Sonntag, 18. Dezember 2011

Das waren die 48. - 50. Kalenderwochen. Quote – Fraktionszwang - Kurzinitiative – Berliner Erklärung

„Abgeordnete aller sechs im Bundestag vertretenen Parteien und die Vertreterinnen sechs großer Frauenverbände fordern die tatsächliche Durchsetzung der im Grundgesetz garantierten Gleichberechtigung von Frauen und Männern und die Beseitigung bestehender Nachteile für weibliche Karrieren.!“  (Pressemitteilung vom 15.12.2011 zur Berliner Erklärung)

„Bundestag lehnt eine gesetzliche Frauenquote ab“ (02.12.2011)

Was vor gut zwei Wochen wie ein erneutes Aus für die gesetzliche Verankerung einer Quote ausgesehen hat, wird nun an offizieller Parteipolitik (und –kalkül?) vorbei, erneut öffentlich virulent. Ein Beispiel dafür, dass Frauen handeln, wenn der Worte – mehr oder weniger ergebnislos – schon reichlich gewechselt sind. Und ein Beispiel dafür, dass dann Kommunikationswege gefunden und Netze geknüpft werden, die sich an den gegebenen strukturellen Widerständen vorbei mäandern.
Aber der Reihe nach.
Das Abstimmungsergebnis über einen „Entwurf eines Gesetzes zur geschlechtergerechten Besetzung von Aufsichtsräten“ (Bündnis90/Die Grünen) und den Antrag der SPD „Quotenregelung für Aufsichtsräte und Vorstände“ vom 02. Dezember, war absehbar und für die bürgerliche Betrachterin des Videomitschnitts verwunderlich. Denn bis auf drei (echte oder vermeintliche?) Gegenreden, zeugten die restlichen Ansprachen von Übereinstimmung. 11 AbgeordnetINnen und 2 Abgeordnete diskutierten; nur drei argumentierten gegen eine gesetzliche Verankerung einer Geschlechterquote: 2 Redner, 1 Rednerin.
Noch bevor es zur Abstimmungsurne ging, war den Beteiligten der Ausgang mehr oder weniger klar, da die namentliche Abstimmung, der fraktionsübergreifenden Verständigung unausweichlich Einhalt gebot. Was die Sozialdemokraten dazu bewogen haben mag, in dieser Frage einen Fraktionszwang herbeizuführen? Parteipolitik? Abstecken von Themenclaims? Wer weiß?!
Als letzte Rednerin sparte Rita Pawelski (CDU) denn auch nicht mit Kritik an die Adresse der SPD-Frauen. Statt der persönlichen Meinung zu folgen, galt es die Vorgabe der Fraktion zu erfüllen - für Viele vorbei am eigentlich gemeinsam verfolgten Ziel. Damit hätte Schluss sein können. Alles klar. Aus lauter Parteikalkül legt die SPD den CDU/CSU/FDP-QuotenbefürworterInnen den Maulkorb an. Aber dann griff Dagmar Ziegler (SPD) zum Mittel der Kurzintervention, um die sich zu ihrem Platz begebende Rita Pawelski in etwa folgende Frage zu stellen: „Könnten Sie ihre Kritik an dem Verfahren (...) überwinden, indem Sie sagen (...), die Sache, das Ziel stellen wir über diese Schwierigkeiten. (...) Wir bleiben jetzt dabei, als Frauen dabei.“
Überhaupt lohnt es, den Videomitschnitt gerade dieser Debatte anzuschauen. Abgesehen von den vorgetragenen – mehr oder weniger bekannten – Argumenten, wird mit rhetorischen Angriffen auf den echten oder vermeintlichen politischen Gegner gespart. Und wenn, wirkt es eher wie die aufgesetzte Kür der eigenen Partei zuliebe.

Offenbar sind die Politikerinnen fraktionszwangfrei bei der Sache geblieben, zusammen mit Business and Professional Women (BPW), Deutscher Juristinnenbund (djb), Deutscher LandFrauenverband, European Women's Management Development (EWMD), Frauen in die Aufsichtsräte (FidAR) und dem Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU); denn nun gibt es die Berliner Erklärung, die jede und jeder BefürworterIn einer gesetzlichen Verankerung, um mehr Frauen in Führung zu bringen unter www.berlinererklaerung.de zeichnen kann.

Video: Bundestagsdebatte vom 02.12.2011; sowie PDF-Dateien zu Gesetzentwurf und Hintergründen zum Mitreden unter:

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein frohes Fest und besinnliche Feiertage, gefolgt von einem gesunden und glücklichen 2012.



Politik:

Von Claudia Keller
Die Frau für besondere Fälle
Christine Bergmann wollte etwas tun für die kleinen Leute, die an den Rand gedrängten. Deshalb ging sie 1989 in die Politik. Sie wurde Familienministerin, Hartz-IV-Helferin, Missbrauchsbeauftragte. Morgen hört sie auf – sie hat ihr Ziel erreicht: Manipulierte, missbrauchte Kinder. Manchmal hielt sie es nicht aus.

PIRATENPARTEI
Marina Weisband - das Sprachrohr der Piraten
Von Manuel Bewarder
Ab Sonnabend treffen sich die Piraten zu ihrem ersten Programmparteitag, seitdem sich die Partei in einem Umfragehoch befindet. Die Politische Geschäftsführerin, Marina Weisband, spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie spricht über das Erwachsenwerden, die Frauenquote und persönliche Skandälchen.

„Ich habe richtig Gänsehaut gekriegt“
Auszeichnung Ministerin Kristina Schröder ehrt SPD-Ratsfrau Zeliha Aykanat mit Helene-Weber-Preis
Zeliha Aykanat bekam den Preis am Mittwochnachmittag in Berlin. Sie ist eine von insgesamt 15 Preisträgerinnen.
VON HENNING BIELEFELD
NORDENHAM - Bundesfrauenministerin Kristina Schröder (CDU) hat der Nordenhamer SPD-Ratsfrau Zeliha Aykanat am Mittwochnachmittag in Berlin den Helene-Weber-Preis verliehen. Damit würdigte die Ministerin den kommunalpolitischen Einsatz der türkischstämmigen Nordenhamerin, die seit 1974 in Einswarden lebt.

Schröder sagt "Basta"
Mehr Frauen in Behördenspitzen
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) will auch Verwaltung, Gerichten und Unternehmen des Bundes eine selbst gesetzte Frauenquote für Spitzenpositionen verordnen. Das geht nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" aus dem noch unveröffentlichten Arbeitsentwurf ihres Ministeriums für das "Dritte Gleichberechtigungsgesetz" hervor. Demnach müssten beispielsweise auch die Bundesbank oder die Bundesagentur für Arbeit mehr Frauen in Führungspositionen bringen. Von der Regelung ausgenommen ist nur das Bundeskabinett.

Kristina Schröder: "Wir kommen auch ohne Guttenberg klar"
Familienministerin Kristina Schröder spricht im Tagesspiegel-Interview über eine Frauenquote für die Wirtschaft, das Betreuungsgeld, den Kampf gegen Rechtsextremismus - und ihren Ex-Kollegen Karl-Theodor zu Guttenberg.
Das Interview führten Hans Monath und Antje Sirleschtov.

Bundesministerin Kristina Schröder: "Mehr Frauen in die Politik!"
Bundesfamilienministerin zeichnet Gewinnerinnen des Helene Weber-Preises in Berlin aus
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat heute in Berlin 15 Kommunalpolitikerinnen aus ganz Deutschland den Helene Weber-Preis 2011 verliehen. Sie würdigte damit das herausragende politische Engagement der Frauen in Städten, Gemeinden und Landkreisen.

KATRIN POLESCHNER
Autor: P. Issig und T. Vitzthum
"Wenn andere zusammenbrechen, bleibe ich ruhig"
Die Vorsitzende der Jungen Union Bayerns, Katrin Poleschner, will nicht in Ausnahmen denken. Die Politik denke zu stark an die Randgruppen, kritisiert die 27-Jährige.


Hauptstadt:

Berliner Senat
Hohe Erwartungen an Bildungssenatorin Scheeres
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht die künftige Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) vor großen Herausforderungen. Die 41-Jährige übernehme viele unvollendete Reformvorhaben von ihrem Vorgänger Jürgen Zöllner, sagte die GEW-Landesvorsitzende Sigrid Baumgardt am Dienstag in Berlin. Man setze jedoch darauf, dass eine neue Gesprächskultur in die Bildungsbehörde einziehe, betonte Baumgardt. Notwendig seien mehr Transparenz und Glaubwürdigkeit.

Zehn Jahre Bundesgleichstellungsgesetz – und selbst im Frauenministerium gibt es keine Staatssekretärin Klagerecht der Gleichstellungsbeauftragten gegen gleichstellungsfeindliche Personalmaßnahmen gefordert
zwd Berlin (tag). Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Bundesgleichstellungsgesetzes (BGleiG) stellt der Interministerielle Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten (IMA) fest, das weibliche Führungskräfte in den obersten Bundesbehörden noch immer eine seltene Erscheinung sind. Selbst im Frauenministerium gebe es keine Staatssekretärin und nur eine von fünf Abteilungsleitungen sei weiblich besetzt, kritisieren die Gleichstellungsbeauftragten.

Regierung: Unterrepräsentanz von Frauen im Wissenschaftssystem durchgängig als Problem wahrgenommen
Bildung und Forschung/Antwort auf Große Anfrage
Berlin: (hib/TYH) Die Chancengleichheit für Männer und Frauen an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen hat sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich verbessert. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (17/7756) auf eine Große Anfrage der Fraktionen von SPD, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen (17/5541).


Wirtschaft:

FORSCHUNG
Noch immer sind drei von vier ForscherInnen Männer
Abschluss des EU-Projekts "Gendera": Expertin ortet "Müdigkeit" beim Thema Chancengleichheit - Initiativen haben noch nicht die erhofften Ergebnisse gebracht
Wien - Mehr Chancengleichheit für Frauen im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) war in den vergangenen Jahren Ziel einer Vielzahl von Initiativen.

"Wikipedia wäre besser, wenn mehr Frauen dabei wären"
Mitmachen bei der Wikipedia muss einfacher werden, sagt Sue Gardner von der Wikimedia Foundation. Im Interview verspricht sie einen neuen Editor. Vielleicht schon 2012.

Frauen in Führungspositionen: Es geht nicht nur um die Quote
(ddp direct) Zur heutigen Debatte im Deutschen Bundestag über eine Quote für Frauen in Führungsfunktionen hat Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, an die Bundestagsabgeordneten appelliert, das Problem des viel zu geringen Frauenanteils in den Spitzenämtern der deutschen Wirtschaft nicht auf einen Schlagabtausch über eine Quotenregelung für Aufsichtsräte zu verengen: „Wir brauchen nicht nur eine stärkere Repräsentanz von Frauen in den Aufsichtsräten, sondern insgesamt in allen Führungspositionen der deutschen Wirtschaft.

Frauen auf der Überholspur
In den Emerging Markets stoßen Frauen zunehmend in Führungspositionen vor. Zum einen haben sie aufgrund ihrer Motivation und hervorragenden Ausbildung beste Karrierechancen, zum anderen stehen sie jedoch auch länderspezifischen Herausforderungen gegenüber.
(ddp direct) Laut einer Studie der Boston Consulting Group beläuft sich das weltweite Einkommen von Männern derzeit auf 23,4 Billionen US-Dollar und beträgt somit über das Doppelte des von Frauen erwirtschafteten Einkommens (10,5 Billionen US-Dollar). Zu einer Schmälerung dieser Kluft, könnte laut Experten der große Anteil bestens ausgebildeter und hoch motivierter Frauen führen, die auf den Arbeitsmarkt strömen und zunehmend Führungspositionen einnehmen.




Gesellschaft:

Female Leadership DIE MACHT DER FRAUEN
Die Autorin Kerstin Plehwe, selbst langjährige Unternehmerin und Beraterin von Führungskräften aus Politik und Wirtschaft, hat sich auf die Suche nach Antworten gemacht und dafür einflussreiche Frauen aus aller Welt getroffen. 

Darunter die iranische Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi, Deutschlands erfolgreichste Sportlerin Birgit Fischer, die ehemalige deutsche Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, Cathy O'Dowd, die erste Südafrikanerin auf dem Mount Everest, die indische Anwältin und Menschenrechtsaktivistin Ela Bhatt, die erste schweizerische Bundespräsidentin Ruth Dreifuss, die österreichische Bundesministerin Heinisch-Hosek, die Playmobil Chefin Andrea Schauer und viele andere.

Geschenkekauf meist Frauensache
Gedränge in Einkaufsstraße in Stuttgart
Umfrage: Drei von vier Frauen kaufen Geschenke allein
Der Geschenkekauf nicht nur zu Weihnachten ist meist Frauensache. Inwieweit sich die Männer überhaupt daran beteiligen, darüber herrschen zwischen den Geschlechtern allerdings ganz unterschiedliche Ansichten, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt. Den befragten Frauen zufolge besorgen sie in drei von vier Partnerschaften die Geschenke für Verwandte und Freunde alleine. Nur 23 Prozent sagen, dass sich auch ihr Partner mit darum kümmert.

Gesellschaft 2.0 im Fokus
Ina Hornemann
Nachrodt/Altena. Schon vor 15 Jahren kamen die CDU-Frauen aus Nachrodt und Altena auf eine Idee, die in den Amtsstuben erst jetzt einziehen wird: Interkommunale Zusammenarbeit. Die Idee hatte ursprünglich Elfriede Sickart: Am 30. Oktober 1996 klopfte sie im Altenaer Haus Lennestein bei Gudrun Hein an: „Wollen sich die CDU-Frauen aus Nachrodt-Wiblingwerde und Altena nicht zusammenschließen?“

Unermüdliche Kämpferin für Gleichberechtigung
Von Jean-Michel Berthoud
Am 10. Dezember hat die Bernerin Marthe Gosteli den Preis der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte erhalten. Die 94-Jährige, eine der profiliertesten bürgerlichen Frauenrechtlerinnen, setzt sich immer noch für die Gleichberechtigung ein.

Auch unter Frauen gibt es fanatische Neonazis
Extremismus-Expertin Andrea Röpke über die weibliche Seite des rechten Terrors
„Neonazi, männlich, Anhänger des Neonazismus“. Das Wort steht seit 1986 im Rechtschreibduden. Doch ist Neonazismus ein männliches Phänomen? Wie stark ist die weibliche extrem rechte Szene, gerade auch in Franken? Wir sprachen darüber mit der Journalistin Andrea Röpke. Ihre aufwändigen Inside-Recherchen im Neonazi-Milieu wurden in TV-Magazinen wie „Panorama“, „Monitor“ oder „Stern“ veröffentlicht.

Rechtsextreme Frauen
Wie ein offenes Rasiermesser
Viel ist von Neonazis zu hören, wenig von ihren "Bräuten". Frauen gelten als harmlos. Eine Fehleinschätzung, wie der neue Film "Kriegerin" zeigt. Und wie die Forschung belegt. Von Ulla Scharfenberg
Sommer in der ostdeutschen Provinz, ein blutiger Sommer. Grölend zieht eine Horde Neonazis durch die Waggons eines Regionalzugs. Sie pöbeln, sie schreien, sie attackieren. Einem Passagier, der einen Döner in den Händen hält, schmieren sie das Fladenbrot ins Gesicht. Fünf Schritte weiter sitzt ein vietnamesisches Paar. Der Anführer der Faschos, ein Tier von einem Mann, zerrt sie von Sitzen. Schreie, panische Angst, niemand kommt den Opfern zu Hilfe. Und dann treten sie zu, auch die 20-jährige Marisa. "Nazibraut" steht auf ihrem T-Shirt, sie hebt den Arm zum Hitlergruß.


Gesundheit:

Schmerzexpertinnen wider Willen: Migräne ist Frauensache
Hamburg (ots) - Migräne ist überwiegend Frauensache: Fast neun Millionen Menschen in Deutschland leiden an Migräne. 70 Prozent, also rund 6,3 Millionen, sind Frauen. Zeitweilige Kopfschmerzen kennen sogar 54 Millionen Frauen, Männer - und auch immer mehr Kinder - in Deutschland.

Gender Medicine: die Wissenschaft vom "kleinen Unterschied"
"Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen wie zum Beispiel der Relativitätstheorie." Das soll der Physiker und Nobelpreisträger
Albert Einstein einst gesagt haben. Ob, inwiefern und dass Frauen und Männer unterschiedlich sind, beschäftigt Psychologen, Soziologen und Mediziner genauso wie Literaten, Marketingexperten und Drehbuchautoren - und zwar die männlichen wie die weiblichen.

„Präventionsmuffel“ Mann: Frauen nutzen Vorsorgeuntersuchungen häufiger
Prävention – Die gesetzlich Versicherten nehmen Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen zu wenig in Anspruch. Zwischen Frauen und Männern zeichnen sich dabei klare Unterschiede ab.
Berlin – Check-up 35, Früherkennungen von Darmkrebs, Hautkrebs oder Prostatakrebs, Mammographie-Screening, Grippeimpfung – es gibt eine Vielzahl von Präventionsmaßnahmen, die die Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung je nach Alter und Geschlecht kostenlos wahrnehmen können.

Verhütungskampagne
Pille danach für davor
Anruf genügt: Eine britische Beratungsstelle versendet zu Weihnachten an Frauen die "Pille danach" - zur Vorbeugung. Denn an den Feiertagen steige mit dem Alkoholpegel auch die Lust. Kritiker bringt die Aktion in Rage.
Hamburg - Um etwas zu erfahren über die Doppelmoral der britischen Gesellschaft, muss man in diesen Tagen beim British Pregnancy Advisory Service (BPAS) anrufen. Das Wort, das dort am häufigsten fällt, ist Verantwortung. Die Verantwortung der Frauen, die Verantwortung der Gesellschaft, die Verantwortung der Politik, und so weiter.

Ärztinnen - mit Hilfe die Karriereleiter hoch
Viele Ärztinnen geben sich zu wenig selbstbewusst und verspielen so Karrierechancen. Mit Hilfe von Netzwerken könnte sich das ändern, so die Vizepräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Dr. Kirstin Börchers.
Von Anne-Christin Gröger
Wollen Ärztinnen in die erste Reihe, müssen sie fordernder werden, rät der Deutsche Ärztinnenbund.
© Andres Rodriguez
DÜSSELDORF. Ärztinnen, die in Klinik oder wissenschaftlicher Forschung Karriere machen wollen, müssen sich noch stärker in Netzwerken zusammenschließen und sich Mentoren suchen. Dazu ermutigt Dr. Kirstin Börchers, Vizepräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes.


Ausland:

Frauen standen bei der Revolution in Ägypten in vorderster Linie. Aber welche Rolle werden sie nun im neuen Ägypten spielen? Werden sie gehört, oder von einer nach wie vor konservativen und patriarchalischen Gesellschaft ignoriert werden?

AFGHANISCHE PRÄSIDENTSCHAFTSKANDIDATIN
Fausia Kufi: "Viele unserer Politiker wollen nur Stillstand"
Armgard Seegers  
Die Frauenrechtlerin spricht über die Schwierigkeiten, als Frau in Afghanistan Politik zu machen. Kufi: "Man hat mir einfach nichts zugetraut."
HAMBURG. "Es ist nur eine Tochter“, heißt es bei Fausia Kufis Geburt im Nordosten Afghanistans. Sie ist das 19. von 23 Kindern, die ihr Vater mit sieben Frauen gezeugt hat. Das ungewollte Baby, das siebte ihrer Mutter, wird ausgesetzt, um unter der sengenden Sonne in einer der wildesten Berggegenden Afghanistans zu sterben. Doch Fausia überlebt ("mein winziges Gesicht war von der Sonne so verbrannt, dass ich noch als Jugendliche Narben af den Wangen trug“) – ebenso wie sie andere bedrohliche Situationen überleben wird. Als ihr Vater von Mudschahedin getötet wird und die Familie in Ungnade fällt, suchen die Kufis Zuflucht in Kabul – nur um sich hier vor den Taliban schützen zu müssen, die an Macht gewinnen. http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article2115424/Fausia-Kufi-Viele-unserer-Politiker-wollen-nur-Stillstand.html

Nobelpreisträgerinnen loben Rolle der Frauen in der Welt
Johnson Sirleaf (l.), Karman und Gbowee (r.) in Oslo
Ehrung findet am Samstag in Oslo statt
Einen Tag vor der Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo haben die drei diesjährigen Preisträgerinnen die Rolle der Frauen in der Welt gelobt. Die jemenitische Journalistin Tawakkol Karman sagte in der norwegischen Hauptstadt, die Zeit sei vorbei, in der Frauen in einer Opferrolle gelebt hätten. "Die Frauen sind jetzt Führungskräfte", sagte sie. "Wir verwirklichen unsere Träume."

Jagd auf Homosexuelle in Südafrika
Gefoltert, vergewaltigt, erschlagen
Von Horand Knaup, Nairobi
Homosexuelle müssen in Südafrika um ihr Leben fürchten. Besonders übel ergeht es lesbischen Frauen, wie jetzt ein Report belegt: Sie werden vergewaltigt, um sie "auf den rechten Weg zurückzuführen". Viele Opfer sterben bei den Übergriffen. Und wenn sie überleben, demütigt sie die Polizei erneut.
Noxolo Nogwaza, 24, starb in den frühen Morgenstunden am Ostersonntag 2011. Zum Verhängnis wurde der jungen Frau: Sie war offen homosexuell. Sie engagierte sich in einer Selbsthilfegruppe, sie demonstrierte für die Rechte von Lesben - und sie mischte sich in jener Nacht in einer Kneipe am Stadtrand von Johannesburg ein, als eine Freundin von Männern belästigt wurde. Die Freundin verließ die Bar und überließ Noxolo ihrem Schicksal.

Die Mutter der jemenitischen Revolution
Friedensnobelpreisträgerin Tawakkul Karman nennt Präsident Saleh einen "Mörder" und verlangt einen Prozess
"Die Eiserne" wird sie in ihrer Heimat genannt. Nicht ganz zu Unrecht. Ein Gespräch
Tawakkul Karman hat gerade einen Nachtflug aus dem Golfemirat Katar nach Berlin hinter sich, doch von Müdigkeit keine Spur. Die 32-jährige Frau aus dem Jemen, die sich den diesjährigen Friedensnobelpreis mit den beiden Liberianerinnen Ellen Johnson Sirleaf und Leymah Roberta Gbowee teilt, ist auf der Durchreise nach Oslo. Sie wird dort am Samstag die höchste Auszeichnung entgegennehmen, die die zivilisierte Welt zu vergeben hat.

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