk XING, um Frauen, die nach einer Baby- oder Familienpause wieder ins Arbeitsleben einsteigen wollen, beim Aufbau eines persönlichen Kontaktnetzes zu unterstützen und ihnen so die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern.

Antrag
des Landes Baden-Württemberg
Entschließung des Bundesrates zur Bekämpfung der Entgeltungleichheit von Frauen und Männern

Gesetzgeberischer Handlungsbedarf bei Genitalverstümmelung besteht nicht
Berlin: (hib/BOB) Ein zwingender gesetzgeberischer Handlungsbedarf bei Genitalverstümmelung ergibt für die Bundesregierung derzeit nicht. Sie sei nach geltendem Recht bereits strafbar, betont die Bundesregierung in ihrer Antwort (17/9005) auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion (17/8811). Sie stelle eine vorsätzliche oder gefährliche Köperverletzung mittels einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeugs dar. Ob zusätzlich der Tatbestand der Misshandlung von Schutzbefohlenen erfüllt sei, hänge von den Umständen des Einzelfalls ab, ebenso ob eine schwere Köperverletzung wegen Verlustes der Fortpflanzungsfähigkeit vorliegt.

Länder sollen sich an Hilfen für Opfer sexueller Gewalt in Familien beteiligen
Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Berlin: (hib/AW) Die Abgeordneten aller Fraktionen im Familienausschuss appellieren an die Bundesländer, sich an den Hilfeleistungen für Opfer sexueller Gewalt im familiären Umfeld gemäß den Empfehlungen des Runden Tischs „Sexueller Kindesmissbrauch“ zu beteiligen. Dieser hatte sich neben den Entschädigungsleistungen für Opfer sexueller Gewalt in Heimen und anderen Erziehungsinstitutionen für ein ergänzendes Hilfesystem für Opfer, deren Schadensersatzansprüche bereits verjährt sind, ausgesprochen.

Splittingvorteil geht fast komplett an Familien mit Kindern
Berlin: (hib/HLE) Die Ehe ist mit einem Anteil von 72 Prozent weiter die meistgelebte Familienform der Eltern mit minderjährigen Kindern. Auch heute noch würden rund 90 Prozent der Splittingwirkung im Einkommensteuerrecht auf Ehepaare mit Kindern entfallen, heißt es in der Antwort der Bundesregierung (17/9006) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (17/9006).

Grüne fordern Verzicht auf Betreuungsgeld
Berlin: (hib/AW) Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen spricht sich erneut gegen das geplante Betreuungsgeld aus. In einem Antrag (17/9165) fordert sie die Bundesregierung auf, stattdessen in den quantitativen und qualitativen Ausbau der Kindertagesbetreuung zu investieren. Das Ziel müsse es sein, allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem sozialen Umfeld gleiche Bildungschancen für das künftige Leben zu ermöglichen. Nach Angaben der Fraktion wird das von der Regierungskoalition geplante Betreuungsgeld jährliche Kosten zwischen 1,4 und zwei Milliarden Euro verursachen.


Wirtschaft:

Aus der Rolle
"Ohne Frauen geht es nicht"
Reederei-Chef Konstantin Bissias erklärt die Gewaltenteilung in seinem Unternehmen und zu Hause
Von Sophia Seiderer
Die Physikerin Claudia Nemat hat es in den Vorstand der Deutschen Telekom geschafft. Das findet auch die Süddeutsche Zeitung bemerkenswert und schreibt über sie: "Nemat hat es in den Vorstand geschafft, obwohl sie mit einem Chefarzt verheiratet ist und somit keinen Hausmann an ihrer Seite hat."

Streit um Frauenquote immer heftiger
VON MICHAEL BRÖCKER
Berlin (RP). Der Streit über die Einführung einer Frauenquote in der Wirtschaft wird immer heftiger. Die EU-Kommission geht auf Konfrontationskurs zur Bundesregierung. "Ich werde alles dafür tun, dass die Quote für Aufsichtsräte kommt", sagte EU-Justizkommissarin Viviane Reding dem "Spiegel" in einem Streitgespräch mit der deutschen Familienministerin Kristina Schröder (CDU).

Gesetzliche Frauenquote: Frauen im mittleren Management erwarten keinen Karriere-Nutzen
München (ots) - 67 Prozent der Frauen im mittleren Management sind davon überzeugt, dass sich ihre berufliche Situation durch die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote für Vorstände und Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen nicht ändern würde. Jede Zweite ist darüber hinaus der Meinung, dass die derzeitige Diskussion den Kern des eigentlichen Problems generell nicht trifft. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Befragung von Frauen im mittleren Management im Auftrag der Personalberatung Rochus Mummert.

Warum alle Schlecker retten wollen
Von Jahel Mielke
Einst war das Unternehmen Schlecker wegen seiner Arbeitsbedingungen verpönt. Doch es gibt Argumente für eine staatlich finanzierte Transfergesellschaft.
Er gilt als der unbeliebteste Unternehmer Deutschlands, und doch wollen ihm alle helfen: Seitdem Anton Schlecker, jahrzehntelang verschrien als Billigheimer und Ausbeuter, seine Drogeriemarktkette vor die Wand gefahren hat, stehen Mitarbeiter, Politik und Gewerkschaften parat.

Politik mit Schlecker
Die Entscheidung über die Gründung der Transfergesellschaft fällt am Mittwoch. Im Vorfeld werden düstere Gemälde gezeichnet, was ohne die Transfergesellschaft passieren würde. Doch das Interesse des Insolvenzverwalters rechtfertigt nicht das Eingreifen des Staates. Eine Analyse.

Rettungsaktion für Schlecker-Beschäftigte scheitert an FDP
Stuttgart/München/Berlin (dpa) - Die Rettungsaktion für die 11 000 Schlecker-Beschäftigten ist in letzter Minute am Widerstand der FDP gescheitert.
Von dpa
Bayern weigerte sich am Donnerstag nach wochenlangem Tauziehen, gemeinsam mit 13 anderen Ländern eine Bürgschaft für den Kredit von 70 Millionen Euro für die Transfergesellschaft zu schultern.

Verdi will Schlecker-Frauen nicht zu Klagen ermuntern
HAMBURG (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft Verdi will die entlassenen Schlecker-Mitarbeiter nicht zu Kündigungsschutzklagen ermuntern. "Wir haben kein Interesse daran, Klagen zu forcieren", sagte Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Franke "Spiegel Online". "Aber wir werden unsere Mitglieder natürlich beraten und gegebenenfalls Rechtsschutz gewähren."

CAROLYN MCCALL
„Wenn man Quoten vorschreibt, wird sich das rächen“
Die Chefin der Fluglinie Easyjet, Carolyn McCall, warnt vor möglichen Negativfolgen von Frauenquoten. Den Expansionskurs des Unternehmens will sie weiter vorantreiben, auch mit Investments in die Flugzeugflotte.

DIW: Immer mehr junge Erwachsene leben von Niedriglohn
Berlin (dpa) - Jeder dritte junge Erwachsene in Deutschland muss mit Einkommen unter der Niedriglohn-Schwelle auskommen. Dies geht aus einer am Donnerstag vorgestellten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor.
Danach steigt der Anteil der Geringverdiener bei jüngeren Arbeitnehmer deutlich stärker als im deutschen Durchschnitt. Nicht einmal jeder zweite schaffe innerhalb von fünf Jahren des Aufstieg auf ein höheres Einkommensniveau. Einziger Trost: Junge Geringverdiener könnten ihre Niedriglohn-Jobs dennoch häufiger als Karriere-Sprungbrett nutzen als ihre älteren Kollegen, sagt Wissenschaftler Daniel Schnitzlein.

In Lingen gibt es kein Verständnis für die schlechtere Bezahlung von Frauen
Lingen. Die Lohntüte von Frauen ist nach wie vor kleiner als die der Männer. Der Unterschied der Gehälter liegt bei durchschnittlich 23 Prozent. In den oberen Etagen der Firmen setzt sich das Problem fort.
Der Aufstieg in deutsche Führungsetagen gelingt Frauen viel seltener als Männern. Und wenn doch, verdienen sie Medien zufolge im Schnitt gut 1000 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Und das, obwohl Frauen bei den Qualifikationen den Männern in nichts nachstehen. In unserer Frage der Woche wollten wir wissen: „Warum verdienen Frauen in Chefetagen so viel weniger als Männer?

Wie die Herdprämie den Arbeitsanreiz mindert
Das Betreuungsgeld sollte Geringqualifizierte, Alleinerziehende und Familien mit niedrigem Einkommen einen finanziellen Anreiz bieten, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Allerdings ist das arbeitsmarktpolitisch keine gute Idee, wie eine Studie in Thüringen zeigt.

Der Charme der Sonne
Chefstrategin Aglaia Wieland über den Stand des Wüstenstromprojekts Desertec
Mit der Ausrufung der sogenannten Energiewende in Deutschland im vergangenen Jahr ist es still um das Wüstenstrom-Projekt Desertec geworden. Für die Chefstrategin der "Desertec Industrial Initiative" (Dii), Aglaia Wieland, ist das jedoch kein Nachteil: "Die Ruhe gibt uns die notwendige Zeit, etwas zu tun."


Gesellschaft:

FUSSBALL NATIONALMANNSCHAFT
DFB-Frauen: Neid nominiert Maier nach
Bundestrainerin Silvia Neid hat U20-Nationalspielerin Leonie Maier für die Partie um den Gruppensieg in der EM-Qualifikation gegen die punktgleichen Spanierinnen nachnominiert.

DIE ERSTE FERNSEHNACHRICHTENFRAU
Sie schrieb Geschichte - und wurde doch nur als Geliebte gesehen
Wibke Bruhns sorgte 1971 für einen Eklat: Sie war Deutschlands erste Nachrichtensprecherin und fordert nun eine Quote für Chefredakteurinnen. War sie Willy Brandts Geliebte?
Von Lea Thies

DANIEL BARENBOIM
"Das kann man nur menschlich lösen"
Daniel Barenboim, der große Dirigent und Chef der Berliner Staatsoper, über nationale Orchesterstile, die Überwindung kultureller Grenzen in der Musik und über den politisch unlösbaren israelisch-palästinensischen Konflikt.

Frauenrechtlerin Adrienne Rich gestorben
Poesie als linguistische Aromatherapie
Frau, Lesbe und Jüdin: All diese Persönlichkeiten vereinten sich in der feministischen Autorin Adrienne Rich. Zeit ihres Lebens versuchte die US-Amerikanerin das Tabu gleichgeschlechtlicher Liebe durch Poesie zu durchbrechen. Am Dienstag verstarb die 82-Jährige in Santa Cruz.

Leitartikel in Deutschland
Die Meinungsmacker
Von Barbara Hans
Deutsche Zeitungen sind voll von klugen Kommentaren, wegweisenden Ideen, schlauen Volten. Doch eine Auswertung überregionaler Blätter beweist: Fast immer stammen sie von Männern. Was ist mit der weiblichen Hälfte der Bevölkerung? Ein Plädoyer.

Tragisch bis treudoof
Von Katja Kullmann     

     
Jetzt gibt es auch noch ein «Manifest für den Mann». Die Männer jubeln. Was meinen Frauen dazu?
Zu Beginn kurz dies: Selten hat die Autorin dieses Zeitungsartikels sich so sehr auf einen Schreibauftrag gefreut. Endlich hat sie mal ein wirklich interessantes Thema zugeteilt bekommen. Es geht um ein Buch mit dem bombastischen Titel: «Das entehrte Geschlecht. Ein notwendiges Manifest für den Mann». Keine Frage, dass die Autorin – eine an Männern durchaus interessierte Frau in ihren allerbesten Jahren – sich voller Spannung und Neugierde auf das Buch gestürzt hat.

Frauenquote
Anstrengender Dialog
Axel Brüggemann
Manchmal muss man Frauen zu ihrem Glück einfach zwingen: Immer mehr Männer sind für die Frauenquote. Für Frauen gilt das nicht unbedingt, wie unser Autor feststellt
Vielleicht finden wir Männer Frauen deshalb so faszinierend, weil sie so herrlich kompliziert sind. Meine Freundin zum Beispiel gerät oft in Rage, wenn wir am Morgen die politische Lage des Landes debattieren. Besonders bei der Frauenquote. „So ein Schwachsinn“, sagt sie dann und köpft das Frühstücksei. „Wenn wir so gut sind wie ihr, brauchen wir keine Quote.“

Ausstellung in München
Frauen
Zehn Jahre lang gibt es die Pinakothek der Moderne in München mittlerweile schon. Und jetzt, zum Jubiläum, fährt die Pinakothek ihre bislang größte Ausstellung auf! Und die heißt kurz und knapp: Frauen.


Gesundheit:

Neue mach’s mit-Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert über HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat heute in Berlin eine neue Kampagne zur Prävention von HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen (sexually transmitted infections, STI) vorgestellt. Mit der Aufforderung „mach’s mit - Wissen & Kondom“ will die neue Präventionskampagne Menschen weiterhin motivieren, sich mit Kondomen vor einer HIV-Infektion zu schützen und sich zugleich noch stärker als bislang über Ansteckungswege und Symptome anderer STI zu informieren.

Deutscher Präventionspreis 2012 ausgelobt
Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr übernimmt Schirmherrschaft
„Wasser, Seife, Handtuch her, Händewaschen ist nicht schwer“ – so lautet das Motto des diesjährigen Deutschen Präventionspreises, den das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit dem Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn ausloben. Daran teilnehmen können Betreuungseinrichtungen mit Kindern unter sechs Jahren (oder deren Träger), die vorbildliche Projekte für eine kindgerechte und nachhaltige Vermittlung von Hygiene-Wissen und -Verhalten durchführen.

INTERVIEW ELISABETH BEIKIRCH
"Entbürokratisierung - ein wichtiger Baustein zur Entlastung für Pflegebedürftige, pflegende Angehörige und Pflegende“
Elisabeth Beikirch ist Expertin im Bereich Pflege. Seit Juni 2011 ist sie als unabhängige, parteilose Ombudsfrau zur Entbürokratisierung der Pflege im Bundesgesundheitsministerium. In die Hierarchie des Ministeriums ist sie nicht eingebunden, dafür ist sie wahrscheinlich auch viel zu viel unterwegs. Denn Elisabeth Beikirchs Hauptaufgabe besteht darin, Vorschläge zur Entbürokratisierung zu machen, die dann in die Pflegereform einfließen. Und dafür hat sie viele Termine, um mit Vertretern aus allen Bereichen und Angehörigen zu sprechen und sich ein genaues Bild der Pflegesituation zu machen. Im Interview erklärt Sie ihre Aufgaben und Ziele und zieht nach einem halben Jahr eine erste Zwischenbilanz.

Opfer sexuellen Missbrauchs benötigen mehr Therapieplätze
BPtK fordert schnelle Bereitstellung der zugesagten 100 Millionen Euro
Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) fordert einen schnellen Ausbau des Beratungsnetzes und der Behandlungsplätze für die Opfer von sexueller Gewalt. „Die Betroffen warten“, erklärt BPtK-Präsident Prof. Dr. Rainer Richter. „Bund und Länder haben Hilfen von 100 Millionen Euro zugesagt. Doch bis jetzt ist nichts passiert.“

Ärztinnen fordern bessere Berufschancen
Köln – Die Rahmenbedingungen für Ärztinnen in der Facharztweiterbildung müssen sich deutlich verbessern. Das hat der Deutsche Ärztinnenbund gefordert. Gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Hamburg und Leipzig hat der Verband ein Memorandum zur Verbesserung der beruflichen Entwicklung von Ärztinnen vorgelegt.

In schlechten Zeiten kommen mehr Mädchen zur Welt
LONDON (dpa). Nach einer Hungersnot bringen Frauen häufiger Mädchen zur Welt. Das bestätigt eine Studie, die in den "Proceedings B" der britischen Royal Society erschienen ist.




Ausland:

WEIL SIE GEGEN IHN GESUNGEN HABEN!
Putin droht Punk-Sängerinnen mit 7 Jahren Haft
RUSSLANDS STAATSCHEF LÄSST DIE MUSKELN SPIELEN! DREI MUSIKERINNEN DER BAND „PUSSY RIOT“ SOLLEN HINTER GITTER
Sie haben in einer Moskauer Kathedrale gebetet, jetzt sitzen sie in Käfigen vor Gericht. Der Grund: Die Musikerinnen der Punk-Band „Pussy Riot“ baten Gott um einen großen Gefallen – das russische Volk endlich von Putin zu befreien!

Religion ist Macht
In der Diskussion über die verhaftete Band Pussy Riot fühlen sich in Russland Staat und Kirche getroffen
Von Inga Pylypchuk
Verdammt und verhaftet, auch gelobt und geliebt. Keine Kunstaktion hat die Russen dermaßen gespaltet, wie das Punk-Gebet von Pussy Riot. Während Mitglieder der Band in U-Haft sitzen, diskutiert das Land - vorwiegend im Netz - heftig über Kunst, Politik und Religion.

Überwachungsstaat Aserbaidschan
Big Brother in Baku
Aus Baku berichtet Annette Langer
Sie werden beim Sex gefilmt, abgehört, verprügelt. Kurz vor dem Eurovision Song Contest erhöht die autoritäre Regierung Aserbaidschans den Druck auf Journalisten. Oppositionelle warnen nun: Auch deutsche Reporter und Schlager-Touristen sollten sich in Acht nehmen.

"Demokratie kommt nicht über Nacht"
Ägyptens Friedensnobelpreisträger al-Baradei über die enttäuschte Jugend vom Tahrir-Platz, das Elend des Militärrats, die Scharia und ein Parlament, welches das Volk nicht repräsentiert.

Neu sind nur die Gefängniswärter in Afghanistan
Afghaninnen leiden wie bei den Taliban Von Agnes Tandler
Für Samira gibt es kein Happy End: Sie ist noch ein Kind, doch die 16-jährige Afghanin war schon zweimal verheiratet. Vor gut einem Jahr fasste das junge Mädchen mit den dunklen Augen einen mutigen Beschluss.

Vorkämpferinnen des Wandels in Saudiarabien?
Frauen sind trotz Reformen noch immer die Verliererinnen im saudischen Machtgefüge
Um die Rechte der Frauen ist es in Saudiarabien bekanntermassen nicht gut bestellt. Dieser Missstand hat mehr mit Machtpolitik als mit Religion zu tun. Ein Wandel im Königreich könnte von den Frauen selber ausgehen.
Monika Bolliger, Jidda

Österreicher haben hohe Politik- und EU-Verdrossenheit, aber europaweit die größte Chance auf ein zufriedenes und glückliches Leben

Wr. Neudorf (marketagent.com) - Die Österreicher zeigen eine hohe Politik- und EU-Verdrossenheit, sie sind aber im europäischen Vergleich am zufriedensten. Das geht aus einer internationalen Trendstudie von Marketagent.com, einem der führenden Online Markt- und Meinungsforschungsinstitute im deutschsprachigen Raum, hervor. Die groß angelegte Studie wird 4 Mal pro Jahr in 11 europäischen Ländern in der D-A-CH- und CEE-Region mit insgesamt knapp 5.000 Online-Interviews durchgeführt.

Frauen haben es schwerer
AMRISWIL. An der Matinee der Grossratskandidatinnen des Bezirks Arbon waren die Frauen am Samstag im Bistro Cartonage unter sich. Die Runde war klein. Die Politikerinnen diskutierten trotzdem heftig und kontrovers.
HUGO BERGER

Gefoltert, bis sie ihr Kind verlor
Massenvergewaltigungen während dem Bosnienkrieg sind noch immer nicht aufgearbeitet
1992 hat ganz Europa gebannt auf das ehemalige Jugoslawien geblickt. Im Bosnienkrieg wurden auch Zehntausende von Frauen vergewaltigt. Bis heute warten die Opfer auf Gerechtigkeit. Amnesty International fordert die Behörden nun auf, für deren Entschädigung zu sorgen.

US-STUDIE ZUM FÜHRUNGSSTIL
Frauen sind die schlimmeren Männer
Von Reinhard Urschel
Eine US-Studie hat herausgefunden, dass Frauen als Chefs besonders risikofreudig sind. In Führungsjobs unterscheiden sie sich ansonsten aber nicht von den Männern.

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